Nikon Fotografie

Grundlagenwissen: Nikon AF-Nikkore

Mitte der achtziger Jahre kamen mit den AF-Nikoren von Nikon weiterentwickelte Objektive auf den Markt, die nun auch die Funktion des Autofokus beherrschten. Hierbei werden Informationen über die Entfernung des Motivs mit einer im Bajonett untergebrachten Elektronik übermittelt. Der Autofokus selbst befindet sich bei Nikon im Inneren der Kamera Dies ist nicht selbstverständlich. Bei Canon ist er hingegen im Objektiv untergebracht. Autofokus-fähige Nikon-Objektive können auch mit alten Non-Autofokus-Kameras verwendet werden, selbstverständlich ist in diesem Fall das automatische Scharfstellen nicht möglich. Praktischerweise wurde also das ursprüngliche Nikon-Bajonett nicht verändert. Elektronische Kontakte, die keinen Einfluß auf das Bajonett-Gewinde haben, sorgen für den erforderlichen Datenfluß zwischen Objektiv und Kamera. In AF-Nikkore wurden jetzt auch erstmalig Mikroprozessoren (CPU) verbaut, was den Vorteil hatte, daß Daten über das entsprechende Objektiv an die Kamera übertragen werden konnten. Z.B basiert die fortschrittliche Matrixmessung auf diesem Feature. Die Kameraautomatiken setzen voraus, daß immer der größte mögliche Blendenwert eingestellt war. Bei einem niedrigeren Blendenwert versagten die Automatiken. Um ein versehentliches Verstellen des Blendenwertes zu verhindern, verfügten AF-Nikkore deshalb über eine Arretierungsmöglichkeit.

Grundlagenwissen: Nikon AI-S-Objektive

1982 wurden AI-S-Nikkore (Aperture Indexing Shutter System) eingeführt. Dies wurde deshalb notwendig, weil die neuen Kameramodelle über Automatiken verfügten, die eine Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera-Body voraussetzten. Die Blendenautomatik setzte voraus, daß die Objektive dementsprechend aktualisiert werden mußten, nämlich insofern, daß die Kamera die im Objektiv befindliche Blende ansteuern konnte. Das Bajonett wurde durch die Modernisierung nicht verändert. Das Steuerungselement wurde an der Unterseite des Objektivs positioniert. AI-S-Objektive verfügen über eine kleine Einkerbung an der Objektivunterseite. Diese zeigt der Kamera an, daß es sich um ein „AI-S“ handelt. Drehte man ein falsches Objektiv auf das Bajonett auf, erscheint eine Fehlermeldung im Sucher. Damit die Automatik genutzt werden kann, muß der kleinste Blendenwret eingestellt werden. Hält man sich nicht daran, erscheint der Warnhinweis FEE im Sucher. Die größte Blendenwert (geschlossene Blende) ist auf dem Objektiv in orangener Farbe markiert, anhand dieser Kennzeichnung kann man ein AI-S gleich erkennen. Obwohl es sich um eine sehr alte Technik handelt, wird sie heute durchaus noch verwendet. So verfügen Oberklasse-Kameras von Nikon, etwa die Nikon D300 oder die D700, über Vorrichtungen, die es erlauben, die alten Objektive weiterhin zu verwenden. Belichtungsmessung und Zeitautomatik können dann automatisch vorgenommen werden. Bei den sonstigen Nikon Einsteigerkameras müssen AI-S-Objektive manuell eingestellt werden.

Geschichte: Erste Nikon „Kompaktkameras“ und neue Profi-Modelle

1977 wurde mit der Nikon FM (das „M“ stand für manuell) eine handliche Spiegelreflexkamera herausgebracht, die wie die heutigen Kompaktkameras mit handlichen Abmessungen zu Überzeugen wusste. Das Konzept wurde vom Markt mit Begeisterung aufgenommen. Auch viele professionelle Fotografen setzten die Nikon FM wegen des günstigen Preises und der kleinen Abmessungen gerne als Zweitkamera ein. Drei Dioden im Sucher sorgten dafür, daß dem Anwender die passende Belichtungszeit angezeigt wurde. 1978 folgte die Nikon FE, die unter anderem mit einer Zeitautomatik aufwarten konnte und deren Mattscheibe austauschbar war. Explizit für Hobby-Fotografen war die 1979 erschienene Nikon EM konzipiert. Der Anwender mußte sich ähnlich wie bei heutigen Kompaktkameras nicht tiefgehend mit der Materie auseinandersetzen und konnte dennoch „gleich los“ fotografieren. Zusammen mit dieser Kamera erschien die Objektivserie E, die sich ebenfalls an Amateur-Fotografen wendete.

