Graukarten in der digitalen Fotografie
Richtige darstellung von Farben: Das A und O in der Fotografie und bei Video-Drehs
Unabhängig davon, ob man ein Fotografie-Projekt oder ein Video-Projekt verwirklichen möchte, stellt die richtige Darstellung der Farben eine Grundlage für eine gelungene Arbeit dar. Eine Graukarte kann dabei helfen, farbechte Fotoaufnahmen und Videos zu erstellen. Das ist nicht nur für professionelle Fotografen und Filmemacher, die etwa eine Ausstellung ihrer Fotos und Videos anstreben, sinnvoll. Auch private Nutzer, die ihre Ergebnisse beispielsweise in youtube oder facebook hochladen möchten, profitieren von einem manuellem Weißabgleich, der sich mit einer solchen Graukarte durchführen läßt.
Was ist denn überhaupt ein Weißabgleich?
Mit dem sogenannten Weißabgleich – im Englischen „white balance“ genannt – soll die jeweilige Kamera so eingestellt werden, daß sie mit der Farbtemperatur des Lichtes, welches am Aufnahmeort gerade vorhanden ist, sensibilisiert wird. Eine Anpassung der Farbtemperatur an die Lichtverhältnisse ist sowohl in der analogen, als auch in der digitalen Fotografie möglich. Übrigens verfügt auch das menschliche Auge über die Fähigkeit, sich an die jeweiligen Lichtverhältnisse anzupassen. Dieser Vorgang wird chromatische Adaption genannt.
Der vollautomatische Weißabgleich für wechselhafte Lichtsituationen
Moderne Digitalkameras verfügen über die Möglichkeit, einen vollautomatischen Weißabgleich vorzunehmen (im Englischen spricht man von „automatic white balance“). Hierfür geht die Kamera-Automatik folgendermaßen vor:
Die Programmautomatik wählt die größten hellen Flächen aus und geht gleichzeitig davon aus, daß es sich um neutralgraue bzw. weiße Flächen handelt. Trifft dies auch zu, kann mit sehr guten Bildergebnissen gerechnet werden.
Gibt es aber auf dem jeweiligen Bild keine neutralgrauen Flächen, muß mit unschönen Farbstichen rechnen, die, insofern sie nicht künstlerisch gewollt sind, eine Foto-Aufnahme schnell ruinieren können. Wer sich vor diesem Phänomen grundsätzlich absichern möchte, sollte seine Kamera – alle modernen DSLRs von Canon, Sony, Nikon, Pentax, Sigma usw. unterstützen diese Funktion – im sogenannten Raw-Modus betreiben. Dieses Bildformat benötigt zrwar mehr Speicherplatz als das beliebte jpg-Format, es ist aber möglich, die Farbtemperatur später am PC so einzustellen, wie man es möchte. Freilich benötigt man hierfür ein Bildbearbeitungsprogramm. Besonders bewährt hat sich hierbei Adobe Photoshop Elements, das jeder anspruchsvolle Fotograf verwenden sollte. Freilich kann auch weniger leistungsfähige Freeware zurückgegriffen werden.
Bei Aufnahmen im Dämmerlich haben Fotografen, die auf den automatischen Weißabgleich setzen, auch häufig Probleme. Wenn man es aber mit sehr wechselhaften Lichtverhältnissen zu tun hat, beispielsweise wenn sich immer wieder Wolken vor die Sonne schieben, führt auch für Profi-Fotografen kein Weg am automatischen Weißabgleich vorbei.
Mit dem manuellen Weißabgleich optimale Bildergebnisse herausholen
Ein manueller Weißabgleich kann mit ganz einfachen Mitteln durchgeführt werden. Hierfür richtet man die Kamera auf eine weiße oder neutralgraue Fläche. Die Fläche muß formatfüllend im Sucher zu sehen sein. Je nach Kameramodell kann man nun eine Aufnahme machen, die als Referenz für den manuellen Weißabgleich im Speicher des Aufnahmegerätes abgelegt werden kann. Je nach Hersteller – Canon Eos, Pentax, Nikon, Sigma, Sony usw. – muß man hierfür etwas anders vorgehen. Es kann durchaus ein einfach Blatt weißes Papier verwendet werden. Perfektionisten werden mit dieser Vorgehensweise aber schnell an ihre Grenzen kommen. Das hat damit zu tun, daß viele Papiere über optische Aufheller verfügen, die, wenn sie von UV-Strahlen ausgeleuchtet werden, von der Kamera blau wahrgenommen werden, was letztendlich zu einem unschönen Gelbstich führen kann. Anspruchsvolle Anwender greifen deshalb in der Regel gleich zu einer Graukarte, mit der farbstichige Aufnahmen der Vergangenheit angehören sollten.
