Archiv für August 2012

Marken-Studioblitze oder „Billig“-Blitze

Markenblitze oder „China“-Blitze

In den vorangegangenen Tutorials wurde bereits die Positionierung und die Handhabung von Studioblitzen erläutert. Wie zahlreiche Forendiskussionen zeigen, sind sich viele Fotografen nicht darüber im klaren, welches Blitzgerät angeschafft werden soll. Dies hängt mit dem äußerst hohen Preis von Marken-Blitzgeräten zusammen, der viele Kunden dazu bewegt, doch zu billigeren Geräten aus Fernost zu greifen.

Was benötige ich eigentlich?

Wer nur hin und wieder im Heimfotostudio fotografiert, kann durchaus ein China-Gerät in Erwägung ziehen. Für professionelle Fotografen, die ihr Geld mit der Fotografie verdienen, führt eigentlich kein Weg an einem Marken-Studioblitz vorbei. warum das so ist, wird im folgenden erklärt werden.

Lichtleistung von Studioblitzen

Die Lichtleistung von Studioblitzen wird in Wattsekunden angegeben. zumindest auf dem Papier können No-Name-Geräte mit guten Werten auftrumpfen. Wie sieht es aber in der Praxis aus? Leider ist die Lichtausbeute bei billigen Studioblitzen nicht so hoch wie bei denen von Markenherstellern. Bei ansonsten gleichen Bedindungen liefern sie deutlich „dunklere“ Ergebnisse. Jedoch fällt dieses Manko nicht so stark ins Gewicht, weil die Lichtstärke einfach manuell erhöht werden kann. Davon abgesehen hat man im Studio selten das Problem, daß das Licht nicht ausreichend ist.

Lichtkonstanz

Die Lichtkonstanz ist schon wichtiger als die Lichtleistung. Schließlich ist es gerade bei Bilderserien wichtig, daß die Ausleuchtung des Motivs immer gleich ist. Leider werden „No-Name“-Blitze diesem Anspruch keineswegs gerecht. Allerdings dürfte dieser Nachteil von Hobby-Fotografen durchaus zu verschmerzen sein.

Abbrenndauer

Die Abbrenndauer gibt die eigentliche Zeit der Belichung an. Gerade bei sich bewegenden Motiven ist eine kurze Abrenndauer von Vorteil, weil es ansonsten leicht zu Unschärfen kommen kann. Markenblitze trumpfen mit einer eindeutig kürzeren Abbrenndauer auf, was für manche professionelle Fotografen ein wichiges Auswahlkriterium ist.

Qualität

Sollte ein Noname-Blitzgerät wirklich einmal kaputt gehen, dürfte es recht schwer fallen, Service und/oder Ersatzteile zu erhalten, was bei einem 300 Euro Gerät durchaus ärgerlich seien kann. Die Praxis hat allerdings gezeigt, daß man durchaus auch mit „China“-Blitzen lange Zeit Freude haben kann.

Fazit

Gelegenheits-Fotografen können durchaus mit dem Gedanken spielen, sich einen günstigen Studioblitz aus Fernost anzuschaffen. Wenn sie aber sehr viel Zeit im heimischen Fotostudio verbringen, oder gar beruflich Studiofotografie betreiben, sollte es schon ein Markenblitzgerät sein. Bei einem kleineren Budget kann natürlich auch ein kostengünstiges Dauerlicht in Erwägung gezogen werden. Dies insbesondere, wenn nur sporadisch Studiofotografie betrieben wird.

Studioblitze richtig bedienen

Mit Studioblitzen fotografieren

Im letzten Blog-Beitrag wurde bereits skizziert, wie Studioblitze aufgestellt werden sollten. Ist dies erledigt, kann endlich mit der Studio-Fotografie begonnen werden. Das Fotografieren mit Studio-Blitzanlagen ist sicherlich komplizierter als das Fotografieren mit dem internen Blitz moderner Spiegelreflexkameras. Mit etwas Übung sollten jedoch bald akzeptable Ergrbnisse erzielt werden können.

Wie löst man einen Studioblitz aus?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Studioblitz auszulösen. Die klassische Methode ist das Auslösen mit einem Synchrokabel, das ganz einfach an DSLR-Kamera und Blitz eingesteckt wird. Vielen Einsteiger-Studiosets liegt bereits ein Synchronkabel bei. Ebenfalls in Erwägung gezogen werden sollte die Auslösung mit einem Infrarot-Blitzauslöser oder einem Funkauslöser. Der Wegfall des Kabels ermöglicht gerade bei Shootings, bei denen der Fotograf in Bewegung ist, mehr Flexibilität.