1980 erschien für den Profimarkt die neu konstruierte Nikon F3, die nun auch mit einer Zeitautomatik ausgestattet wurde. Elektronische Bauteile kamen nun verstärkt zum Einsatz. So wurde etwa der Verschluss elektronisch gesteuert, wodurch letztendlich auch die Zeitautomatik realisiert werden konnte. Der Belichtungsmesser befand sich nun innerhalb der Kamera und nicht mehr am Sucher. Die F3 erschien in verschiedenen Varianten, unter anderem die automatisch fokussierende Nikon F3 AF.

Auch für neue Einsteigermodelle wurde in den achtziger Jahren gesorgt. So erschienen 1982 und 1983 Die Nikon FM2 und die FE2, deren Blitzeigenschaften optimiert wurden. So verfügte die FM2 eine Blitzsynchronzeit von 1/200 Sekunde, die FE2 gar 1/250 Sekunde. 1982 bekam auch die Nikon EM mit der Nikon FG eine Nachfolgerin spendiert. Die FG konnte manuell eingestellt werden. Gleichzeitig gab es aber auch eine Programmautomatik, die dafür sorgte, daß Blende und Verschlusszeit unter Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit automatisch korrekt eingestellt werden konnten. Erstmalig kam beim Blitzen die sogenannte TTL-Messung ins Spiel.Trotz der fortschrittlichen Technik blieb der FG der große Erfolg verwehrt, weil parallel die Autofokus-Kameras den Markt eroberten.

1985 erschien mit der Nikon F-301 eine vollkommene Neuentwicklung für Fotoamateure. Das 1986 folgende Schwestermodell F-501 verfügte erstmalig bei Nikon über einen Autofokus. Beide Kameras waren mit einem integrierten Motor ausgestattet, der es erlaubte, fast 3 Bilder/Sekunde aufzunehmen. Die Nikon F-401 von 1987 erinnerte mit ihren runden Formen an das heutige Kamera-Design. Sie verfügte erstmalig über einen integrierten Blitz, der bei Bedarf ausgeklappt werden konnte. 1988 folgte schließlich die F-801.

1988 kam mit der Nikon F4 ein absolutes Spitzenmodell auf den Markt. Die Kamera konnte wie heutige Modelle  im Automatik-Modus betrieben und verfügte über einen hervorragenden Autofokus. Man hatte es hier mit einer modernen Kamera zu tun, die im wesentlichen mit den selben Features aufwarten kann, wie aktuelle DSLRs. Mit der F-401S, der F-401X folgten leicht optimierte Modelle. Dasselbe bei der F-801. 1990 folgte die F-601, die unter anderem das matrixgesteuerte TTL-Aufhellblitzen beherrschte.

Grundlagenwissen: Nikon AI-Objektive

Bei den ersten Nikon-Objektiven wurde die Blendenübertragung noch manuell durchgeführt. Hierfür mußte jedesmal, wenn das Objektiv gewechselt wurde, durch Drehen des Blendenrings der Kamera die größtmögliche Blendenöffnung mitgeteilt werden. Um diesen Vorgang durchführen zu können, verfügten die alten Nikon-Objektive über die sogenannte „Nikon-Gabel“. Bei den 1977 eingeführten AI-Objektiven war zusätzlich eine Steuerkurve angebracht, wobei die Kamera über einen entsprechenden Mitnehmer verfügte. Die AI-Steuerung ermöglichte die komfortable Übertragung der Blendeninformation an die Kamera. Non-AI-Objektive konnten durch Nikon umgebaut werden, sodaß sie auch mit neueren Kamera-Modellen kompatibel waren.

