Fotografie Grundlagen

Bessere Fotos mit der richtígen Kamerahaltung

Moderne Kameras setzen immer häufiger auf den optischen Sucher, weshalb die Geräte meistens ca. 30 cm vor dem Körper gehalten werden, um einen guten Blick auf das Display zu haben. Einhändiges Fotografieren sollte hier vermieden werden, weil sonst scharfe Bilder nur bei extrem guten Lichtverhältnissen möglich sind. Wichtig ist es, daß man selbst sicher steht und die Kamera mit beiden Händen in eine stabile Position bringt. Das gilt insbesondere bei ausgefahrenem Zoom, weil sich etwaiges Verwackeln hier besonders negativ auswirkt. Wenn man im Hochformat fotografieren möchte, ist es ratsam, die Kamera nach links zu kippen, weil sich der Auslöser immer rechts oben befindet. Man kann so eine stabile Position einnehmen, bei der die Kamera in der linken Hand ruht und die rechte Hand unverkrampft den Auslöser betätigen kann.

Eine Spiegelreflexkamera hält man am besten mit der linken Hand am Objektiv fest, während mit der rechten Hand der Auslöser bedient werden kann. Ein Objektiv mit Bildstabilisator kann eine zusätzliche Hilfe sein. Man sollte sich aber nicht all zu sehr auf die Technik verlassen und lieber versuchen, die Kamera in eine möglichst ruhige Position zu bringen.

 

Die Kamera einstellen

Schon einfachere Kompaktkameras verfügen über nicht wenige Einstellmöglichkeiten. Bei Spiegelreflexkameras ist der Funktionsumfang zum Teil so groß, daß man schnell einmal die Übersicht verliert. Das ist auch nicht weiter schlimm; man sollte aber die wichtigsten Funktionen kennen kennen, die mit Hilfe von Knöpfen und Einstellrädern, bzw. über das Kameramenü vorgenommen werden können.

Die Grundeinstellungen werden normalerweise nur geändert, wenn die Kamera erstmalig in Betrieb genommen wird. Hier kann etwa die Uhrzeit oder das Datum eingestellt werden. Dies sollte man auch tun, weil manche Programme auf diese Daten zurückgreifen, wenn es etwa darum geht, die Bilder nach ihrer chronologischen Abfolge zu ordnen. Die Bildgröße sollte möglichst auf die maximale Auflösungsqualität eingestellt werden. Aufnahmen können später immer noch verkleinert werden, andersherum geht es nicht. Bei einer kleinen Speicherkarte kann es sich aber anbieten, eine kleinere Auflösung zu wählen. Als Dateiformat wird in der Regel das JPEG-Format gewählt, das problemlos mit allen Bildbearbeitungsprogrammen geöffnet werden kann. Wer nachträglich noch Dinge wie den Weißabgleich vornehmen will, kann sich überlegen, Bilder im RAW-Format zu speichern. Diese Funktion wird von allen Spiegelreflexkameras unterstützt. Nach vollzogener Bildbearbeitung müssen die RAW-Dateien allerdings mit einem RAW-Konverter in das JPEG-Format umgewandelt werden.

Ganz entscheidend für die Güte der Aufnahmen sind die aufnahmerelevanten Einstellungen. Am einfachsten ist es natürlich, die Kamera im Vollautomatik-Modus zu betreiben. Allerdings sind hier die gestalterischen Möglichkeiten extrem eingegrenzt. Schon besser ist es da, gezielt Motivprogramme zu benützen. Bei Spiegelreflexkameras lassen sich diese in der Regel über das Einstellrad sekundenschnell anwählen. Folgende Programme sind gängig: Makro, Action, Porträt, Landschaft und Nachtaufnahmen.

Wer etwas mehr Einfluß auf seine Aufnahmen haben will, kann die Programmautomatik (P) wählen, in der immer noch zahlreiche Kamera-Automatiken aktiviert sind. Allerdings können einzelne Parameter verändert werden, wodurch die kreativen Spielräume schon deutlich erweitert werden.

Der nützlichste Modus ist ohne Zweifel die Halbautomatik-Steuerung,mit der auch Einsteiger schnell zurecht kommen und gleichzeitig eine große Kontrolle über das jeweilige Bildergebnis ausüben können. Entweder die Belichtungszeit oder die Blende können manuell verändert werden. Vergrößert man etwa die Blendenöffnung, wird automatisch die Belichtungszeit verringert. Dies ist natürlich besonders praktisch, weil man sich so nur auf einen Parameter konzentrieren muß.

