Archiv für Januar 2013

Die Programmautomatik „P“ der Canon Eos 600D

Ähnlich wie bei der Vollautomatik werden bei der Programmautomatik Werte wie Blende und Belichungszeit durch die Kamera errechnet. Man kann aber durch das Ändern des ISO-Wertes Einfluß auf die Bildgestaltung nehmen. Beispielsweise wird die Automatik bei dunklen Lichtverhältnissen dazu tendieren, sehr hohe ISO-Werte einzustellen. Wenn man nun aber ein Stativ verwendet, ist das nicht sonderlich zielführend. In diesem Fall ist es nämlich besser, den ISO-Wert herunterzusetzen und auf eine längere Verschlusszeit zu setzen. Die Programmautomatik der Canon Eos 600D erhöht praktischerweise die Belichtungszeit, wenn der ISO-Wert heruntergesetzt wird.

Drückt man den Auslöser halb durch, werden Blende und Belichtungszeit durch die Automatik vorgeschlagen. Praktischerweise kann man direkt auf den Blendenwert Einfluß nehmen, wobei die Belichtungszeit dann automatisch angepasst wird.

Die Programmautomatik ist insofern eine nützliche Option, weil der Fotograf durch die Kamera-Automatik hillfreich unterstützt wird und gleichzeitig kreativ auf die Bildgestaltung Einfluß nehmen kann.

Der Nachtporträt-Modus der Canon Eos 600D

Gerade Nacht-Aufnahmen stellen für Einsteiger eine ziemliche Herausforderung dar. Einen leichten Einstieg in diese Materie bietet der Nachtporträt-Modus der Canon Eos 600D. Bei Nachtaufnahmen hat man häufig das Problem, daß der Vordergrund durch den Blitz ausgeleuchtet wird, der Hintergrund aber vollkommen unterbelichtet ist. Die Automatik des Nachtporträt-Modus geht deshalb so vor, daß die Belichtungssituation zweimal beurteilt wird. Zuerst wird durch das halbe Durchdrücken des Auslösers der Vorblitz ausgelöst, wodurch die richtige Belichtungen des im Vordergrund befindlichen Motives errechnet werden kann. Danach überprüft die Belichtungsmessung den Lichtbedarf, der ohne den Blitz besteht, wodurch die Belichtungszeit für den Hintergrund ermittelt werden kann. Für den Vordergrund spielt die Verschlusszeit keine Rolle, weil hier ohnehin durch den Blitz eine regulierbare Lichtmenge vorhanden ist. Für den Hintergrund ist das jedoch anders, weil hier das unter Umständen nur wenig vorhandene Licht durch eine längere Belichtungszeit kompensiert werden muß. In der Regel ist hier ein Stativ notwendig, weil es kaum möglich ist, die Kamera über einen längeren Zeitraum ruhig zu halten. Das funktioniert aber auch nur dann gut, wenn das Motiv unbewegt ist, weil sonst zwangsläufig Bewegungsunschärfe auftreten wird.

Das Sport-Programm der Canon Eos 600D

Das Sport Programm der Canon Eos 600D ist hervorragend für Motive geeignet, die sich schnell bewegen. Klassischerweise ist das bei Sportereignissen der Fall. Um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, wählt dieser Modus eine weit geöffnete Blende und den AI SERVO Autofokus. Wenn trotz dieser Einstellungen das Licht nicht ausreichen sollte, wird der ISO-Wert auf bis zu 3200 angehoben. In Sporthallen hat man häufig mit Lichtmangel zu kämpfen. Gleichzeitig ist die Reichweite eines Aufsteckblitzes zu gering oder Blitzen ist von den Veranstaltern nicht erwünscht. In diesem Fall kann ein lichtstarkes Objektiv sehr nützlich sein, bei dem die Blende sehr weit geöffnet werden kann. Durch die Aktivierung der Betriebsart Reihenaufnahme kann man sich später die schönsten Aufnahmen heraussuchen.

Insgesamt ist das Sport Programm eine praktische Sache, weil dynamische Bildsituationen ohne langwierige Kameraeinstellungen eingefangen werden können.