Typische Farbtemperaturen
Häufig vorkommende Farbtemperaturen, können bei den meisten DSLR-Kameramodellen auch direkt angewählt werden. Typischerweise stehen hier zur Auswahl:
- Tageslicht
- künstliches Licht (Lichtquelle: Glühlampen)
- künstliches Licht (Lichtquelle: Leuchtstoffröhre)
- schattige Lichtverhältnisse
- wolkiges Szenario
Die Verwendung dieser vorgegebenen Werte ist immer dann sinnvoll, wenn nicht mit einer Graukarte gearbeitet wird, gleichzeitig aber die Kamera-Automatik mit dem Weißabgleich überfordert ist.
Den Weißabgleich mit Bildbearbeitungssoftware durchführen
Spezalisierte Bildbearbeitungssoftware ermöglicht einen nachträglichen Weißabgleich am PC. Je nach Tool kann man hier auf automatische oder halbautomatische Verfahren zurückgreifen. Bei der manuellen Vorgehensweise bestimmt man via Mausklick einen Weißpunkt auf der jeweiligen Aufnahme. Leistungsfähige Programme erlauben es, gleich mehrere Punkte festzulegen, welche dann gemittelt werden. Ebenfalls möglich, ist die Angabe der Farbtemperatur, die der Software dann als Anhaltspunkt zur weiteren Berechnung gilt. Wie bereits angedeutet eignen sich für diese Vorgehensweise das sogenannte Raw-Format. Der nachträgliche programmgestützte Weißabgleich macht eine Graukarte aber keineswehs überflüssig. Profis machen nicht selten ein Referenzbild, auf dem die Graukarte zu sehen ist. Der Software kann dann mitgeteilt werden, wo die Graukarte sich befindet, wodurch ein extrem genauer Weißabgleich durchgeführt werden kann.
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Telekonverter in der Makrofotografie
Ein Telekonverter, der zwischen Kamera-Gehäuse und Objektiv montiert wird, verlängert die Brennweite um einen bestimmten Wert. Weil sich die Naheinstellgrenze des jeweiligen Objektivs nicht ändert, ist ein Telekonverter auch für die Makrofotografie äußerst interessant. Schließlich wird der Abbildungsmaßstab entsprechend des Vergrößerungsfaktors erhöht. Ein Telekonverter „schluckt“ allerdings auch Licht. Bei einem 1,4er Telekonverter ist es eine Blende, bei einem 2fach Telekonverter sind es sogar zwei Blenden. Insgesamt ist auch mit einer leichten Verschlechterung der Abbildungsqualität zu rechnen. Ein großer Vorteil ist, daß man bei der Verwendung eines Telekonverters immer noch auf unendlich fokussieren kann.
Gut und günstig sind die Telekonverter von Kenko, selbstverständlich kann aber auch zu den etwas teureren Modellen von Canon und Nikon gegriffen werden. Viele Fotografen verwenden Telekonverter, um den Abbildungsmaßstab eines Makro-Objektives – in der Regel beträgt dieser 1:1 – noch zusätzlich zu erhöhen. Klassische Anwendung ist aber eher die Naturfotografie, bei der die Brennweite von Tele-Objektiven vergrößert werden soll, um noch näher an Tiere heranzukommen. Aber auch Makrofotografen sollten diese Option im Auge behalten, insbesondere dann, wenn der Abbildungsmaßstab des verwendeten Objektivs nicht ausreicht. Letztendlich sollte man auch immer daran denken, daß die Vergrößerung der Brennweite die Verwacklungsgefahr erhöht, weshalb die Verwendung eines Stativs sinnvoll seien kann. Gerade bei 2fach Telekonvertern kann es passieren – je nach Blendenleistung des Objektivs – daß der Autofokus nicht mehr korrekt funktioniert. Für Makrofotografen spielt das aber weniger eine Rolle, weil 1) der Autofokus ohnehin in der Regel deaktiviert wird 2) tendenziell eher lichtstarke Objektive eingesetzt werden.