Bei der manuellen Steuerung werden alle Kameraparameter händisch eingestellt. Professionelle Fotografen benutzen diesen Modus sehr häufig. Einsteiger sind aber schnell überfordert. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil man mit der Halbautomatik-Steuerung normalerweise die meisten fotografischen Situationen problemlos meistern kann.

Praktisch ist die Nahaufnahmetaste, mit der Besitzer von Kompaktkameras Makro-Aufnahmen machen können. Bei Spiegelreflexkameras ist es nicht ganz so einfach. Hier hängt es vom verwendeten Objektiv ab, wie nah sie mit der Kamera an das Motiv heranrücken können.

Gerade in geschlossenen Räumen bei schlechten Lichtverhältnissen ist es unerläßlich, mit dem Kamera-Blitz zu arbeiten. Auch hier gibt es Einstellmöglichkeiten. So kann etwa der Rote-Augen-Effekt reduziert werden oder mit Hilfe der Nachtblitz-Funktion ein weicheres Licht auf das Motiv geworfen werden.

Mit der Belichtungskorrektur können Bilder mit einer +/- Taste heller oder dunkler gemacht werden.

Standardmäßig sind Kameras so eingestellt, daß Einzelaufnahmen gemacht werden. Es ist aber auch möglich, mit der Serienbildfunktion mehrere Bilder kurz hintereinander zu machen. Überaus   der Selbstauslöser, mit dessen Hilfe auch der Fotograf mit aufgenommen werden kann. In Kombination mit einem Stativ ermöglicht er auch scharfe, veracklungsfreie Bilder, weil zwischen dem Drücken des Auslöseknopfes (Verwackeln) und der Aufnahme etwas Zeit ist, in der sich die Kamera beruhigen kann.

Unerläßlich ist die Weißabgleich-Taste,mit der farbstichige Aufnahmen vermieden werden können. Der Weißabgleich läßt sich folgendermaßen vornehmen. Man plaziert eine Graukarte in dem Bereich, der exakt so ausgeleuchtet wird, wie das Motiv. Dann fotografiert man die Graukarte bildfüllend. Nun kann mit der Weißabgleich-Taste dieses Bild als Referenz in den Speicher der Kamera geladen werden. Alle nachfolgenden Bilder – gleichbleibende Lichtverhältnisse vorausgesetzt – werden dann mit richtigen Farben wiedergegeben werden.

Mit dem ISO-Wert ist es möglich, den Sensor der Kamera lichtempfindlicher zu machen, wodurch auch im Dunkeln noch scharfe Aufnahmen möglich sind. Man sollte es aber auch nicht übertreiben, weil sonst Bildfehler auftreten können.

 

Das Objektiv- „Auge der Kamera“

Ein Objektiv besteht aus verschiedenen Linsengruppen, die gegeneinander verschoben werden können, womit ein bestimmtes Motiv fokussiert werden kann oder auch der Bildausschnitt durch Zoomen verändert werden kann. Im Objektivinneren findet sich ein Antriebssystem für den Autofokus und eine Blende, die sich wie eine Pupille schließen und öffnen läßt. Mit der Blende läßt sich die Menge des Lichts steuern, das letztendlich auf den Sensor gelangt. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Schärfeverteilung aus. Gelangt viel Licht durch die Blende, wird das fokussierte Motiv scharf und der Hintergrund verschwommen. Gelangt wenig Licht durch die Blende, wird eine größere Schärfentiefe erlangt. Sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund können scharf abgebildet werden.

Vor dem Kauf eines neuen Objektives sollte immer geprüft werden, welchen Brennweitenbereich man benötigt. Der Zoombereich wird immer in Millimetern angegeben. Z.B. 18 – 55mm, 55 – 250mm. Bei kleinen Brennweitenzahlen – etwa 10 – 20mm handelt es sich um eine kurze Brennweite, sprich: ein Weitwinkelobjektiv. Hier erhält man einen sehr großen Bildausschnitt. Bei großen Zahlen – etwa 70 – 300mm – spricht man von Tele-Objektiven. Mit diesen können weit entfernte Motive via Zoom nah herangeholt werden. Bei Weitwinkel-Objektiven kommt es leider zu einer tonnenförmigen Verzeichnung, was sich mit leicht nach außen gewölbten Linien bemerkbar macht. Bei Teleobjektiven sind die Linien hingegeben nach innen gewölbt.

