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SNIPER-STRAP THE „PRO-LEATHER“ im Test

In der Regel ist jeder Spiegelreflexkamera bereits ein Kameragurt beigelegt. Doch gibt es auf dem Markt interessante Alternativen, die durch ein besonderes Design oder durch gehobenen Tragekomfort hervorstechen. Mit dem Leder-KameraGurt von Sunsniper haben wir eines der teuersten Kameragurtsysteme (Internetpreis um die 100 Euro) unter die Lupe genommen.

Sunsniper Leder Gurt Schulterstück

Sowohl das Schulterstück, als auch der Gurt selbst bestehen aus mattschwarzem (Echt)-Leder, das recht hochwertig verarbeitet zu seien scheint. Die Besonderheit der Sunsniper-Gurte ist der Umstand, daß diese nicht an der Gurtöse befestigt werden, sondern am Stativgewinde. Der Kameragurt wird dann quer über den Oberkörper getragen, während das Schulterstück für eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts sorgt:

Sunsniper Gurt Leder

Der Vorteil liegt auf der Hand. Der Fotograf hat beide Hände frei und dennoch befindet sich die Kamera immer griffbereit auf Hüfthöhe. Dadurch, daß die Kamera weit nach hinten verschoben werden kann, ist sie recht gut vor Stößen etc. geschützt. Leider kam es beim ersten Testen zu einer hohen Reibung des Gurtbandes an dem Befestigungsring der Stativschraube. Hierdurch kommt es beim Hochziehen der Kamera zum unschönen Effekt, daß das Schulterteil verrutscht. Nachdem wir das Gurtband mit Lederpflegemittel behandelt hatten, konnte das Problem stark eingegrenzt, aber nicht vollends behoben werden.

Ein wichtiger Punkt ist natürlich die Haltbarkeit. Wie in Foto-Foren berichtet wird, haben die aus Nylon gefertigten Sunsniper-Gurte Probleme mit der Haltbarkeit, was sich in Ausfransen des Materials äußert. Zur Haltbarkeit des Leder-Modells können wir noch keine Aussagen machen. Die Qualität des verarbeiteten Leders macht aber einen sehr guten Eindruck.

Gerade bei teuren Kameras und Objektiven spielt natürlich die Sicherheit eine große Rollen. Es wurde in Foren schon von Fällen berichtet, bei denen Kameras von Sunsniper-Nutzern auf den Boden knallten. Das uns vorliegende Befestigungssystem macht aber einen sehr guten Eindruck, daß man sich hier keine Sorgen machen sollte. Ein regelmäßiges Kontrollieren der Stativgewinde-Schraube kann aber sicherlich nicht schaden.

Fazit: Für die gebotene Leistung ist der Preis des Kameragurtes sicherlich etwas zu hoch angesetzt, weil der Hersteller das Problem mit dem verrutschenden Schulterstück nicht in den Griff bekommen hat. Dennoch sticht der Gurt durch das hochwertig verarbeitete Leder optisch aus der Masse heraus, weshalb all denjenigen, die etwas besonderes suchen, der Kauf durchaus empfohlen werden kann. Wem es lediglich um die Funktionalität geht, kann genau so gut zu einer Nylon-Variante greifen, wie sie z.B. auch von Blackrapid, OP/Tech oder Carryspeed angeboten werden.

Der Vollautomatik-Modus der Canon Eos 600D

Die Automatische Motiverkennung der Canon Eos 600D übernimmt alle erforderlichen Einstellungen (Blende, Belichtungszeit usw.), die dafür notwendig sind, ein akzeptables Bild zu erhalten. Während die anderen Motivprogramme spezielle Fotosituationen meistern sollen, ist der Vollautomatik-Modus als „Allrounder“ ausgelegt, der gute Ergebnisse in allen Aufnahmesituationen ermöglichen soll. Hierfür wird, um Verwacklungen zu vermeiden, eine möglichst kurze Verschlußzeit durch die Software angestrebt (Nicht länger als 1/60s). Wenn sehr wenig Licht vorhanden ist, wird die Blende von der Automatik geöffnet und/oder ein höhrere ISO-Wert (Maximal 400). Als letztes Mittel wird der Blitz hinzugeschaltet. Das ist natürlich nicht immer optimal, weil in manchen Situationen (Z.B. Kirche) Kamerablitze nicht erwünscht sind und darüber hinaus auch Lichtstimmungen generiert werden, die stark von der originalen Situation abweichen. Der AI Fokus, der dafür sorgt, daß auch sich bewegende Motive leichter scharf eingefangen werden können, wird automatisch aktiviert. Die Vorteile des Vollautomatik-Modus liegen auf der Hand. Ohne daß der Fotograf Einstellungen vornehmen müßte, ist die Kamera sofort einsatzbereit, wodurch Schnappschüsse zum Kinderspiel werden. Eine tiefergehende künstlerische Bildgestaltung ist hingegen nicht möglich.