Die Kamera richtig einstellen

Nicht ganz unproblematisch ist die korrekte Einstellung der Spiegelreflexkamera. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, daß Studio-Fotografie nur mit Kameras möglich ist, die über einen sogenannten manuellen Modus verfügen, sprich: die Einstellung der Blende und die Verschlußzeit müssen manuell vorgenommen werden können. Dies ist bei Kompaktkameras normalerweise nicht möglich. Alle Spiegelreflexkameras und auch viele System- und Bridgekameras verfügen allerdings über einen manuellen Modus. Für die Einstellug der Verschlußzeit spielt die sogenannte Blitzsynchronzeit eine wichtige Rolle. Dieses ist bei jeder Kamera unterschiedlich, kann jedoch in der Betriebsanleitung nachgeschlagen werden. Wenn sie die Blitzsynchronzeit in Erfahrung gebracht haben, sollten sie diese als erstes einstellen. Alternativ kann auch eine längere Blitzsynchronzeit gewöhlt werden. Der ISO-Wert (die Lichtempfindlickeit) sollte 50 oder 100 betragen.

Wenn nun die Blende eingstellt werden soll, muß erst ermittelt werden, wieviel Licht vom Studioblitz ausgeht. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Bei der ersten wird einfach mit einer beliebigen Blende und aktiviertem Studioblitz ein Foto aufgenommen. Viele moderne DSLRs verfügen über ein Histogramm, das nun ausgewertet werden muß. Optimalerweise sollte die Lichtverteilung bis zum rechten Rand des Histogramms reichen. Sollte dies nicht der Fall sein, muß die Blende vergrößert werden (kleiner Blendenwert!). Nun nimmt man solange Bilder auf, bis die Lichtverteilung im Histogramm die gewünschte Größe hat. Diese Methode ist recht aufwendig, wenn die richtige Blende jedoch ersteinmal gefunden ist, kann – vorausgesetzt das Licht wird nicht verändert – ungestört fotografiert werden.

Die eindeutig profesionellere Methode ist die Benutzung eines Belichtungsmessers. Der Belichtungsmesser wird mit dem Synchronkabel direkt an die Kamera angeschlossen. Nun wird das Messgerät wenige Zentimeter vor dem Motiv in Richtung der Kamera gehalten. Nun wird die Auslösetaste des Belichtungsmessers betätigt, woraufhin der Studioblitz ausgelöst wird und sein Licht auf den Blitzbelichtungsmesser wirft. An diesem kann jetzt direkt die richtige Blende abgelesen werden. Leider sind solche Geräte sehr teuer. Jedoch sollte der Erwerb bei regelmäßiger Studio-Fotografie ernsthaft erwogen werden.

Bedienung eines Studioblitzes

Letztendlich muß natürlich auch der Studioblitz eingestellt werden. Verfügt der Blitz über ein Einstellicht, sollte dieser zuerst aktiviert werden. Bei dem Einstellicht handelt es sich um ein reguläres Dauerlicht, mit dem der ungefähre Verlauf des Blitzlichtes schon im Voraus abgeschätzt werden kann.

Optimalerweise verfügt das Blitzgerät auch über einen Blitzleistungsregler, mit dem die Stärke des Blitzes manuell eingestellt werden kann. Dies ist dann von Vorteil, wenn mit einer bestimmten Blende gearbeitet werden soll. Die Blende passt sich hier also nicht dem Blitzlicht an, sondern der Blitz der Blende.

Studioblitze richtig positionieren

Studioblitze richtig aufstellen

Es gibt keine feste Regeln, wie Studioblitze richtig aufgestellt werden müssen. Entscheidend ist vielmehr, welches Licht durch den Fotografen in einer bestimmten Aufnahme-Situation angestrebt ist. Auch für Anfänger ist die Anordnung von Studioblitzen keine größere Herausforderung. Jedoch sollte man berücksichtigen, daß unter Umständen sehr viel experimentiert werden muß, bis die ideale Ausleuchtung des Motivs verwirklicht ist.

Studioblitze und Gegenlicht

Wird ein Studioblitz hinter dem Motiv positioniert, sodaß in Richtung der Kamera geblitzt wird, spricht man von Gegenlicht. Dies ist immer dann interessant, wenn das zu fotografierende Modell oder Objekt von Hinten ausgeleuchtet werden soll. Hiermit lassen sich sehr schöne krative Effekte erzielen. Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Bei dieser Methode ist unbedingt darauf zu achten, daß auch ein Vorderlicht verwendet wird, weil sonst nur noch die Umrisse des Motivs auf dem Foto erkennbar seien würden.

Studioblitze und Streiflicht

Von Streiflicht spricht man, wenn die Studioblitze seitlich aufgestellt sind. Hierdurch entsteht Licht und Schatten, wodurch bestimmte Teile des Motivs betont werden können.