Am beliebtesten sind Zoomobjektive, die sowohl den Weitwinkel- als auch den Telebereich moderat abdecken. Diese Linsen kommen z.B.auf Reisen zum Einsatz, wenn der Fotograf nicht mehrere (schwere) Objektiven mit sich führen will. Wer Makro-Aufnahmen machen will, kann mit einer Kompaktkamera zu guten Ergebnissen gelangen. Mit Spiegelreflexkameras wird es da schwieriger, wenn Standard-Objektive verwendet werden. Abhilfe schafft hier ein spezielles Makroobjektiv, mit dem etwa Insekten oder Regentropfen auf Blättern abgelichtet werden können. Alternativ können auch Makro Umkehrringe zum Einsatz kommen, mit denen Standard-Objektive in Retrostellung gebracht werden können, wodurch fantastische Makro-Aufnahmen ermöglicht werden.

Gerade Kompaktkameras verfügen oft über einen digitalen Zoom. Hierbei wird ein Ausschnittsvergrößerung erreichnet, was nicht selten zu  eher zu schlechten Ergebnissen führt. Klar überlegen ist ein optischer Zoom, der bei allen Wechselobjektiven mit Zoom-Funktion Verwendung findet.

Bei Wechselobjektiven braucht man sich also keine Sorgen zu machen, einen Modell mit schlechterem Digitalzoom zu erwischen. Man sollte sich jedoch Gedanken darüber machen, welchen Brennweitenbereich man überhaupt benötigt. Zoomt man etwa überhaupt nicht, kann sich der Kauf einer Festbrennweite lohnen – z.B. 50mm – die komplett auf Schärfe optimiert sind.

Ebenfallls beachten sollte man die Lichtstärke, die man direkt auf dem Objektiv ablesen kann. Dieser Wert sieht normalerweise so aus: 1:1.8 – Der Wert nach dem Doppelpunkt gibt die größtmögliche Blendenöffnung an. Bei Zoom-Objektiven findet man hinter dem Doppelpunkt zwei Werte. Der erste bezieht sich auf den Weitwinkelbereich, der zweite auf den Telebereich. Der Vorteil, die Blende weit öffnen zu können liegt auf der Hand. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen können noch scharfe Aufnahmen ohne Stativ gemacht werden. Darüber hinaus erhöhen sich auch die gestalterischen Möglichkeiten, mit der Schärfe zu „spielen“.

Hersteller wie Canon und Nikon bieten eine große Fülle an unterschiedlichsten Objektiven an, die zum Teil sehr teuer sind. Hobby-Fotografen werden hier also fast immer Kompromisse eingehen müssen. Für Einsteiger ist es sinnvoll, ist es sinnvoll mit einem Reisezoom-Objektiv anzufangen, das etwa einen Brennweiten-Bereich von 18 bis 250mm abdecken darf, wie z.B. das Sigma 18-250 mm F3,5-6,3 DC OS HSM. Nach einiger Zeit wird man dann merken, welche Objektive noch hinzugekauft werden sollten.

Verschiedene Kameratypen

Alle Kamerasysteme haben Vor- und Nachteile. Man sollte sich deshalb vor dem Kauf gut überlegen, was man mit der Kamera später anstellen will. Die kostengünstigste Möglichkeit sind sogenannte Kompaktkameras, die sehr handlich und verhältnismäßig robust sind. Kompaktkameras verfügen über kleine empfindliche Objektive, die eingefahren sind, wenn die Kamera ausgeschaltet ist. Praktischerweise ist das Gehäuse komplett geschlossen, sodaß kein Staub auf den Sensor gelangen kann. Der größte Vorteil sind die kleinen Maße, wodurch eine Kompaktkamera in jeder Jackentasche mitgeführt werden kann und somit auch für Schnappschüsse jederzeit griffbereit ist. Es gibt Sonderausführungen, die z.B. wasserdicht sind und somit im Badeurlaub mitgeführt werden können. Wieder andere Geräte sind besonders robust konstruiert, daß auch nach einem Sturz noch weiter fotografiert werden kann. Der größte Nachteil ist ohne Zweifel der kleine Sensor, der bei lichtarmen Aufnahmen zu miserablen Bildergebnissen führen kann. Auch Blitzaufnahmen sind nicht immer zufriedenstellend, oftmals tritt der sogenannte Rote-Augen-Effekt auf. Die Zoom-Möglichkeiten sind auch eher eingeschränkt. Die Reaktionszeit ist gerade bei billigeren Geräten nicht selten etwas träge. Sportfotografie mit sich schnell bewegenden Motiven sollte man lieber nicht in Angriff nehmen. Gut beleuchtete Außenaufnahmen können aber sehr gut gelingen, weil hier der kleine Sensor sich nicht so negativ auswirkt. Auch für Makroaufnahmen sind Kompaktkameras durchaus geeignet.