Canon Eos 600D: Einstellungsmenü 3

Mit den Standard-Einstellungen der Canon Eos 600D kommt man in den meisten fotigrafischen Situationen gut zurecht. Mit den insgesamt  elf Individualfunktionen läßt sich die Kamera auf spezielle Bedürfnisse des Fotografen anpassen.

Mit der Funktion Copyright-Informationen können die Bilder der Canon Eos 600D mit Copyright-Informationen versehen werden. So kann man etwa angeben, daß immer der eigene Name hinzugefügt wird. Dieser ist selbstverständlich nicht auf der jpg-Datei zu sehen, sondern nur in den EXIF-Daten, die man sich unter Windows anzeigen lassen kann.

Mit Einstellungen löschen kann man die Werkseinstellungen der Canon Eos 600D wiederherstellen. Man kann die Zurücksetzung auch auf die Individualfunktionen begrenzen, indem man ALLE C. FN LÖSCHEN auswählt. Durch die Auswahl des ersten Eintrages werden die Änderungen in den Einstellungsmenüs zurückgesetzt.

Wie auch ein Computer verfügt die Canon Eos 600D über eine Software, die für die Steuerung aller kamerainternen Vorgänge verantwortlich ist. Sie wird als Firmware bezeichnet und sollte immer auf dem neuesten Stand gehalten werden, weil eventuelle Fehler beseitigt werden und auch zusätzliche Funktionen freigeschaltet werden können. Zur Aktualisierung sollte man zunächst auf die Seite www.canon.de gehen. Im Support-Bereich kann die aktuelle Version heruntergeladen werden. Die Datei wird dann auf eine leere Speicherkarte kopiert. Anschließend wählt man im Menü den Punkt Firmware-Vers. aus. In der Regel erkennt die Kamera dann das Update automatisch und nimmt eine Aktualisierung vor. Man sollte aufpassen, daß der Update-vorgang nicht unterbrochen wird, was etwa durch leere Akkus passieren kann. Eine zerstörte Kamera könnte die Folge sein.

Test: Canon Deluxe Gadget 10EG

Mit der Canon Custom Gadget 100EG haben wir bereits die kleinste Canon Kameratasche unter die Lupe genommen. Trotz herausragender Qualität konnte diese nicht vollends überzeugen, weil nur eine minimale DSLR-Ausrüstung Platz findet. Wie sieht es mit der Canon Deluxe Gadget 10EG Tasche aus, die mit ca. 60 Euro zu Buche schlägt?

Canon Deluxe Gadget 10EG

Das Platzangebot fällt hier eindeutig üppiger aus. So konnten wir problemlos eine Canon Eos 600D mit aufgesetztem Canon 70 – 200 1:4 L Objektiv, ein kleines Objektiv, ein Blitzgerät und einen Sunsniper-Tragegurt in der Tasche unterbringen.

Canon Deluxe Gadget 10EG Objektiv Body Blitz

Im Gegensatz zum kleinerem Custom-Modell verfügt die Deluxe-Variante nicht nur über eine zusätzliche Vordertasche, sondern auch über zwei seitliche Stauräume. Hier konnten wir zahlreiche Kleinteile wie USB-Kabel, Ladegerät, Speicherkarten, Objektivdeckel usw. unterbringen. Im Lieferumfang enthalten sind einige gepolsterte Trennwände, deren Position via Klettverschluss beliebig geändert werden kann. So sollte die Tasche jedem Ausrüstungsprofil gerecht werden.

Wer den Kauf einer Canon-Tasche in Erwägung zieht, sollte auf jeden Fall zum Deluxe-Modell greifen, weil man bei der Custom-Tasche auch als Einsteiger schnell an seine Grenzen stossen wird. Mit ca. 60 Euro (Internetpreis) ist die Tasche nicht ganz billig. Das Geld ist im Hinblick auf die gebotene Qualität aber sinnvoll angelegt, wenn man auch sicherlich für das Markenimage einige Euros drauflegt.

Test: Canon Custom Gadget 100EG

Dem Kauf einer Spiegelreflexkamera folgt meistens schnell die Anschaffung einer Kameratasche. Schließlich möchte die teure Anschaffung sicher verwahrt und transportiert werden. Lohnt der Kauf einer originalen Canon-Tasche?

Um diese Frage beantworten zu können, haben wir die Canon Custom Gadget 100EG unter die Lupe genommen. Hierbei handelt es sich um das kleinste Modell aus der Canon Taschenreihe.