Das Nahaufnahme-Programm der Canon Eos 600D

Das Nahaufnahme-Programm der Canon Eos 600D versucht mit einer möglichst kurzen Verschlusszeit zu arbeiten, weil Nahaufnamen häufiig mit hohe Brennweiten einhergehen, bei denen Verwacklungen leichter auftreten können. Desweiteren wählt diese Programm eine möglichst weit geöffnete Blende, um das anvisierte Motiv freizustellen. Der kleine Blendenwert ist natürlich auch insofern nützlich, weil auch hier Unschärfe durch Verwackeln entgegengewirkt wird. Die Arbeit mit Blitzen gehört für Makro-Fotografen zum täglichen Geschäft. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Blitz im Nahaufnahme-Modus durch die Automatik häufig hinzugeschaltet wird, denn nur so können detaillreiche und scharfe Nahaufnahmen entstehen. Um richtig gute Ergebnisse zu erhalten, sollte man aber auf die Technik des entfesselten Blitzens setzen. Der Canon Speedlite 430 EX ist hier eine große Hilfe, weil er auch ohne separate Funkauslöser kabellos angesteuert werden kann, wenn er sich nicht auf dem Blitzfuß der Kamera befindet. Da das Nahaufnahme-Programm den ONE SHOT Autofokus-Modus verwendet, ist es nicht so sehr für sich bewegende Motive geeignet. Wer beispielsweise Bienen und Schmetterlinge fotografieren möchte, sollte die Einstellungen lieber manuell vornehmen. Eine Blume hingegen, die nicht durch Wind hin und her bewegt wird, läßt sich mit dem Nahaufnahme-Programm sehr gut einfangen.

Für Alle, die tiefer in die Welt der Makrofotografie einsteigen möchten, kann die Anschaffung eines Makro Umkehrringes sinnvoll sein. Mit diesem kann ein beliebiges Motiv in Retrostellung am Kamera-Gehäuse angebracht werden, wodurch fantastische Makroaufnahmen möglich werden.

Das Landschafts-Programm der Canon Eos 600D

Das Landschafts-Programm der Canon Eos 600D sorgt in erster Linie dafür, daß sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund scharf abgebildet werden. Konkret wird das über eine kleine Blendenöffnung bewerkstellligt. Bei schlechten Lichtverhältnissen dreht das Motivprogramm den Blendenwert etwas herunter, um verwacklungsfreieAufnahmen zu ermöglichen. Das Landschaftsprogramm versucht all zu lange Verschlusszeiten zu vermeiden, weshalb bei schwachem Licht der niedrigstmögliche Blendenwert ausgereizt wird und mit ISO 3200 ein recht hoher ISO-Wert ausgewählt werden kann. In diesem Fall fängt die Verschlusszeit im Sucher an zu blinken, um den Fotografen zu warnen, daß das Risiko für verwackelte Aufnahmen sehr hoch ist.

Die Farben Grün und Blau, die in Landschaftsbildern häufig vorkommen, werden besonders kräftig dargestellt. Der Blitz ist standardmäßig deaktiviert, weil ohnehin nur einige Meter Reichweite hat. Der Autofokus arbeitet im ONE SHOT-Modus, was sinnvoll ist, weil sich das Motiv nicht bewegt.

In der Landschaftsfotografie werden besonders gerne weitwinkelige Objektive eingesetzt. Fortgeschrittene Fotografen erstellen mit Hilfe von Stativen auch gerne Panorama-Aufnahmen.

Der Porträt-Modus der Canon Eos 600D

Der Porträt-Modus der Canon Eos 600D soll das Fotografieren von Menschen erleichtern. Hierbei wird versucht, das den Fokuspunkt auf das Gesicht zu setzen wobei der Hintergrund eher unscharf dargestellt wird. Die Automatik der Kamera arbeitet also mit kleinen Blendenwerrten, also mit einer weit geöffneten Blende. In der Regel führt das bei Standard-Objektiven zu guten Ergebnissen. Bei der Verwendung eines Lichtriesen wird jedoch auch immer der kleinstmögliche Blendenwert gewählt werden, z.B. Blende 1,8, was schnell einmal auch zu viel des guten seien kann. Z.B. fokussiert man die Augen der Person, die Nase erscheint aber schon unscharf. Wenn also so ein lichtstarkes Objektiv zum Einsatz kommt, sollte man auf den Porträt-Mdus verzichten. Folgendermaßen könnte man dann vorgehen:

  • Bildstil „Porträt“ einstellen.
  • Die Canon Eos 600D auf den AV-Modus (Zeitautomatik) stellen.
  • Einen Blendenwert von 4 wählen.
  • In den Autofokus-Einstellungen ONE SHOT wählen.