Bridgekameras sind etwas kompakter als Spiegelreflexkameras, können aber mit einem großen Funktionsumfang überzeugen. Das Objektiv kann nicht ausgewechselt werden, wodurch insgesamt nicht so flexibel ist wie mit einer DSLR. Allerdings sind die verbauten Objektive in der Regel schon recht hochwertig und erlauben eine sehr hohe Zoom-Performance. Der Sensor ist zwar größer als bei einer Kompaktkamera, aber bei schlechten Lichtverhältnissen immer noch nicht ganz optimal. Auf einen echten optischen Sucher muß man verzichten. Die Bildwiedergabe auf dem elektronischen Sucher ist oft etwas zu dunkel und langsam.

Eine hervorragende Alternative zu DSLRs stellen spiegellose Systemkameras dar, wie z.B. die Sony Nex Serie. Mit ihrem handlichen Gehäuse ähneln diese Geräte auf dem ersten Blick Kompaktkameras. Die austauschbaren Objektive erinnern hingegen an die voluminösen DSLR-Objektive. Die Möglichkeit, neue Objektive hinzuzukaufen macht Systemkameras auch für professionelle Fotografen hochinteressant. Die Zeiten, in denen ambitionierte Fotografen nicht an DSLRs vorbeikamen, sind nun definitiv vorbei. Freilichist das System noch recht neu, wodurch die Auswahl an Objektiven noch beschränkt ist. Es besteht aber die Möglichkeit, mit einem Objektivadapter ältere Objektive anderer Hersteller kompatibel zu machen. Auf den Autofokus muß hier jedoch in der Regel verzichtet werden. Ein Nachteil ist, daß Staub auf den Sensor gelangen kann, weil Systemkameras nicht hermetisch verschlossen sind.

Die Königsklasse unter den Kameratypen stellen immer noch Spiegelreflexkameras (DSLRs) dar. Diese Geräte verfügen über ein Spiegelsystem, mit dem das vom Objektiv eingefangene Bild zum optischen Sucher weitergeleitet wird. Die Qualität des optischen Suchers variiert von Modell zu Modell, sie ist jedoch klar besser als bei einem elektronischen Sucher. Der größte Nachteil ist das sehr voluminöse Gehäuse und die nicht selten riesigen Objektive. Es handelt sich hier also nicht um Geräte, die man jederzeit mitführen kann. Wer jedoch Fotografie ohne Kompromisse betreiben will, sollte sich für eine Spiegelreflexkamera entscheiden, was natürlich nicht heißt, daß man nmit den anderen Kameratypen – insbesondere den Systemkameras – nicht zu hervorragenden Ergebnissen gelangen kann. Sehr kostspielig sind DSLRs mit großen Vollformatsensoren, die auch bei miserablen Lichtverhältnissen klare und scharfe Bilder ermöglichen. Die Auswahl an Objektiven bei Herstellern wie Canon oder Nikon ist gigantisch. Auch wenn ein neues Gehäuse angeschafft wird, können die alten Objektive in der Regel noch weiter verwendet werden. Es handelt sich also um ein Kamerasystem, mit dem man über Jahrzehnte hinweg große Freude haben kann. Für den Einstieg empfiehlt sich ein günstiges Gehäuse, etwa die Canon 1000D zusammen mit einem Objektiv, das einen großen Brennweitenbereich abdeckt (z.B. 18 – 200mm). Spezielle Objektive, etwa Festbrennweiten, Makro- und Teleobjektive können dann später sukzessive hinzugekauft werden.