Canon Custom Gadget 100EG

Die Kamera-Tasche macht insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Haptik kann als außerordentlich gut bezeichnet werden. Der Preis von ca. 35 Euro ist insofern angemessen. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Schultergurt kann die Tasche bequem mitgeführt werden. Bei einem Sturz aus mittlerer Höhe sollte die Ausrüstung keinen größeren Schaden nehmen, da die Polsterung einen soliden Eindruck macht. Etwas anderes hätte wohl auch kaum Jemand von Canon erwartet. Wie sieht es aber mit dem Stauraum aus?

Der Hersteller gibt an, daß „für 1-2 Bodys,3-4 Objektive und Zubehör“ Platz vorhanden sei. Von diesen Angaben sollte man sich nicht täuschen lassen.

Canon Custom Gadget 100EG Vordertasche

Auf der Vorderseite befindet sich ein kleiner Stauraum, indem bsp. das Batterieladegerät, das USB-Kabel und Speicherkarten deponiert werden können. Das Hauptfach ist leider aber doch sehr klein bemessen:

Canon Custom Gadget 100EG Eos 1000D

Auf dem oberen Bild haben wir eine Canon Eos 1000D mit aufgesetzter 50mm Festbrennweite und das 15mm – 55mm Kit-Objektiv verstaut. Senkrecht würden auch zwei kleinere Objektive nebeneinander Platz finden.

Canon Custom Gadget 100EG Objektiv + Canon Eos

Im Lieferumfang enthalten sind zwei gepolsterte Trennwände, die mit Klettverschluß fixiert werden können. Von der Tasche waren wir sehr angetan. Jedoch sollte man sich vor dem Kauf darüber im Klaren sein, daß hier nur eine sehr kleine Ausrüstung untergebracht werden kann. Die Custom Gadget 100EG richtet sich insofern an Einsteiger, die ihren Body zusammen mit zwei kleinen Objektiven gut geschützt unterbringen wollen. Fortgeschrittene werden hingegen schnell an ihre Grenzen kommen. Beispielsweise kann ein 70 – 200mm Teleobjektiv weder horizontal noch vertikal verstaut werden.

Canon Eos 600D: Das Aufnahmemenü 4

In der Regel verwenden DSLR-Fotografen den Sucher. Bei der Canon Eos 600D ist es aber auch möglich, das Motiv vor der Aufnahme auf dem Display anzuzeigen. Der sogenannte Livebild-Modus bietet vier Einstellungsmöglichkeiten.

  • In den Werkseinstellungen ist die Livebild-Aufnahme aktiviert. Diese läßt sich jedoch mit Unterdrückt auch blockieren.
  • Im regulären Sucher-Betrieb funktioniert der Autofokus über ein Messsystem, das den Spiegel zur Scharfstellung verwendet. Im Live-View-Modus ist dieser jedoch hochgeklappt, sodaß diese Messmethode logischerweise nicht funktionieren kann. Im Bereich AF-Modus finden sich deshalb drei verschiedene Messmethoden. Im sogenannten QuickModus wird der Spiegel vor jeder Aufnahme heruntergeklappt, um den Schäfepunkt ermitteln zu können. Im LiveModus wird die Schärfe mit Hilfe einer Kontrastmessung ermittelt, die nicht gerade durch Schnelligkeit überzeugen kann. Im 🙂 Live-Mod versucht die Kameraautomatik der Canon Eos 600D den Schärfepunkt auf ein Gesicht zu stellen.
  • Es ist nicht immer leicht, ein gerades Bild zu erstellen. Durch die Aktivierung der Gitteranzeige erhält man aber ein Instrument, das dieses Unterfangen etwas erleichert. Durch Einblendung des Gitters in das Livebild hat man vor allem bei Architekturaufnahmen Vorteile.
  • Die Werkseinstellungen der Canon Eos 600D geben ein Seitenverhältnis von 3:2 (Breite:Höhe) vor. Selbstverständlich kann man hier auch Änderungen vornehmen. Möglich sind 1:1, 4:3 und 16:9. Man sollte im Hinterkopf behalten, daß Veränderungen des Seitenverhältnisses auch die maximal mögliche Auflösung verändern, die bei 3:2 am höchsten ist. Das Seitenverhältnis kann auch nachträglich verändert werden. Hier bietet sich das Fotografieren im Raw-Format an, weil hier nachträglich leicht Änderungen vorgenommen werden können.
  • Drückt man die Auslösetaste halb durch, werden im Sucher Informationen wie Belichtungswerte, Verschlusszeit und Blende unten links dargestellt. Wenn man die Sterntaste drückt, kann die Belichtungsmessung gespeichert werden. Wie lange die Speicherung anhalten soll, läßt sich mit dem Messtimer regulieren.

Canon Eos 600D: Das Aufnahmemenü 2

Im zweiten Aufnahmemenü der Canon Eos 600D lassen sich Einstellungen vornehmen, mit denen die Belichtung und die Farbgebung beeinflußt werden können. Dies ist insbesondere dann interessant, wenn man im jpg-Format fotografiert, das nachträglich nur mit Qualitätsverlusten bearbeitet werden kann.