Diese Vorgehnsweise hat den Vorteil, daß man den Blendenwert jederzeit nach unten oder oben korrigieren kann. Befindet sich z.B. hinter dem Model etwas, das etwas schärfer dargestellt werden soll, kann man ganz einfach den Blendenwert etwas anheben. Möchte man hingegen den Bokeh-Effekt verstärken, kann man den Blendenwert etwas herabsetzen.

 

Die Kreativautomatik (CA) der Canon Eos 600D

Die Kreativautomatik der Canon Eos 600D ähnelt im Prinzip dem Vollautomatik-Modus. Man kann aber auf bestimmte Parameter Einfluß nehmen, wodurch gestalterische Akzente gesetzt werden können.

  • Durch das Drücken der Q-Taste kommt man in ein Menü. indem man mit der Pfeiltaste auswählen kann, ob der Hintergrund scharf oder unscharf seien soll. Im Prinzip wird hier einfach der Blendenwert erhöht oder gesenkt.
  • Der Blitz wird wie auch im Automatik-Modus bei schlechten Lichtverhältnissen hinzugeschaltet. Wenn dies nicht erwünscht ist, kann die Funktion unterdrückt werden.
  • Mit dem Parameter Aufnahme M. Umgebungseffekten kann man einstellen, ob man eine warme oder eine kalte Bildstimmung haben möchte. Die Stärke des Umgebungseffektes läßt sich individuell anpassen.

Im Prinzip ist die Kreativautomatik eine nette Spielerei für all diejenigen, die ohne tiefergehende Beschäftigung mit der Kamera Bilder aktiv gestalten wollen.

Der „Blitz aus“-Modus der Canon Eos 600D

Im Vollautomatik-Modus der Canon Eos 600D wird der Blitz automatisch hinzugeschaltet, was in der Regel gar nicht so unpraktisch ist. Zwar wird die jeweilige originale Lichtstimmung zunichte gemacht, aber immerhin erhält man verwacklungsfreiere Bilder. Benützt man aber ein Stativ, ist die automatische Aktivierung des Blitzes eher störend, weil man hier im Prinzip beliebig lange belichten kann. Der „Blitz aus„-Modus deaktiviert den Blitz, behält aber alle Vorteile des Vollautomatik-Modus bei. Um das Fehlen des Blitzes zu kompensieren, werden ISO-Werte von bis zu 3200 gewählt. Wenn dieser ISO-Wert trotz einer Belichtungszeit von 1/60 sec nicht ausreicht, um ein ausreichend ausgeleuchtetes Bild zu erhalten, blinkt die Belichtungsdauer im Sucher auf. Das Risiko verwackelter Bilder ist in diesen Fall sehr hoch, weshalb die Verwendung eines Stativs angeraten ist.

SNIPER-STRAP THE „PRO-LEATHER“ im Test

In der Regel ist jeder Spiegelreflexkamera bereits ein Kameragurt beigelegt. Doch gibt es auf dem Markt interessante Alternativen, die durch ein besonderes Design oder durch gehobenen Tragekomfort hervorstechen. Mit dem Leder-KameraGurt von Sunsniper haben wir eines der teuersten Kameragurtsysteme (Internetpreis um die 100 Euro) unter die Lupe genommen.

