Archiv für Oktober 2012

Tutorial: Graufilter

Was ist eigentlich ein Graufilter?

Ein Graufilter ist ein vor die Linse eines Objektivs montierbarer Filter, der die Lichtmenge verringert, bevor das Licht den Sensor der Kamera erreichen kann. Gerade Foto-Einsteiger werden sich fragen, für was die Reduktion der Lichtmenge überhaupt sinnvoll. Wie im folgenden gezeigt werden wird, gibt es zahlreiche fotografische Situationen, in denen ein Graufilter unerläßlich ist.

Arten von Graufiltern

Graufilter unterscheiden sich durch ihre Dichte, was eng mit dem Verlängerungsfaktor verknüpft ist: Je höher die Dichte (und damit der Vrelängerungsfaktor), desto weniger Licht kann zum Kamera-Sensor gelangen. Wenn ein Graufilter erworben werden soll, sollte man zuerst auf den Filterfaktor achten. Verbreitete Filter-Dichten sind ND2 (entspricht einer Blendstufe), ND4 (entspricht 2 Blendstufen) und ND8 (entspricht 3 Blendstufen). Für die meisten Anwendungsgebiete haben sich Filter mit dem Faktor ND8 bewährt. Selbstverständlich kan man auch mehrere Filter kombinieren, falls ein hoher Filterbedarf besteht oder man greift gleich zu einem noch stärkeren Filter (Der deutsche Hersteller B+W produziert Graufilter, die bis zu 20 Blendstufen überbrücken können.)

In welchen Situationen ist ein Graufilter nützlich?

Freistellen von Objekten trotz starker Sonneneinstrahlung

Jeder Fotograf kennt das Problem: Es ist Mittagszeit und die Sonne strahlt ungehindert auf das Motiv, das man mittels geöffneter Blende freistellen möchte. Diese Konstellation wird zwangsläufig dazu führen, daß zur Vermeidung überbelichteter Bilder, die Blende weiter geschlossen werden muß. Abhilfe schafft hier ein Graufilter, der das „überflüssige“ Licht filtert und dadurch trotz hoher Sonneneinstrahlung ein freigestelltes Motiv ermöglicht.

Fließendes Wasser

Bei starkem Sonnenschein soll beispielsweise ein Wasserfall fotografiert werden. Wenn das Wasser weich und verschwommen erscheinen soll, muß eine relativ lange Belichtungszeit gewählt werden, was bei direkter Sonneneinstrahlung nur mit einem Graufilter bewerkstelligt werden kann.

Kreative Anwendungen

Eine besonders kreative Variante des Graufilter-Einsatzes ist die Durchführung einer Langzeitbelichtung. Beispielsweise kann eine Menschenmenge in einer belebten Innenstadt verschwommen dargestellt werden und gar zum Verschwinden gebracht werden.

Tutorial: Infrarotfotographie

Was ist eigentlich Infrarotfotographie?

Unter Infrarotfotographie versteht man eine Aufnahmetechnik, bei der Lichtwellenlängen, die länger sind, als die des sichtbaren Lichtes, dazu genutzt werden, um außergewöhnliche Bildergebnisse zu erzielen, die nicht selten einen mytisch-märchenhaften Charakter haben.

Voraussetzungen für die Infrarotfotographie

Zunächst sollte einmal geprüft werden, ob die eigene Kamera überhaupt infrarottauglich ist. Hierfür kann man folgendermaßen vorgehen: Man richtet eine TV-Fernbedienung auf die Linse der aufnahmebereiten Kamera und drückt einen beliebigen Knopf. Wenn auf dem Monitor der Kamera ein weißer Punkt an der schwatzen Diode zu sehen ist, ist die Kamera infrarottauglich. Sollte eine starke IR-Sperre verbaut sein, hat man später das Problem, daß recht lange Belichtungszeiten notwendig seien werden. Selbstverständlich benötigt man eine Kamera, die im manuellen Modus betrieben werden kann. Dies ist in der Regel bei allen Spiegelreflex-, Bridge-, und Systemkameras möglich. Dann muß auch ein Objektiv-Filtergewinde vorhanden sein, auf das ein IR-Filter aufgedreht werden kann. Bei Kameras, mit ausfahrbaren Objektiven kann es unter Umständen notwendig seien, einen sogenannten Adapter-Tubus zu verwenden. Es ist auch ratsam, zu recherchieren, inwiefern die eigenen Objektive mit der Infrarotfotographie harmonieren. Letztenlich benötigt man auch einen guten Infrarotfilter, die sich abgesehen von der Fertigungsqualität dadurch unterscheiden, daß Infrarotlicht unterschiedlich stark gefiltert wird. Beispielsweise läßt ein Filter mit 720nm noch etwas „sichtbares“ Licht durch, während ein Filter mit 850nm praktisch kein „sichtbares“ Licht mehr durchläßt.

Jetzt geht es los

Es ist ratsam IR-Aufnahmen bei sonnigem Wetter in Angriff zu nehmen. Zunächst wählt man sich ein passendes Motiv aus und nimmt den Weißabgleich vor. Hierfür richtet man die Kamera auf eine grüne Wiese (mit aufgeschraubten IR-Filter), die genau so von der Sonne ausgeleuchtet seien sollte, wie das Motiv und macht ein Foto, das als Referenz für den Weißabgleich in den Speicher der Kamera geladen wird. Nun richtet man seine Kamera, die unbedingt auf einem Stativ positioniert werden muß, auf das Motiv aus (ohne IR-Filter) und betätigt den Autofokus, der anschließend wieder deaktiviert werden muß. Nun schraubt man den IR-Filter wieder auf. Um eine ausreichende Schärfentiefe zu erhalten emphielt sich eine Blende zwischen 8 und 10. Nun macht man solange Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Bearbeitung der Infrarot-Bilder in Photoshop

Zunächst führt man eine Autotonwertkorrektur durch. Anschließend kann man mit Hilfe des Kanalmixers die Farbkanäle tauschen. Kanal Rot: Rot=0 und Blau=100; Kanal Blau: Blau=0 und Rot=100.