Studioblitze und Seitenlicht

Wenn die Studioblitze in einem Winkel vom 45 Grad zur Kamera aufgestellt werden, spricht man von Seitenlicht. Dies ist die am meisten verwendete Lichtvariante in der Studio-Fotografie. Sollten Sie sich ein Heimstudio bauen wollen, sollten zumindest zwei hochwertige seitlich aufgestellte Blitze verwendet werden, um ordentliche Ergebnisse zu erhalten.

Weiches Licht und hartes Licht

Weiches Licht

Weiches Licht erkennt man daran, daß weiche oder überhaupt keine Schatten geworfen werden. Weiches Licht tritt beispielsweise bei bewölktem Himmel auf, wenn das Licht nicht ohne Unterbrechnung von Punkt A (Sonne) zu Punkt B (Motiv) gelangen kann.

Hartes Licht

Hartes Licht ist durch deutlich erkennbare „harte“ Schatten erkennbar. Natürlicherweise tritt hartes Licht beispielsweise bei Mittagssonne und klaren Himmel auf, wenn das Motiv direkt angestrahlt wird.

Hartes und weiches Licht gezielt einsetzen in der Fotografie

Gerade im Studiobereich hat man im Normalfall hartes Licht, wenn keine speziellen Diffusoren benutzt werden. Dies ist je nach Intention des Fotografen durchaus sinnvoll, wenn beispielsweise ein Bodybuilder fotografiert werden soll, dessen „hartes“ Profil extra akzentuiert werden soll. Bei einem klassischen Modell-Shooting würde man im Normalfall eher auf weiches Licht setzen. In diesem Fall arbeitet man mit Softboxen bzw. Diffusoren, mit denen die Blitze bzw. die Leuchtquellen modifiziert werden. Je nachdem ob weiches oder hartes Licht zum Einsatz kommt, kann das Bildergebnis erheblich variieren. Jeder Fotograf sollte sich deshalb intensiv mit diesem Thema beschäftigen und die Art des Lichtes nicht dem Zufall überlassen. Freilich läßt sich die Beschaffenheit des Lichtes bei Außenaufnahmen nur schwer beeinflussen. Jedoch läßt sich auch hier planen, indem man z.B. ein Shooting auf eine bestimmte Tageszeit ansetzt. So ist beispielsweise in der Mittagszeit eher mit harten Licht zu rechnen.

FAQ: Mond fotografieren

Den Mond fototechnisch in Szene zu setzen ist ein durchaus anspruchsvolles Unterfangen, was in erster Linie mit der extrem hohen Entfernung des Motivs zusammenhängt. Erschwerend kommt hinzu, daß die Belichtungsautomatik bei der Mondfotografie oftmals nicht richtig funktioniert. Insofern ist es von Vorteil, die Belichtung manuell einzustellen.

Welche Ausrüstung brauche ich für die Mondfotografie?

Um den Mond bildfüllend abbilden zu können, bräuchte man eigentlich ein Objektiv mit äußerst hoher Brennweite. Solche Spezial-Objektive sind aber sehr teuer, weshalb sich die meisten Fotografen anders behelfen müssen. Mit einer einfachen Kompaktkamera dürften kaum Erfolge zu erzielen sein. Eine gute Grundlage ist aber auf jeden Fall eine Spiegelreflexkamera mit Tele-Objektiv, wobei gilt: Je größer die Brennweite, desto besser. Von Vorteil ist darüber hinaus ein Stativ, sowie ein Fernauslöser. Diese gewährleisten möglichst verwacklungsfreie Aufnahmen, was bei derartig weit entfernten Motiven ein absolutes Muß ist.

Den Mond fotografisch in Szene setzen

Zunächst einmal muß die Spiegelreflexkamera auf ein Stativ montiert und auf den Mond ausgerichtet werden. Einfach drauf los-fotografieren ist leider nicht möglich, weil erst die optimalen Einstellungen manuell vorgenommen werden müsse. Pauschale Werte gibt es hier leider nicht, weil die Helligkeit des Mondes je nach Bedeckungsgrad des Himmels und der jeweiligen Entfernung variiert. Folgende Einstellungen können zum Einstieg ausprobiert werden: Blende: 10, ISO: 100, 1/250. Nun nimmt man eine Belichtungsreihe vor, die den genannten Richtwert zum Ausgangspunkt nimmt und mit der man sich allmählich an das gewünschte Ergebnis herantasten kann. Es versteht sich von selbst, daß die Belichtungszeit bei einem Halbmond länger ausfallen muß, weil hier das Motiv deutlich weniger Helligkeit aufweist. Eine Alternative zu der genannten Vorgehensweise ist die sogenannte Spotmessung, die allerdings nicht von allen DSLR-Kameras unterstützt wird. Hierbei wird der Mond fokussiert, um anschließend die korrekte Belichtung von der Kamera ermitteln zu lassen. Dieses Verfahren funktioniert aber nur dann, wenn der Mond ausreichend groß ist, um überhaupt fokussiert werden zu können.