Wie viel Technik ist in der Fotografie notwendig?
Moderne Digitalkameras greifen auf immer intelligentere Programmierung zurück. Dies ändert jedoch nichts daran, daß eine Kamera immer eine gefühllose Maschine bleibt, die nicht nachvollziehen kann, was der Fotograf für eine Zielsetzung verfolgt. Insofern ist eine Kamera immer nur so gut wie der sie bedienende Mensch. Die Technik bleibt immer nur ein Instrument, mit dem Bilder nach den Wünschen des Fotografen gestaltet werden können. Selbst Einsteigerkameras bieten die Möglichkeit, aktiv auf das Bildergbnis einwirken zu können. Um typische Anfängerfehler zu vermeiden, sollte man sich zunächst einen Überblick über die grundlegende Kameratechnik verschaffen.
Mit dem Autofokus hat man die Möglichkeit, die Kamera auf das anvisierte Motiv scharf zu stellen. Der Schärfe/Unschärfe Effekt bietet dem Fotografen eine hervorragende Möglichkeit zur kreativen Gestaltung. Hierfür ist es empfehlenswert, auch einmal auf den manuellen Fokus zurückzugreifen.
Der automatische Weißabgleich der Kamera kann unter Umständen Farbstiche im Bild hervorrufen. Wenn das Bild zu gelb, organge oder blau ist, ist das ein Indiz für einen fehlerhaften Weißabgleich. Abhilfe kann hier eine Graukarte schaffen, mit der ein manueller Weißabgleich vorgenommen werden kann.
Die Belichtungszeit beeinflußt, ob ein Motiv verwackelt oder scharf fotografiert werden kann. Auch die Belichtungszeit kann als gestalterisches Element eingesetzt werden. Fließendes Wasser etwa wirkt bei kurzen Belichtungszeiten wie eingefroren. Bei längeren Belichtungszeiten wird ein Fließ-Effekt erkennbar sein.
Im Automatik-Modus der Kamera schalter sich der Blitz immer dann ein, wenn die Automatik erkennt, daß nicht ausreichend Licht vorhanden ist, um eine verwacklungsfreie Aufnahme zu gewährleisten. Wenn der Blitz deaktiviert wird, vrstärkt die Kamera unter Umständen die Signale des Kamerasensors, den sogenannten ISO-Wert, wodurch das vorhandene Umgebungslicht besser ausgenutzt wird. Ein negativer Nebeneffekt dieser Methode ist die damit einhergehende Verstärkung des Bildrauschens. Aufnahmen können grobkörnig erscheinen, an Leichtkraft einbüßen oder unscharf erscheinen.
Jeder Aufnahme im Automatikmodus geht eine Belichtungsmessung voraus.Hierbei wird die Kamera darüber informiert, wieviel Licht tatsächlich vorhanden ist. Hierdurch werde dann Belichtngszeit und Blende beeinflußt.
Die Blende eines Objektivs kann genau so wie die Pupille des menschlichen Auges geöffnet oder geschlossen werden. Hiedrurch wird unmittelbar die Schärfeverteilung der Aufnahme beeinflußt. Bei sogenannter Offenblende lassen sich Motive freistellen. Bei geschlossener Blende wird sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund scharf.
Moderne Digitalkameras bieten die Möglichkeit, Bilder im sogenannten RAW-Format zu speichern. Dieses Format bietet den Vorteil, daß hinterher mittel Bildbearbeitung noch viel verbessert werden kann. Standartmäßig werden Bilder aber im JPEG-Format abgespeichert. Dies ist für Fotoanfänger auch vollkommen ausreichend. Man sollte beim Fotografieren ohnehin nicht darauf fixiert sein, Fehler im Nachhinein am PC auszumerzen. Besser ist es, Fehler schon beim Druck auf den Auslöser zu vermeiden. Hinzu kommt der Umstand, daß ein unscharfes Bild im RAW-Format auch im Nachhinein nicht mehr scharf gemacht werden kann. Anders verhält es sich etwa mit dem Weißabgleich.