Vorsatzachromate und Nahlinsen in der Makrofotografie
Nahlinsen und Vorsatzachromate sind ein vergleichsweise günstiger Einstieg in die Makrofotografie, kosten sie doch nur einen Bruchteil eines echten Makro-Objektives. Vereinfacht gesagt, handelt es sich hierbei um „Leselupen“´, die mit Hilfe des jeweiligen Objektivgewindes aufgeschraubt werden können.
Die Stärke einer Nahlinse wird in Dioptrien angegeben. Leider sind solche Linsen nicht optisch korrigiert, wodurch Abstriche bei der Bildqualität gemacht werden müssen. Unschärfe und Farbsäume sind hier häufig auftretende negative Effekte. Je höher der Dioptrien-Wert, desto schlechtere Ergenbisse sind auch zu erwarten. Nahlinsen mit 1 bis 2 dpt können durchaus noch empfohlen werden. Mit minimalem Geldeinsatz kann man hier wirklich gute Makros aufnehmen. Mit stärkeren Linsn wird man nur bedingt Freude haben, weil hier die Randunschärfen sehr stark auftreten werden. Diese Unschärfen haben ihren Ursprung in der sogenannten Bildfeldwölbung. Unter Bildfeldwölbung versteht man das Phänomen, daß Motive nicht als planes Bild auf dem Sensor abgebildet werden. Konstruktionsbedingt ist das bei allen Objektiven der Fall. Durch den Einsatz einer Nahlinse wird der Effekt aber derartig erhöht, daß er zum Problem werden kann. Um diesen unerwünschten Effekt zu verkleinern, kann man versuchen, die Nahlinse umgekehrt aufzusetzen. Je nach verwendetem Objektiv kann man damit Erfolg haben. Wenn dies nichts hilft, kann man durch Abblenden (2 Blendstufen) die Problematik der unscharfen Bildränder etwas verkleinern.
Vorsatzachromate sind vom Grundprinzip ähnlich wie Nahlinsen aufgebaut. Allerdings bestehen sie aus zwei Linsen und sind optisch korrigiert. Der Bildfeldwölbung, die unscharfe Bildränder hervorruft, kann hierdurch effektiv entgegengewirkt werden. Freilich wird ein richtiges Makroobjektiv von der Darstellungsleistung immer überlegen sein, das Preis-Leistungsverhältnis spricht aber für einen Vorsatzachromat.
Wechselobjektive in der Makrofotografie
Die Wahl des richtigen Objektives spielt in der Makrofotografie eine entscheidende Rolle. Spiegelreflexkameras bieten gegenüber Kompaktkameras den großen Vorteil, daß Objektive beliebig gewechselt werden können. Neben Weitwinkelobjektiven, Reise-Zooms und Tele-Objektiven bieten Hersteller wie Canon, Nikon, Sony, Sigma und Tamron spezielle Wechselobjektive an, die für die Nah- und Makrofotografie optimiert sind. Insofern werden die meisten Fotografen, die sich ernsthaft für die Makrofotografie interessieren, früher oder später bei einer DSLR landen.
Vor dem Kauf eines speziellen Makro-Objektivs sollte man sich darüber Gedanken machen, welche Brennweite man benötigt. Mit einer Brennweite von 50mm muß man schon sehr nah ran an das Motiv. Bei Pflanzen und anderen unbeweglichen Gegenständen ist das auch kein Problem. Möchte man hingegen Fluchttiere ablichten, kommt man mit einer 100er Brennweite schon erheblich weiter. Das Risiko von Schlagschatten auf dem Motiv wird durch den größeren Abstand auch minimiert. Bei besonders scheuen Tieren wird der ambitionierte Makro-Fotograf gar zu einer 150mm Brennweite greifen. Freihändig zu fotografieren, ist aber mit so einem Objektiv extrem schwierig. Ein Stativ ist in der Regel unerläßlich. Perfektionistische Fotografen setzen Stative auch bei geringeren Brennweiten ein, bei denen in der Regel noch akzeptable Ergebnisse herauskommen, wenn freihändig fotografiert wird.