Die Blendenübertragung bei alten Nikon Kameras

Die Blendenübertragung ist bei heutigen DSLRs ein Vorgang, der vollautomatisch vollzogen wird. Dies ist insofern notwendig, weil die Kamera ja für eine korrekte Belichtungsmessung wissen muß, welche Blende am Objektiv eingestellt ist. Zu Zeiten der Nikon F war eine elektronische Übermittlung dieser grundlegenden Information noch nicht möglich. Deshalb war an jedem Nikon-Objektiv eine Halterung befestigt – auch Nikon-Gabel genannt. An der Kamera befand sich ein entsprechender Stift, der in den Schlitz eingeklinkt werden konnte. Wenn das Objektiv gewechselt wurde, mußte der Fotograf mittels dieser Konstruktion einmal den kleinsten und den größten Blendenwert einstellen. Vergaß er es, entstanden falsch belichtete Bilder. Auch heutige Nikon-Modelle der Oberklasse (z.B. D300 oder D700) verfügen noch über einen Blendenmitnehmer. Dies hat den großen Vorteil, daß mit diesen Kameras auch noch historische Nikon-Objektive problemlos weiterverwendet werden können.

Geschichte: Die Nikon F und ihre Nachfolger

Die Nikon F Spiegelreflexkamera wurde stetig weiterentwickelt. Es dauerte aber 12 Jahre, bis mit der F2 eine Nachfolgekamera vorgestellt wurde (1971), was im Hinblick auf die heutige Zeit, in der jährlich neue Kameramodelle vorgestellt werden, natürlich ein sehr langer Zeitraum ist.

1962 spendierte Nikon der F einen fortschrittlichen Belichtungsmesser, der „Photomic“ genannt wurde. Dieser konnte einfach durch den Einbau eines neuen Suchers eingebaut werden, in dem der Belichtungsmesser integriert war. Die Belichtungsmessung wurde stetig weiterentwickelt. So erschien 1965 die Nikon F Photomic T, deren Belichtungsmesser erstmalig dazu fähig war, das Licht innen auf der Mattscheibe zu messen, wodurch präzisere Messungen vorgenommen werden konnten (TTL-Messung: Through the Lens). Die Messung erfolgte nun als „durch das Objektiv“ und nicht mehr wie zuvor durch den im Sucher befindlichen Belichtungsmesser. Diese fortschrittliche Technik wurde weiter verfeinert. So bewertete der Belichtungsmesser der Nikon F Photomic TN die Bildmitte stärker als die Ränder. Die mittenbetonte Belichtungsmessung findet man heute bei allen aktuellen Spiegelreflexkamera-Modellen. 1968 folgte die Nikon F Photomic FTN, bei der die Lichtstärke des jeweiligen Objektivs in die Belichtungsmessung mit einbezogen werden konnte.

Wir schon der Korea-Krieg, sorgte auch der Vietnam-Krieg für eine zunehmende Bekanntheit der Marke. Denn viele Pressefotografen, die insbesondere von der Robustheit der Nikon F begeistert waren, waren mit der „F“  unterwegs. Die immer größer werdende Auswahl an Objektiven trug zusätzlich zur Beliebtheit der Marke bei.

Nikon bot seine Spiegelreflexkameras mit einem silbernen Gehäuse an und daneben auch etwas teurere Ausführungen im schwarzen Design. Diese Tradition hatte bis in das digitale Zeitalter Bestand. Heute werden die Nikon-DSLRs in der Regel mit schwarzen Gehäusen ausgeliefert.

Interessanterweise hatte Nikons Aufstieg zu einem der führenden Kamerahersteller mit professionellen Modellen begonnen. Doch wollte man natürlich auch weniger ambitionierte Kunden gewinnen. Frucht dieser Bemühungen war die Nikkorex 35 (1960), die von Mamiya hergestellt wurde. Das Objektiv konnte bei diesem Modell nicht ausgewechselt werden. Jedoch wurden als Zubehör Vorsatzobjektive angeboten, mit deren Hilfe man den Weitwinkel- und/oder Telebereich abdecken konnte. Die Nikkorex erschien bis 1963 in verschiedenen Ausführungen, war aber nicht besonders erfolgreich und recht reparaturanfällig.