Sunsniper Leder Gurt Schulterstück

Sowohl das Schulterstück, als auch der Gurt selbst bestehen aus mattschwarzem (Echt)-Leder, das recht hochwertig verarbeitet zu seien scheint. Die Besonderheit der Sunsniper-Gurte ist der Umstand, daß diese nicht an der Gurtöse befestigt werden, sondern am Stativgewinde. Der Kameragurt wird dann quer über den Oberkörper getragen, während das Schulterstück für eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts sorgt:

Sunsniper Gurt Leder

Der Vorteil liegt auf der Hand. Der Fotograf hat beide Hände frei und dennoch befindet sich die Kamera immer griffbereit auf Hüfthöhe. Dadurch, daß die Kamera weit nach hinten verschoben werden kann, ist sie recht gut vor Stößen etc. geschützt. Leider kam es beim ersten Testen zu einer hohen Reibung des Gurtbandes an dem Befestigungsring der Stativschraube. Hierdurch kommt es beim Hochziehen der Kamera zum unschönen Effekt, daß das Schulterteil verrutscht. Nachdem wir das Gurtband mit Lederpflegemittel behandelt hatten, konnte das Problem stark eingegrenzt, aber nicht vollends behoben werden.

Ein wichtiger Punkt ist natürlich die Haltbarkeit. Wie in Foto-Foren berichtet wird, haben die aus Nylon gefertigten Sunsniper-Gurte Probleme mit der Haltbarkeit, was sich in Ausfransen des Materials äußert. Zur Haltbarkeit des Leder-Modells können wir noch keine Aussagen machen. Die Qualität des verarbeiteten Leders macht aber einen sehr guten Eindruck.

Gerade bei teuren Kameras und Objektiven spielt natürlich die Sicherheit eine große Rollen. Es wurde in Foren schon von Fällen berichtet, bei denen Kameras von Sunsniper-Nutzern auf den Boden knallten. Das uns vorliegende Befestigungssystem macht aber einen sehr guten Eindruck, daß man sich hier keine Sorgen machen sollte. Ein regelmäßiges Kontrollieren der Stativgewinde-Schraube kann aber sicherlich nicht schaden.

Fazit: Für die gebotene Leistung ist der Preis des Kameragurtes sicherlich etwas zu hoch angesetzt, weil der Hersteller das Problem mit dem verrutschenden Schulterstück nicht in den Griff bekommen hat. Dennoch sticht der Gurt durch das hochwertig verarbeitete Leder optisch aus der Masse heraus, weshalb all denjenigen, die etwas besonderes suchen, der Kauf durchaus empfohlen werden kann. Wem es lediglich um die Funktionalität geht, kann genau so gut zu einer Nylon-Variante greifen, wie sie z.B. auch von Blackrapid, OP/Tech oder Carryspeed angeboten werden.

Der Vollautomatik-Modus der Canon Eos 600D

Die Automatische Motiverkennung der Canon Eos 600D übernimmt alle erforderlichen Einstellungen (Blende, Belichtungszeit usw.), die dafür notwendig sind, ein akzeptables Bild zu erhalten. Während die anderen Motivprogramme spezielle Fotosituationen meistern sollen, ist der Vollautomatik-Modus als „Allrounder“ ausgelegt, der gute Ergebnisse in allen Aufnahmesituationen ermöglichen soll. Hierfür wird, um Verwacklungen zu vermeiden, eine möglichst kurze Verschlußzeit durch die Software angestrebt (Nicht länger als 1/60s). Wenn sehr wenig Licht vorhanden ist, wird die Blende von der Automatik geöffnet und/oder ein höhrere ISO-Wert (Maximal 400). Als letztes Mittel wird der Blitz hinzugeschaltet. Das ist natürlich nicht immer optimal, weil in manchen Situationen (Z.B. Kirche) Kamerablitze nicht erwünscht sind und darüber hinaus auch Lichtstimmungen generiert werden, die stark von der originalen Situation abweichen. Der AI Fokus, der dafür sorgt, daß auch sich bewegende Motive leichter scharf eingefangen werden können, wird automatisch aktiviert. Die Vorteile des Vollautomatik-Modus liegen auf der Hand. Ohne daß der Fotograf Einstellungen vornehmen müßte, ist die Kamera sofort einsatzbereit, wodurch Schnappschüsse zum Kinderspiel werden. Eine tiefergehende künstlerische Bildgestaltung ist hingegen nicht möglich.