Für welches Makro-Objektiv man sich letztendlich entscheidet, bleibt geschmacksache, weil die im Handel befindlichen Festbrennweiten nur geringe Unterschiede bezüglich der Bildschärfe aufweisen. Auf einen Bildstabilisator, für den z.B. bei Canon ein ordentlicher Aufpreis gezahlt werden muß, kann man in der Regel verzichten. Auch ein moderner Autofokus wird einen nur bedingt weiterbringen, weil normalerweise manuell fokussiert wird. Möchte man die Makro-Linse aber auch für Porträts einsetzen, kann man ruhig auch in einen Bildstabilisator und einen schnellen Autofokus investieren.
Wir selbst konnten einige Makro-Objektive testen und können folgendes Objektiv empfehlen: Tamron SP 90mm F/2.8 Di VC USD
Es gibt zwar sicherlich günstigere makrogeeignete Objektive, aber das 90mm Tamron ist ein guter Allrounder für die Makro- und Porträtfotografie mit bestechender Bildqualität, mit dem auch Fluchttiere abgelichtet werden können.
Welche Kamera für Makrofotografie?
Wer in das spannende Gebiet der Makrofotografie einsteigen möchte, muß sich zunächst Gedanken darüber machen, welche Kamera verwendet werden soll. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, eine Kompaktkamera heranzuziehen, sofern diese über einen speziellen Makro-Modus verfügt, sprich: daß man auf kurze Entfernungen fokussieren kann. Leider verfügen die meisten Kompaktkameras nur über einen elektronischen Sucher. Der Bildauschnitt, den man hier sehen kann, stimmt nicht mit dem späteren Bild überein. Dies äußert sich dahingehend, daß die optischen Achsen nicht korrekt angezeigt werden, was man als Parallaxe bezeichnet. Bei Aufnahmen mit weiteren Distanzen, z.B. in der Landschaftsfotografie, ist der Unterschied zwischen realer Aufnahme und Sucherbild zu vernachlässigen. Im Makrobereich tritt das Problem aber deutlich hervor, auch wenn es partiell durch die Konstruktion der Kamera kompensiert werden kann.
Soll die Parallaxe vermieden werden, kann man dazu übergehen, den Monitor der Kamera als Sucher zu verwenden. Hier tritt das Problem nämlich nicht mehr auf und eine effektive Kontrolle des entstehenden Bildes ist auch im Nah- und Makrobereich möglich.
Eine weitere Möglichkeit ist es, eine digitale Spiegelreflexkamera für die Makrofotografie zu verwenden. Bei einer DSLR-Kamera fällt das Licht durch das Objektiv auf einen Spiegel, der es wiederum auf die Mattscheibe weiterleitet. Durch den Sucher kann das dort abgebildete Bild kontrolliert werden. Bei der Aufnahme wird der Spiegel hochgeklappt, wodurch das Licht auf den Sensor fällt und die eigentliche Fotoaufnahme entstehen kann. Nach der Auslösung klappt der Spiegel automatisch wieder herunter, wodurch die Sicht durch den Sucher wieder freigegeben wird. Das Phänomen der Parallaxe tritt bei diesem Prinzip nicht auf.
Angehende Makro-Fotografen sollten sich also den Erwerb einer DSLR in Betracht ziehen. Doch nicht nur wegen dem besseren Sucher, sondern vor allem auch deshalb, weil Spiegelreflexkameras den Einsatz von Wechselobjektiven zulassen. Hier kann man dann nämlich zu speziellen Makro-Objektiven greifen, wodurch letztendlich sehr professionelle Aufnahmen ermöglicht werden, die mit einer Kompaktkamera so kaum möglich wären.