 

Die wichtigsten Bestandteile einer digitalen Kamera

Im Kameragehäuse (Body) befindet sich neben dem Sensor die Stromversorgung und die Elektronik. Wenn der Auslöser gedrückt wird, öffnet sich der Verschluss, der direkt hinter dem Objektiv positioniert ist. Entsprechend der eingestellten Belichtungszeit kann Licht durch die Blendenöffnung des Objektivs gelangen, um auf dem Sensor Signale zu erzeugen, die vom Prozessor zu einem Bild umgerechnet werden, das letztendlich auf der Speicherkarte abgelegt wird. Auf dem Display lassen sich nicht nur die Bilder vorab betrachten. Es fungiert auch als Eingabeschnittstelle, mit der zahlreiche Kamerafunktionen vorgenommen werden können. Viele Spiegelreflexkameras verfügen über einen Live-View-Modus, mit dem das aktuelle Bild ständig auf dem Display wiedergegeben wird. Dennoch ist es besser, den optischen Sucher der Kamera zu verwenden, weil dieser ein sehr helles und scharfes Bild liefert und weil der Auto-Fokus bei eingestelltem Live-View langsamer arbeitet. Am Gehäuse finden sich auch Anschlüsse, mit denen die Kamera an einen PC angeschlossen werden kann und ein Fach für die Speicherkarte. Ein Großteil der Digitalkameras und praktisch alle Spiegelreflexkameras verfügen über einen eingebauten Blitz. Bei letzteren kann über den Blitzschuh auch ein leistungsfähigeres externes Blitzgerät angeschlossen werden. Zahlreiche Einstellräder und Schalter ermöglichen die Navigation im Kameramenü. Auf der Sensoroberflächel befinden sich lichtempfindliche Pixel, wobei es hier nicht auf die maximale Anzahl ankommt, sondern mehr auf das Verhältnis von Pixelgröße und Pixelmenge. So ist es möglich, auf einem größeren Sensor eine höhere Anzahl oder größere Pixel unterzubringen, was direkten Einfluß auf die Bildqualität hat. Bei einem kleinen Sensor, wie er etwa bei Kompaktkameras verbaut wird, sitzen die Pixel sehr eng aufeinander, wodurch es leichter zu Störungen bei der Bildverarbeitung kommen kann, etwa dem sogenannten Bildrauschen. Eine Spiegelreflexkamera bietet mit ihrem relativ großen Sensor auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine hervorragende Bildqualität, die nur von sehr teuren Kameras mit Vollformat-Sensoren übertroffen wird. Die Gesamtmenge der Pixel, bzw. Bildpunkte, wird als Auflösung bezeichnet. Beispielsweise verfügt eine Kamera mit 27 Millionen Megapixel über einen Sensor, auf dem sich eben 27 Millionen Pixel befinden.

 

Wie viel Technik ist in der Fotografie notwendig?

Moderne Digitalkameras greifen auf immer intelligentere Programmierung zurück. Dies ändert jedoch nichts daran, daß eine Kamera immer eine gefühllose Maschine bleibt, die nicht nachvollziehen kann, was der Fotograf für eine Zielsetzung verfolgt. Insofern ist eine Kamera immer nur so gut wie der sie bedienende Mensch. Die Technik bleibt immer nur ein Instrument, mit dem Bilder nach den Wünschen des Fotografen gestaltet werden können. Selbst Einsteigerkameras bieten die Möglichkeit, aktiv auf das Bildergbnis einwirken zu können. Um typische Anfängerfehler zu vermeiden, sollte man sich zunächst einen Überblick über die grundlegende Kameratechnik verschaffen.

Mit dem Autofokus hat man die Möglichkeit, die Kamera auf das anvisierte Motiv scharf zu stellen. Der Schärfe/Unschärfe Effekt bietet dem Fotografen eine hervorragende Möglichkeit zur kreativen Gestaltung. Hierfür ist es empfehlenswert, auch einmal auf den manuellen Fokus zurückzugreifen.

Der automatische Weißabgleich der Kamera kann unter Umständen Farbstiche im Bild hervorrufen. Wenn das Bild zu gelb, organge oder blau ist, ist das ein Indiz für einen fehlerhaften Weißabgleich. Abhilfe kann hier eine Graukarte schaffen, mit der ein manueller Weißabgleich vorgenommen werden kann.

Die Belichtungszeit beeinflußt, ob ein Motiv verwackelt oder scharf fotografiert werden kann. Auch die Belichtungszeit kann als gestalterisches Element eingesetzt werden. Fließendes Wasser etwa wirkt bei kurzen Belichtungszeiten wie eingefroren. Bei längeren Belichtungszeiten wird ein Fließ-Effekt erkennbar sein.