An dieser Stelle sei noch die Nikonos-Reihe erwähnt, die von 1963 bis 1984 entwickelt wurden. Hierbei handelte es sich um Spezialkameras, die für die Unterwasser-Fotografie konzepiert wurden.

Nachdem die Nikkorex-Modelle nur mäßige Erfolge erzielen konnten, folgte 1965 eine neue Serie, deren Verkaufszahlen schon eher zu überzeugen wussten: die Nikkormat-Kameras. Das erste Modell dieser Reihe war die Nikkormat FT, eine robst gefertigte Präzisionskamera, bei der sich das Zeiteinstellrad nicht mehr auf dem oberen Teil des Gehäuses befand, sondern auf einem Ring um das Objektivbajonett. Im Gegensatz zur Nikon F (100%) konnte man bei der Nikkormat nur 92% des späteren Bildauschnitts im Sucher sehen. Auch heute ist es noch so, daß viele Amateurkameras einen kleineren Bildauschnitt darstellen, als Profikameras. Auch der Austausch des Suchers blieb den professionellen Fotografen vorenthalten. 1967 folgte mit der Nikkormat FS eine abgespeckte Version, die aber kaum Käufer fand.

Ein riesiger Erfolg wurde hingegen die 1967 vorgestellte Nikkormat FTN, welche die mittenbetonte Belichtungsmessung beherrschte. Erstmalig wurden bei diesem Modell die Verschlusszeiten im Sucherbild eingespiegelt.

Das eigentliche Erfolgsmodell blieb aber die Nikon F, die mit der Nikon F2 1971 ein leicht verbessertes Nachfolgermodell bekam. Der Sucher war nun wesentlich kompakter und auch die Position des Auslösers wurde dahingehend optimiert, daß er etwas nach vorne versetzt wurde.

Geschichte: Nikons erste Erfolge

Mit der zweiten von Nikon produzierten Kamera – der 1949 erschienen Nikon M – gelang dem Unternehmen der Durchbruch. Technisch ähnelte sie dem Vorgängermodell stark, jedoch wurde nun das Aufnahmeformat 24 * 34mm verwendet. Der Korea-Krieg sorgte unverhofft für einen wachsenden Bekanntheitsgrad der Marke, weil zahlreiche Kriegs-Reporter die Nikon M verwendeten und deren solide Konstruktion und Präzision lobend hervorhoben.

Mit dem Modell Nikon S gelang es dem Hersteller erstmalig, eine Kamera auf den Markt zu werfen, die weltweit vertrieben wurde. Bei der Nikon S2 (1954)  stellte man auf das Kleinbildformat 24 * 36mm um, das bis zum heutigen Tag verwendet wird. Von 1957 bis 1965 produzierte man dann mit der Nikon SP (P stand für „Professional“)  ein leistungsstarkes Modell für Profis, das über eine hervorragende Austattung und zahlreiches Zubehör verfügte. Von 1958 bis 1961 folgte dann die Nikon S3. Seit 1961 das „Sparmodell“ S4. Die S-Serie erfuhr noch einige Variationen, bis die Produktion der Messsucherkameras 1965 endgültig eingestellt wurde.

Schon 1936 konstruierte die Dresdner Firma Ihagee eine Kleinbild-Spiegelreflexkamera, die Kine-Exakta genannt wurde. Spiegelreflexkameras sind Messsucherkameras insofern überlegen, weil der Bildausschnitt präzise beurteilt werden kann. Auch die Beurteilung der Schärfentiefe ist ohne weiteres möglich. Insofern ist es nicht verwunderlich, daß die Messsucherkameras, die das nicht leisten konnten, allmählich von den Spiegelreflexkameras verdrängt wurden.