Der Abbildungsmaßstab in der Makrofotografie
In der Makrofotografie ist es von besonderem Interesse, die Motiv-Größe zu kennen, weil für den Betrachter in vielen Fällen nicht abschätzbar ist, wie groß nun das fotografierte Objekt nun eigentlich ist. Dies ist umsomehr der Fall, wenn sich im Bildauschnitt keine weiteren Motive befinden, die als Referenz für eine Grüßenabschätzung herangezogen werden könnten. In der Fotografie wird darauf verzichtet, die reale Größe des Motivs zu nennen. Großenverhältnisse werden durch das Verhältnis der Bildgröße auf dem Kamera-Sensor und der Motivgröße angegeben. Das Verhältnis dieser beider Werte nennt man Abbildungsmaßstab, der die Vergrößerung des Bildes angibt. Die Bildgröße ist in diesem Fall immer die Größe der Projektion auf dem Sensor der Kamera.
Möchte man nun die tatsächliche Größe eines fotografierten Objektes ermitteln, muß man neben dem Abbildungsmaßstab auch die Größe des Aufnahmemediums kennen. Der Abbildungsmaßstab wird praktischerweise häufig als Skala auf speziellen Makro-Objektiven angegeben. Verwendet man eine Nahlinse oder einen Vorsatzachromaten, sind die Werte auf der Skala natürlich nicht mehr gültig. Aber auch hier kann man sich dadurch behelfen, daß man Linial fotografiert, daß horizontal im Sucher abgebildet werden sollte. Nun kann man bei verschiedenen Entfenungseinstellungen die Millimeter exakt ablesen. Nun kann man die breite des Sensors durch die Motivgröße teilen, um den gegebenen Abbildungsmaßstab zu ermitteln. Hierbei sollte man aber beachten, daß manche Sucher nicht die gesamte Bildbreite anzeigen, sondern häufig nur 95 bis 97%. Möchte man einen exakten Wert errechnen, muß man dieses Defizit mit einbeziehen.
Zwischenringe in der Makrofotografie
Ein professionelles Makro-Objektiv ist ohne Zweifel der beste Einstieg in die Makrofotografie. Viele Fotografen werden allerdings die hohen Kosten für eine solche Linse scheuen und sich deshalb nach Alternativen umsehen. Eine äußerst günstige Möglichkeit sind sogenannte Nahlinsen, wie man sie z.B. vom renommierten deutschen Hersteller B+w schon zu attraktiven Preisen erwerben kann. Auch wenn sich mit solchen Vergrößerungsvorrichtungen gute Ergebnisse erzielen lassen, muß man gewisse qualitative Einbußen in Kauf nehmen. Eine wesentlich bessere Abbildungsqualität gewährleisten da schon Zwischenringe. Hierbei handelt es sich um Ringe, die zwischen Kamera-Gehäuse und Objektiv eingesetzt werden können. Durch die Vergrößerung des Abstandes von Linse und Sensor wird die Naheinstellungsgrenze vermindert, was sich letztendlich positiv auf den möglichen Abbildungsmaßstab auswirkt. Letzendlich kann man also einfach näher mit der Kamera an das Motiv heranrücken, was in der Makrofotografie ein entscheidender Vorteil seien kann.
Im Gegensatz du Nahlinsen verfügen Zwischenringe über kein optisches System. Das ist durchaus ein Vorteil, weil die Performance des verwendeten Objektives nicht durch zusätzliche Linsenelemente beeinträchtigt wird.
Zwischenringe können beliebig kombiniert werden, wodurch der Abbildungsmaßstab beliebig beeinflußt werden kann. Über manuelle Zwischenringe können keine Daten zwischen Kamera und Objektiv ausgetauscht werden. Funktionen wie Belichtungsmessung Blendeneinstellung müssen logischerweise manuell vorgenommen werden. Luxuriöser ist es da schon, automatische Zwischenringe zu verwenden, bei denen die Steuerungsfunktionen erhalten bleiben.
Man sollte unbedingt beachten, daß bei der Verwendung von Zwischenringen immer auch Licht verloren geht. Das gilt es bei der Verwendung von manuellen Ringen zu beachten. Bei automatisch betriebenen wird die Kamera mittels TTL die Belichtung selbständig korrigieren.
Tip: Trennt man ein Objektiv von einem Canon Eos Gehäuse, ist immer der niedrigste Blendenwert voreingestellt. Dieses Manko läßt sich aber umgehen. Hierfür stellt man erst die gewünschte Blende ein, hält die Abblendtaste gedrückt und entfernt das Objektiv. Der gewählte Blendenwert bleibt nun erhalten, wodurch in der Makrofotografie eine höhere Schärfentiefe erreicht werden kann.