Im Automatik-Modus der Kamera schalter sich der Blitz immer dann ein, wenn die Automatik erkennt, daß nicht ausreichend Licht vorhanden ist, um eine verwacklungsfreie Aufnahme zu gewährleisten. Wenn der Blitz deaktiviert wird, vrstärkt die Kamera unter Umständen die Signale des Kamerasensors, den sogenannten ISO-Wert, wodurch das vorhandene Umgebungslicht besser ausgenutzt wird. Ein negativer Nebeneffekt dieser Methode ist die damit einhergehende Verstärkung des Bildrauschens. Aufnahmen können grobkörnig erscheinen, an Leichtkraft einbüßen oder unscharf erscheinen.

Jeder Aufnahme im Automatikmodus geht eine Belichtungsmessung voraus.Hierbei wird die Kamera darüber informiert, wieviel Licht tatsächlich vorhanden ist. Hierdurch werde dann Belichtngszeit und Blende beeinflußt.

Die Blende eines Objektivs kann genau so wie die Pupille des menschlichen Auges geöffnet oder geschlossen werden. Hiedrurch wird unmittelbar die Schärfeverteilung der Aufnahme beeinflußt. Bei sogenannter Offenblende lassen sich Motive freistellen. Bei geschlossener Blende wird sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund scharf.

Moderne Digitalkameras bieten die Möglichkeit, Bilder im sogenannten RAW-Format zu speichern. Dieses Format bietet den Vorteil, daß hinterher mittel Bildbearbeitung noch viel verbessert werden kann. Standartmäßig werden Bilder aber im JPEG-Format abgespeichert. Dies ist für Fotoanfänger auch vollkommen ausreichend. Man sollte beim Fotografieren ohnehin nicht darauf fixiert sein, Fehler im Nachhinein am PC auszumerzen. Besser ist es, Fehler schon beim Druck auf den Auslöser zu vermeiden. Hinzu kommt der Umstand, daß ein unscharfes Bild im RAW-Format auch im Nachhinein nicht mehr scharf gemacht werden kann. Anders verhält es sich etwa mit dem Weißabgleich.

 

Was macht ein gutes Bild aus?

Das wichtigste beim Fotografieren ist das Sehen. Nicht alles, was bei der ersten Betrachtung gut aussieht, wirkt auch als Foto schön. Im Normalfall reicht es nicht aus, ein Objektiv zu fokussieren und abzudrücken. Verantwortlich hierfür ist die subjektive Wahrnehmung des Menschen, die etwas anders funktioniert als das „Objektiv-Auge“ der jeweiligen Kamera.

Das Geheimnis einer guten Fotoaufnahme besteht darin, die Besonderheit eines Motivs herauszustellen. Hierbei stellt die Wahl der Perspektive oder des Bildausschnitts eine entscheidende Rolle. Über diese Parameter kann einzig und allein der Fotograf entscheiden. Hier gilt es, einen fotografischen Blick zu entwickeln, der es einem ermöglicht, klassische Knipsbilder hinter sich zu lassen und Bilder aktiv zu gestalten.Ganz entscheidend ist die Wahl des Motivs. Hier gilt es zu experimentieren, weil selbst „langweilige“ Motive oder Szenen durch ein geschicktes Arrangement eindrucksvoll in Szene gesetzt werden können. Bevor man anfängt zu fotografieren, sollte man sich darüber klar werden, was man überhaupt interessant findet. Sollen kleine Dinge mit Hilfe der Makro-Fotografie groß herausgebracht werden? Sind sie ein Tierfotograf, der mit speziellen Tele-Objektiven fotografiert? Wenn man eine Vorliebe gefunden hat, ist es ratsam, häufig die selben Motive zu fotografieren und mit verschiedenen Kameraeinstellungen, Perspektiven und Bildausschnitten zu experimentieren. So wird man schnell merken, welche Vorgehensweise letztendlich zu Erfolg führt.

Tutorial: Graufilter

Was ist eigentlich ein Graufilter?

Ein Graufilter ist ein vor die Linse eines Objektivs montierbarer Filter, der die Lichtmenge verringert, bevor das Licht den Sensor der Kamera erreichen kann. Gerade Foto-Einsteiger werden sich fragen, für was die Reduktion der Lichtmenge überhaupt sinnvoll. Wie im folgenden gezeigt werden wird, gibt es zahlreiche fotografische Situationen, in denen ein Graufilter unerläßlich ist.

