Das Objektiv- „Auge der Kamera“

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Ein Objektiv besteht aus verschiedenen Linsengruppen, die gegeneinander verschoben werden können, womit ein bestimmtes Motiv fokussiert werden kann oder auch der Bildausschnitt durch Zoomen verändert werden kann. Im Objektivinneren findet sich ein Antriebssystem für den Autofokus und eine Blende, die sich wie eine Pupille schließen und öffnen läßt. Mit der Blende läßt sich die Menge des Lichts steuern, das letztendlich auf den Sensor gelangt. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Schärfeverteilung aus. Gelangt viel Licht durch die Blende, wird das fokussierte Motiv scharf und der Hintergrund verschwommen. Gelangt wenig Licht durch die Blende, wird eine größere Schärfentiefe erlangt. Sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund können scharf abgebildet werden.

Vor dem Kauf eines neuen Objektives sollte immer geprüft werden, welchen Brennweitenbereich man benötigt. Der Zoombereich wird immer in Millimetern angegeben. Z.B. 18 – 55mm, 55 – 250mm. Bei kleinen Brennweitenzahlen – etwa 10 – 20mm handelt es sich um eine kurze Brennweite, sprich: ein Weitwinkelobjektiv. Hier erhält man einen sehr großen Bildausschnitt. Bei großen Zahlen – etwa 70 – 300mm – spricht man von Tele-Objektiven. Mit diesen können weit entfernte Motive via Zoom nah herangeholt werden. Bei Weitwinkel-Objektiven kommt es leider zu einer tonnenförmigen Verzeichnung, was sich mit leicht nach außen gewölbten Linien bemerkbar macht. Bei Teleobjektiven sind die Linien hingegeben nach innen gewölbt.

Am beliebtesten sind Zoomobjektive, die sowohl den Weitwinkel- als auch den Telebereich moderat abdecken. Diese Linsen kommen z.B.auf Reisen zum Einsatz, wenn der Fotograf nicht mehrere (schwere) Objektiven mit sich führen will. Wer Makro-Aufnahmen machen will, kann mit einer Kompaktkamera zu guten Ergebnissen gelangen. Mit Spiegelreflexkameras wird es da schwieriger, wenn Standard-Objektive verwendet werden. Abhilfe schafft hier ein spezielles Makroobjektiv, mit dem etwa Insekten oder Regentropfen auf Blättern abgelichtet werden können. Alternativ können auch Makro Umkehrringe zum Einsatz kommen, mit denen Standard-Objektive in Retrostellung gebracht werden können, wodurch fantastische Makro-Aufnahmen ermöglicht werden.

Gerade Kompaktkameras verfügen oft über einen digitalen Zoom. Hierbei wird ein Ausschnittsvergrößerung erreichnet, was nicht selten zu  eher zu schlechten Ergebnissen führt. Klar überlegen ist ein optischer Zoom, der bei allen Wechselobjektiven mit Zoom-Funktion Verwendung findet.

Bei Wechselobjektiven braucht man sich also keine Sorgen zu machen, einen Modell mit schlechterem Digitalzoom zu erwischen. Man sollte sich jedoch Gedanken darüber machen, welchen Brennweitenbereich man überhaupt benötigt. Zoomt man etwa überhaupt nicht, kann sich der Kauf einer Festbrennweite lohnen – z.B. 50mm – die komplett auf Schärfe optimiert sind.

Ebenfallls beachten sollte man die Lichtstärke, die man direkt auf dem Objektiv ablesen kann. Dieser Wert sieht normalerweise so aus: 1:1.8 – Der Wert nach dem Doppelpunkt gibt die größtmögliche Blendenöffnung an. Bei Zoom-Objektiven findet man hinter dem Doppelpunkt zwei Werte. Der erste bezieht sich auf den Weitwinkelbereich, der zweite auf den Telebereich. Der Vorteil, die Blende weit öffnen zu können liegt auf der Hand. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen können noch scharfe Aufnahmen ohne Stativ gemacht werden. Darüber hinaus erhöhen sich auch die gestalterischen Möglichkeiten, mit der Schärfe zu „spielen“.

Hersteller wie Canon und Nikon bieten eine große Fülle an unterschiedlichsten Objektiven an, die zum Teil sehr teuer sind. Hobby-Fotografen werden hier also fast immer Kompromisse eingehen müssen. Für Einsteiger ist es sinnvoll, ist es sinnvoll mit einem Reisezoom-Objektiv anzufangen, das etwa einen Brennweiten-Bereich von 18 bis 250mm abdecken darf, wie z.B. das Sigma 18-250 mm F3,5-6,3 DC OS HSM. Nach einiger Zeit wird man dann merken, welche Objektive noch hinzugekauft werden sollten.

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