Die Schärfentiefe in der Makrofotografie
Die Schärfentiefe spielt in der Makrofotografie eine herausragende Rolle. Die Schärfentiefe gibt denjenigen Bereich an, der auf einem Foto scharf abgebildet wird.
Es gibt drei Faktoren, die direkten Einfluß auf die Schärfentiefe haben:
- Blende: Je weiter die Blende geöffnet wird (niedriger Blendenwert), desto geringer ist dann auch die Schärfentiefe.
- Objektentfernung: Je weiter der Sensor vom eigrntlichen Motiv entfernt ist, desto größer ist die Schärfentiefe.
- Brennweite: Mit zunehmender Brennweite nimmt auch die Schärfentiefe ab.
Wie bereits angedeutet, entscheidet die Schärfentiefe in der Makrofotografie darüber, ob ein Bild gelungen oder mißlungen ist. Fotografiert man etwa ein Insekt, strebt man in der Regel danach, die Augen und den Kopf scharf zu bekommen. Befindet sich der Hauptschärfepunkt ganz woanders, ist die Aufnahme meistens nicht sehr ansprechend. Die Problematik in der Makro-Fotografie ist die insgesamt äußerst kleine Schärfentiefe, die oft nur wenige Milimeter beträgt. Natürlich strebt der Makro-Fotograf tendenziell nach einer größeren Schärfentiefe, was technisch häufig nur schwer umzusetzen ist.
Richtige Makro-Objektive, die einen Abbildungsmaßstab von 1 : 1 erlauben, sind immer Festbrennweiten. Dies ist auch gut so, weil Festbrennweiten schärfere Aufnahmen ermöglichen als Zoom-Objektive. Gleichzeitig hat man aber nicht die Möglichkeit, mittels der Brennweite die Schärfentiefe in der Makrofotografie zu beeinflussen.
Die Objektentfernung läßt sich da schon eher nutzen, um die Schärfentiefe zu erhöhen. Entfernt man sich mit seiner Kamera aber zu weit vom Motiv, wird man zwangsläufig viel weniger Details einfangen können. Das ist dann natürlich ärgerlich, weil die Makro-Fotografie ja gerade vom Detailreichtum lebt.
Bleibt eigentlich nur noch die Blende übrig, die aber auch ein mächtoges Werkzeug ist, um in der Makrofotografie die Schärfentiefe zu erhöhen. Folgende Tabelle zeigt auf, wie bei einem Abbildungsmaßstab von 1 : 1 der gewählte Blendenwert die Schärfentiefe beeinflußt:
Blende 4: 0,35mm, Blende 5,6: 0,35mm, Blende 8: 1,06mm, Blende 11: 1,45mm, Blende 16: 2,11mm, Blende 22: 2,9mm, Blende 32: 4,22mm
Mit einem Blendenwert von 32 sollte es sogar möglich sein, ein komplettes Insekt scharf zu bekommen. Die Blende ist hier aber derartig weit geschlossen, daß kaum noch Licht auf den Sensor trifft. Folglich muß man zu derartig langen Belichtungszeiten greifen, das Verwacklungen durch das sich bewegende Tier oder durch den Wind unvermeidbar sind. In der Praxis wird man häufig also doch nicht zu derartig hohen Blendenwerten greifen. Eine Ausnahme stellt natürlich die Makrofotografie im Studio dar, bei der unbewegliche Objekte fotografiert werden. Hier können natürlich beliebig lange Belichtungszeiten gewählt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung spezieller Ringblitze oder entfesselter Blitzgeräte, mit deren Hilfe höhere Blendenwerte gewählt werden können. Viele Makro-Fotografen sind allerdings der Meinung, daß wirklich authentische Makro-Aufnahmen nur ohne die Verwendung von künstlichem Blitzlicht verwirklicht werden könnten.

Makrofotografie – was ist das eigentlich?