Arten von Graufiltern

Graufilter unterscheiden sich durch ihre Dichte, was eng mit dem Verlängerungsfaktor verknüpft ist: Je höher die Dichte (und damit der Vrelängerungsfaktor), desto weniger Licht kann zum Kamera-Sensor gelangen. Wenn ein Graufilter erworben werden soll, sollte man zuerst auf den Filterfaktor achten. Verbreitete Filter-Dichten sind ND2 (entspricht einer Blendstufe), ND4 (entspricht 2 Blendstufen) und ND8 (entspricht 3 Blendstufen). Für die meisten Anwendungsgebiete haben sich Filter mit dem Faktor ND8 bewährt. Selbstverständlich kan man auch mehrere Filter kombinieren, falls ein hoher Filterbedarf besteht oder man greift gleich zu einem noch stärkeren Filter (Der deutsche Hersteller B+W produziert Graufilter, die bis zu 20 Blendstufen überbrücken können.)

In welchen Situationen ist ein Graufilter nützlich?

Freistellen von Objekten trotz starker Sonneneinstrahlung

Jeder Fotograf kennt das Problem: Es ist Mittagszeit und die Sonne strahlt ungehindert auf das Motiv, das man mittels geöffneter Blende freistellen möchte. Diese Konstellation wird zwangsläufig dazu führen, daß zur Vermeidung überbelichteter Bilder, die Blende weiter geschlossen werden muß. Abhilfe schafft hier ein Graufilter, der das „überflüssige“ Licht filtert und dadurch trotz hoher Sonneneinstrahlung ein freigestelltes Motiv ermöglicht.

Fließendes Wasser

Bei starkem Sonnenschein soll beispielsweise ein Wasserfall fotografiert werden. Wenn das Wasser weich und verschwommen erscheinen soll, muß eine relativ lange Belichtungszeit gewählt werden, was bei direkter Sonneneinstrahlung nur mit einem Graufilter bewerkstelligt werden kann.

Kreative Anwendungen

Eine besonders kreative Variante des Graufilter-Einsatzes ist die Durchführung einer Langzeitbelichtung. Beispielsweise kann eine Menschenmenge in einer belebten Innenstadt verschwommen dargestellt werden und gar zum Verschwinden gebracht werden.

Tutorial: Infrarotfotographie

Was ist eigentlich Infrarotfotographie?

Unter Infrarotfotographie versteht man eine Aufnahmetechnik, bei der Lichtwellenlängen, die länger sind, als die des sichtbaren Lichtes, dazu genutzt werden, um außergewöhnliche Bildergebnisse zu erzielen, die nicht selten einen mytisch-märchenhaften Charakter haben.

Voraussetzungen für die Infrarotfotographie

Zunächst sollte einmal geprüft werden, ob die eigene Kamera überhaupt infrarottauglich ist. Hierfür kann man folgendermaßen vorgehen: Man richtet eine TV-Fernbedienung auf die Linse der aufnahmebereiten Kamera und drückt einen beliebigen Knopf. Wenn auf dem Monitor der Kamera ein weißer Punkt an der schwatzen Diode zu sehen ist, ist die Kamera infrarottauglich. Sollte eine starke IR-Sperre verbaut sein, hat man später das Problem, daß recht lange Belichtungszeiten notwendig seien werden. Selbstverständlich benötigt man eine Kamera, die im manuellen Modus betrieben werden kann. Dies ist in der Regel bei allen Spiegelreflex-, Bridge-, und Systemkameras möglich. Dann muß auch ein Objektiv-Filtergewinde vorhanden sein, auf das ein IR-Filter aufgedreht werden kann. Bei Kameras, mit ausfahrbaren Objektiven kann es unter Umständen notwendig seien, einen sogenannten Adapter-Tubus zu verwenden. Es ist auch ratsam, zu recherchieren, inwiefern die eigenen Objektive mit der Infrarotfotographie harmonieren. Letztenlich benötigt man auch einen guten Infrarotfilter, die sich abgesehen von der Fertigungsqualität dadurch unterscheiden, daß Infrarotlicht unterschiedlich stark gefiltert wird. Beispielsweise läßt ein Filter mit 720nm noch etwas „sichtbares“ Licht durch, während ein Filter mit 850nm praktisch kein „sichtbares“ Licht mehr durchläßt.

