Archiv für Februar 2013

Test: Blackrapid Kameragurt RS-Sport

Ein Kameragurt fehlt in kaum einer Kamerausrüstung. Den Premium Leder-Kameragurt von Sunsniper haben wir bereits unter die Lupe genommen. Leider konnte dieser nicht vollends überzeugen, weil sich das Schulterpolster beim ruckartigen Hochziehen der Kamera verschoben hat. Deshalb haben wir für diesen Test mit dem Blackrapid RS-Sport bewußt zu einem Kamera-Tragegurt gegriffen, der über einen seperaten Stabilisierungsgurt verfügt.

RS-Sport Kameragurt Blackrapid

Qualitativ macht der Blackrapid-Gurt einen sehr guten Eindruck. Gleichzeitig kann er aber auch nicht mit einem besonderen Material wie der Leder-Gurt von Sunsniper auftrumpfen. Es handelt sich um normales Nylon, wie es inden meisten gängigen Gurtsystemen Verwendung findet.

Im Gegensatz zu einem klassischen Kameragurt, bei dem die Kamera an der Front des Fotografen baumelt, bietet der Blackrapid RS-Sport die Möglichkeit, die Kamera seitlich an der Hüfte zu transportieren. Von dort kann sie blitzschnell nach oben gerissen werden, wodurch Schnappschüsse zum Kinderspiel werden.

k-Blackrapid-Sport-Kameragurt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders gut gefallen hat uns das Karabienersystem, das an einer Schraube befestigt werden kann, die man zuvor in das Stativgewinde der Kamera eindreht. Mit Hilfe des Karabieners läßt sich eine Hebelwirkung aufbauen, die es erlaubt, die Schraube extrem fest einzudrehen. Hierdurch stellt sich ein Gefühl der Sicherheit ein, was beispielsweise so beim Sunsniper nicht gegeben ist.

Besonders überzeugend ist der Hilfsgurt, der die Kamera fest am Körper fixiert,

Kameragurt Blackrapid Sport

Somit eignet sich der Gurt tatsächlich für den „sportlichen“ Einsatz, bei dem es darauf ankommt, daß die Kamera nicht unkontrolliert herumschwingen kann. Freilich benötigt man für das Schließen des Stabilisierungsgurtes immer etwas Zeit, was den Gesamteindruck aber nicht schmälern sollte. Das Schulterpolster passt sich ergonomisch an und veteilt das Gewicht angenehm. Wir hatten allerdings das Gefühl, daß das relativ schmale Polster nicht für sehr schwere Kamera-Objektiv-Kombinationen ausgelegt ist. Der Tragekomfort mit einer Canon Eos 600D und einem 70 – 200 L Objektiv war im Dauereinsatz nicht ganz so überzeugend wie mit dem Sunsniper-Gurt. Da ansonsten keine Mängel ausgemacht werden können – sieht man einmal über den recht happigen Preis von ca. 70 Euro (Internetpreis) hinweg –  erteilt Ares Foto hiermit eine klare Kaufempfehlung.

Der Autofokus der Canon Eos 600D

Fotografiert man im RAW-Format, können Fehler nachträglich recht gut ausgebessert werden. Dies trifft aber nicht auf unscharfe Bilder zu, die, sofern die Unschärfe nicht bewußt eingesetzt wurde (Bewegungsunschärfe), in der Regel unbrauchbar sind. Deshalb sollte man sich mit dem Autofokus seiner Kamera beschäftigen, weil dieser ein Garant für scharfe Aufnahmen ist.

Die Canon Eos 600D verwendet für die Ermittlung der Schärfe die Phasendetektionsmethode. Hierbei werden bestimmte Sensoren eingesetzt, die speziell für die Schärfemessung entwickelt wurden. Wenn das Licht durch das Objektiv gelangt, wird es durch den Spiegel weiter zum Sucher geleitet. Ein Teil des Lichtes kann jedoch durch den Spiegel hindurch gelangen, weil dieser durchlässig ist. Hinter dem Hauptspiegel befindet sich ein weiterer Spiegel, der dieses Licht an Autofokussensoren am Kameraboden weiterleitet. Insgesamt  handelt es sich um neun Sensoren, die jeweils für einen anderen Bildbereich Berechnungen vornehmen. Je dunkler es ist, desto schwieriger haben es die Sensoren bei der Schärfeermittlung. Um so praktischer ist es deshalb, daß man über den Blitz Hilfslicht aussenden kann, welches das Motiv schon vor der Aufnahme aufhellt.