Makrofotografie, häufig auch als Nah-Fotografie bezeichnet, ist innerhalb der Fotografie eine Nische, in der es darum geht, kleine Motive abzulichten, also Lebewesen oder Objekte, die häufig nur wenige Zentimeter oder gar Millimeter groß sind. Im Prinzip sind die Motive also ähnlich groß wie der Sensor der Kamera. Dies ist beispielsweise in der Landschaftsfotografie oder der Porträt-Fotografie vollkommen anders, da man es hier mit vollkommen anderen Größenordnungen zu tun hat. Durchforstet man Internetseiten, die sich mit Makro-Fotografie auseinandersetzen, kann man schnell den Eindruck bekommen, daß die Makrofotografie ein Teil der Naturfotografie sei. Dies ist aber nicht korrekt, obwohl ein Großteil der Makro-Aufnahmen natürlich in der Natur aufgenommen werden. Nicht zu vernachlässigen ist nämlich die Makrofotografie im Studio, bei der unter anderem kleine Gegenstände wie z.B. Uhren oder sonstige Stilleben aufgenommen werden.
Im Prinzip spricht man immer dann von Makrofotografie, wenn das Motiv in seiner realen Größe oder gar noch größer auf dem Sensor abgebildet wird. Freilich geht es immer auch noch kleiner. Ist das Motiv nur noch einen Bruchteil so groß wie der Sensor, ist man bereits im Bereich der Mikrofotografie, die allerdings im Hinblick auf die benötigte Ausrüstung nur bedingt mit der Makro-Fotografie vergleichbar ist.
Wodurch unterscheidet sich die Makrofotografie noch von anderen Bereichen der Fotografie wie beispielsweise die Landschaftsfotografie? Ein wesentlicher Punkt ist neben dem bereits genannten das überaus hohe Maß an Know How und Ausrüstung, das benötigt wird, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Generell läßt sich sagen, daß mit zunehmender Vergrößerung auch der Schwierigkeitsgrad steigt. So ist etwa die Aufnahme einer Biene inklusive eines gewissen Bereichs ihrer Umgebung mit einem speziellen Makroobjektiv noch verhältnismäßig einfach zu bewältigen. Soll dann aber ein bestimmter Teil des Insekts, z.B. der Kopf, formatfüllend aufgenommen werden, wird es schon deutlich schwieriger, weil mit steigendem Vergrößerungsgrad die Verwacklungsgefahr stark einsteigt. Dem kann mit der Verwendung eines Stativs und eines entfesselten Bllitzlichtes und einem Fernauslöser entgegengewirkt werden. Handelt es sich aber um ein Fluchttier oder hat man es mit Windeinwirkung zu tun, wird man auch mit diesen Fotozubehör-Hilfsmitteln Schwierigkeiten haben, scharfe Bilder aufzunehmen.

Fotos im alten „Look“ mit Photoshop Elements 11
Mit Photoshops Elements 11 sind dank zahlreicher Effektvorlagen interessante Bild-Modifikationen möglich. Häufig findet man im Netz Aufnahmen, die bewußt auf „alt“ getrimmt wurden. Diese sehen dann so aus, als seien sie in den 50/60er Jahren auf dünnem Barytpapier abgezogen worden. Im folgenden soll eine kurze Anleitung präsentiert werden, wie sie diesen Effekt mit Photoshops Elements 11 mit wenigen Mausklicks verwirklichen können.
Anleitung Bilder auf „alt“ trimmen:
- Altes Papier simulieren. Öffnen Sie ein beliebiges Bild und blenden Sie das Fenster Effekte ein (F6). Hier wählt man den Modus RETRO-FOTO und aktiviert das ganze durch einen Doppelklick auf das Vorschau-symbol ALTES PAPIER.
- Hintergrundebene löschen. Am Rand des Bildes kann man noch das farbige Originalbild sehen., was natürlich so nicht gewollt ist. Deshalb wechselt man nun auf die Ebenen-Ansicht zurück und löscht die HINTERGRUND-Ebene. Nun ist der Hintergrund des Bildes transparent.
- Transparenz entfernen. Nun klappt man in der Ebenen-Palette das Kontextmenü auf, um die Option HINTERGRUNDEBENE REDUZIEREN anzuklicken. Die Transparenz verschwindet und man hat einen weißen Rahmen, den man aber bei Bedarf mit dem Freistellungs-Werkszeug noch entfernen kann.