Jetzt geht es los

Es ist ratsam IR-Aufnahmen bei sonnigem Wetter in Angriff zu nehmen. Zunächst wählt man sich ein passendes Motiv aus und nimmt den Weißabgleich vor. Hierfür richtet man die Kamera auf eine grüne Wiese (mit aufgeschraubten IR-Filter), die genau so von der Sonne ausgeleuchtet seien sollte, wie das Motiv und macht ein Foto, das als Referenz für den Weißabgleich in den Speicher der Kamera geladen wird. Nun richtet man seine Kamera, die unbedingt auf einem Stativ positioniert werden muß, auf das Motiv aus (ohne IR-Filter) und betätigt den Autofokus, der anschließend wieder deaktiviert werden muß. Nun schraubt man den IR-Filter wieder auf. Um eine ausreichende Schärfentiefe zu erhalten emphielt sich eine Blende zwischen 8 und 10. Nun macht man solange Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.

Bearbeitung der Infrarot-Bilder in Photoshop

Zunächst führt man eine Autotonwertkorrektur durch. Anschließend kann man mit Hilfe des Kanalmixers die Farbkanäle tauschen. Kanal Rot: Rot=0 und Blau=100; Kanal Blau: Blau=0 und Rot=100.

Tutorial: Nachtaufnahmen

Nachtaufnahmen

Nachtaufnahmen, auch „Nightshots“ genannt sind ohne Zweifel eine faszinierende Form der Fotografie. Jedoch sind gerade Einsteiger oft enttäuscht von den ersten Ergebnissen. Im folgenden sollen deshalb die Grundagen der Nacht-Fotografie skizziert werden. Denn ohne Know How wird man hier kaum Erfolge erzielen können.

Voraussetzungen für gute Nacht-Aufnahmen

Zeitpunkt

Nicht vernachlässigt werde sollte der Zeitpunkt der Nacht-Aufnahmen. Besonders geeignet ist die sogenannte „blaue Stunde“, das heißt der Zeitraum, in dem die Sonne gerade erst untergegangen ist und noch etwas Restlicht vorhanden ist. Unmittelbar nach Sonnenuntergang ist das Licht allerdings noch etwas hart und kalt. Nach kurzer Zeit beginnt jedoch das vorhandene Licht mit dem Kunstlicht zu verschmelzen, sodaß ausgeglichene Aufnahmen gemacht werden können. Dadurch daß zur „blauen Stunde“ noch ausreichend Licht vorhanden ist, sind die Strukturen der Motive noch erkennbar und darüber hinaus fällt auch das Fokussieren um einiges leichter als bei vollkommener Dunkelheit.

Stativ

Ohne ein stabiles Dreibein-Stativ wird man bei Nachtaufnahmen kaum glücklich werden, weil der allgemeine Lichtmangel logischerweise mit langen Belichtungszeiten einhergeht.

Kamera

Voraussetzung für ausreichend belichtete Nachtaufnahmen ist eine Kamera, bei der sich die Belichtungszeit manuell einstellen läßt. Dies ist mit allen Spiegelreflexkameras problemlos möglich, aber auch viele moderne Bridge- und Systemkameras bieten diese Möglichkeit.

Weiteres Zubehör

Als praktisch hat sich ein Fernauslöser erwiesen, der immer dann von Vorteil ist, wenn verwacklungsfreie Aufnahmen angestrebt werden. Gerade das Fokussieren ist bei Dunkelheit recht schwierig. Das Mitführen einer Taschenlampe kann deshalb sinnvoll sein, um die Motive während des Fokussierens etwas auszuleuchten.

Vorgehensweise

Die Auswahl eines passenden Motivs ist hier die halbe Miete, wenn stimmungsvolle Nachtaufnahmen verwirklicht werdeb sollen. Sobald die Auswahl getroffen ist, kann die Kamera mit Hilfe des Stativs in Position gebracht werden. Jetzt empfiehlt es sich, den „M“-Modus der Kamera zu aktivieren und einen ISO-Wert von „100“ zu wählen, um all zu starkes Bildrauschen zu verhindern. An die optimale Belichtungszeit tastet man sich am besten heran. Ist das Bild zu dunkel, erhöht man die Belichtungszeit, ist es zu hell, wählt man eine kürzere Belichtungszeit. Bezüglich der Blendeneinstellung hat sich in der Praxis ein Wert zwischen „8“ und „12“ bewährt. Durch weiteres Abblenden läßt sich bei Lichtquellen ein Sterneffekt erzielen, was je nach Motiv recht stimmungsvoll sein kann. Wenn gezielt mit Stern-Effekten gearbeitet werden soll, emphielt sich der Einsatz sogenannter Sternfilter. Es lohnt sich auch mit den Weißabgleich „zu spielen“, weil je nach Einstellung eine andere Stimmung erzielt werden kann.