Den neun Sensoren entsprechend befinden sich im Sucher der Canon Eos 600D neun Autofokus-Messfelder. Am leistungsfähigsten ist der Kreuzsensor in der Mitte, der senkrechte und horizontale Strukturen gleichermaßen verarbeiten kann. Sofern sich das Motiv in der Mitte befindet, wäre dieser mittige Sensor auch ausreichend, oft müssen aber auch Strukturen erkannt werden, die sich weiter seitlich befinden. Dies übernehmen dann die übrigen acht Sensoren, die dann aber auch nur waagrechte oder senkrechte Bildelemente wahrnehmen können.

Der manuelle Modus (M) der Canon Eos 600D

Der manuelle Modus der Canon Eos 600D ist ohne Zweifel am anspruchvollsten, bietet aber gleichzeitig die größten kreativen Spielräume, weil Belichtungszeit und Blende manuell eingestellt werden können, ohne daß die Kamera-Automatik dazwischen funkt. Der M-Modus kann in schwierigen Lichtsituationen (z.B. Gegenlicht) sinvoll sein oder wenn mehrere Bilder unter gleichbleibenden Bedingungen aufgenommen werden sollen. Auch im manuellen Modus ist die Belichtungsmessung in Betrieb. Mit der Belichtungsleiste, die von -2 bis +2 reicht, kann regulierend eingegriffen werden, wenn es die Situation erfordert.

Wenn ein externes Blitzlicht verwendet wird, bietet sich der manuelle Modus ebenfalls an. Dann ist es sinnvoll die Belichtungszeit auf 1/200sec einzustellen und Blitzstärke und Blende aufeinander abzustimmen. Im TTL-Betrieb wird dieser Vorgang vollautomatisch stattfinden. Dann kann man  je nachdem, welche Schärfentiefe man anstrebt, einen Blendenwert manuell wählen und der Blitz wird dementsprechend seine Stärke anheben oder reduzieren.

Die Zeitautomatik (AV) der Canon Eos 600D

AV steht für Aperture Value, was ins Deutsche übersetzt so viel wie Blendenwert heißt. Die Zeitautomatik der Canon Eos 600D erlaubt es, über das Hauptwahlrad den gewünschten Blendenwert einzustellen. Die Automatik der Kamera errechnet dann automatisch die Belichtungszeit, die für ein korrekt belichtetes Bild notwendig ist. Bei schlechteren Lichtverhältnissen wird der ISO-Wert automatisch angehoben.

Der AV-Modus bietet eine ganz hervorragende Kontrolle über die Bildergebnisse, weil durch das Hauptwahlrad die Schärfentiefe direkt beeinflußt werden kann. Wählt man etwa einen kleinen Blendenwert, läßt sich das Motiv freistellen, was bei Porträtaufnahmen sinnvoll seien kann. Möchte man hingegen eine Landschaftsaufnahme machen, bei der in der Regel Vorder- und Hintergrund scharf seien sollen, läßt sich der Blendenwert ganz einfach erhöhen. Gerade in Situationen, in denen nicht so viel Licht vorhanden ist, hat sich der Zeitautomatik-Modus der Canon Eos 600D bewährt, weil die Einstellung einer weit geöffneten Blende normalerweise zu einer sehr geringen Verschlusszeit führt, was wiederum verwacklungsfreie Aufnahmen in lichtarmer Umgebung ermöglicht.

Die Blendenautomatik (TV) der Canon Eos 600D

Die Abkürzung TV (Time Value = Zeitwert) steht für die Blendenautomatik der Canon Eos 600D. Befindet man sich im Blendenautomatik-Modus kann man die Belichungszeit über das Hauptwählrad einstellen. Hat man es dann beispielsweise mit einem sich schnell bewegenden Motiv zu tun, das ohne Bewegungsunschärfe abgebildet werden soll, kann man also eine kurze Verschlusszeit manuell auswählen. Die Automatik der Kamera wird dann die Blende so einstellen, daß eine korrekte Belichtung des Bildes gewährleistet ist. Wenn insgesamt sehr wenig Licht vorhanden ist, wird der ISO-Wert dementsprechend angepasst, sofern man nicht zuvor einen statischen ISO-Wert festgelegt hat. Praktischerweise bleibt die Verschlusszeit auch dann gespeichert, wenn man die Kamera einmal ausgeschaltet hat.