Auch Nikon erkannte die Vorteile der Spiegel-Technik, weshalb man nach der Nikon SP mit der Konstruktion einer eigenen Spiegelreflexkamera begann. Folgende Vorgaben wurden beim Bau der Nikon F erfüllt: ein wechselbares Suchersystem, ein großes Zubehörangebot, Austauschbare Mattscheiben und Rückwand und ein großes Objektivangebot, weshalb dem Durchbruch auf dem Markt der Spiegelreflexkameras nichts mehr im Wege stand. Die austauschbaren Objektive wurden über das Nikon-F-Bayonett schneller befestigt, als es mit den bis dahin üblichen Schraubgewinden möglich war. Das „F“ bezog sich auf den Nikon Chefingeneur Fuketa. Das F-Bayonette findet auch heute noch in Nikon-DSLRs Verwendung, weshalb alte Objektive – natürlich mit gewissen Einschränkungen – weiterverwendet werden können. Das ist natürlich ein immenser Vorteil, weil Kunden somit über Jahrzehnte an die Marke gebunden werden können.

Geschichte: Die Anfänge der Nikon Fotografie

Die auf Kameras und Objektive spezialisierte japanische Firma Nikon hat ihren Ursprung im Jahre 1917, als sich am 25. Februar drei kleinere Firmen (Tokyo Keiki Seisaku Sho, Iwaki Glass Manufacturing und Fujii Les Seizo Sho) zu einem Unternehmen zusammenschlossen, das damals noch Nippon Kogaku Kogyo Kaisha hieß. Zu dieser Zeit war man auf den Bau von Ferngläsern, Mikroskopen und weiteren optischen Geräten spezialisiert. Schirmherr der Fusion war der Mitsubishi-Konzern, zu dem auch heute noch Nikon gehört. Die „Japanische optische Gesellschaft“, wie die Firma damals ins Deutsche übersetzt hieß, nannte seit 1976 ihre Kameramodelle „Nikon“. Der Firmenname selbst wurde aber erst im Jahre 1988 in Nikon umbenannt.

Deutsches Know-How spielte in der Anfangszeit eine entscheidende Rolle, schließlich dominierten noch deutsche Firmen wie Zeiss, Rollei, Contax und Voigtländer den Kamera-Markt. Im Jahre 1919 reiste eine japanische Delegation ins Deutsche Reich, um die dortige Kameraproduktion in Augenschein zu nehmen. In Folge dieser Kontaktaufnahme arbeiteten seit 1921 acht deutsche Techniker in Japan mit, was natürlich mit einem gewissen Technologie-Transfer einher ging.

Zunächst war man bei Nippon Kogaku K.K. darauf spezialisiert, die japanische Armee mit optischen Geräten (Ferngläser, Zielfernrohre, Periskope usw.) zu versorgen, später nahmen aber auch zivile Produkte wie medizinisch-optische Geräte eine immer größere Rolle ein.

Das Warenzeichen „Nikkor“ fand erstmalig 1932 Verwendung. Noch heute werden so alle Nikon-Objektive bezeichnet. Eine wichtige Rolle nahm man bald als Zulieferer der Kameraindustrie ein. Die hochwertigen Festbrennweiten-Objektive fanden sich bald in vielen Kameras fremder Hersteller wieder. In diesem Kontext kam es gar zu einer Kooperation mit Canon. 1933 war mit Canon eine Firma ins Leben gerufen worden, die preisgünstige Leica-Kopien auf den Markt warf. 1936 wurde mit der „Hansa Canon“ ein Kameramodell vorgestellt, das mit einem Nikkor 50mm f 3.5 ausgestattet war. Die Zusammenarbeit sollte mit 1947 andauern, was in der Praxis so aussah, daß alle Canon-Kameras mit Nikkoren ausgestattet waren. Die Niederlage Japans im 2. Weltkrieg wirkte sich auf Nippon Kogaku K. K. zunächst fatal aus. So kam es zu einer Zerschlagung des Konzerns, der die japanische Armee mit kriegswichtigen Gütern versorgt hatte. Lediglich das Stammwerk in Oi-Morimaecho konnte erhalten werden.

Nach 1945 bagann man, sich auf die Entwicklung eigener Kameramodelle zu konzentrieren. Resultat dieser Bemühungen war die am 7. März 1948 vorgestellte Messsucherkamera „Nikon“ (später „Nikon 1“), die der deutschen Contax II ähnelte und ein Bildformat von 24 * 32mm verwendete. Mit einem Kleinbildfilm konnten 40 Aufnahmen gemacht werden.