Mit der Belichtungskorrektur kann man manuell auf die Belichtung Einfluß nehmen, wenn man nicht mit den Ergebnissen der Kamera-Automatik zufrieden ist. Sehr praktisch ist die Belichtungsreihe (AEB: Auto Exposure Bracketing), bei der drei unterschiedlich belichtete Fotos hintereinander gemacht werden können. Das „beste“ Bild kann man sich dann später in Ruhe heraussuchen.

Die Automatische Belichtungsoptimierung der Canon Eos 600D ist in der Regel sehr zuverlässig. Wenn man mit dem Ergebnis aber doch nicht zufrieden seien sollte, läßt sich diese Option auch deaktivieren.

Insgesamt bietet die Canon Eos 600D vier Messmethoden für die Belichtung an: Mehrfeldmessung, Selektivmessung, Spotmessung und die mittenbetonte Messung. Die Vor- und Nachteile werden in einem späteren Blogbeitrag beleuchtet werden.

Mit Custom WB läßt sich aus der Speichkarte ein Bild auswählen, das für den manuellen Weißabgleich verwendet werden soll. Im Fotoalltag kann man sich aber durchaus auf den Automatik-Modus verlassen, insbesondere dann, wenn man im RAW-Format fotografiert, weil hier im Notfall farbstichige Aufnahmen problemlos nachträglich korrigiert werden können.

Mit WB-Korrektur kann man eine farbstichige Aufnahme manuell korrigieren. Wählt man diese Funktion aus, sieht man ein Koordinatensystem mit einem weißen Punkt in der Mitte. Mit den Pfeiltasten kann man diesen Punkt vertikal oder horizontal verschieben. Auf der linken Seite wird die Farbe Blau verstärkt, rechts Rot, oben Grün und unten Magenta. Durch Drehung des Hauptwahlrads kann man hier auch Weißabgleichsreihen auswählen. Entweder von Magenta nach Grün oder von Blau nach Gelb. Wenn man nun eine Reihenaufnahme mit drei Bildern erstellt, erhält man für jedes Bild einen anderen Weißabgleich.

Mit Farbraum kann man einstellen, ob der sRGB-Farbraum oder der Adobe-RGB-Farbraum Verwendung finden soll. Fotografen, die sich nicht tiefergehend mit der Farbraum-Problematik auseinandergesetzt haben, sollten sich für das standardmäßig eingestellte sRGB-Format entscheiden.

Mit Bildstile lassen sich je nach Aufnahmesituation unterschiedliche Bildstile einstellen. Je nach Modus werden unterschiedliche Akzente gesetzt, was mit Hilfe der Schärfe, des Kontrasts und der Farbsättigung von statten geht.

  • Auto: Hier werden alle Einstellungen automatisch vorgenommen. Sehr sinnvoll, wenn man sich nicht tiefer mit der Materie auseinandersetzen will.
  • Standard: Dieser Bildstil geht mit einer hohen Farbsättigung und starker Schärfe einher. Insgesamt entsteht ein lebendiger Bildeindruck.
  • Porträt: Dieser Stil konzentriert sich auf die authentische Wiedergabe der Hautfarbtöne. Die Schärfe ist weniger stark ausgeprägt. Das ist jedoch nicht schlimm, weil man in der Porträt-Fotografie ohnehin nicht nach dem letzten Quäntchen Schärfe strebt. Man denke etwa an Hautunreinheiten, die eben nicht detailliert abgebildet werden sollen.
  • Landschaft: Hier werden die Farben Grün und Blau besonders kräftig und scharf dargestellt.
  • Neutral: Dieser Bildstil vezichtet auf besondere Akzentsetzungen. Die ausgeglichene Farbwiedergabe führt zu einem sehr ausgewogenen Bildeindruck.
  • Natürlich: Die Farben werden hier so dargestellt, daß sie möglichst der wirklichen Farbsituation entsprechen.
  • Monochrom: Hier werden klassische Schwarzweißaufnahmen erzeugt, die auch noch mit Farbfiltern angepasst werden können.

Mit der Info-Taste kann man die Bildstile auch anpassen, indem man z.B. die Schärfe erhöht. Selbstverständlich lassen sich auch Eigene Bildstile individuell erstellen.

 

Unboxing: Canon EF 70 – 200 1:4 L USM

Unter L-Objektiven versteht man die Luxus-Klasse der Canon-Objektive, die durch spezielle Glassorten und Schliff besonders wenige Farbsäume (chromatische Abberationen) aufweisen. Auch was die Haptik betrifft, stechen die L-Objektive durch überragende Werte hervor. Das hat natürlich seinen Preis. Nur wenige L-Objektive sind unter 1000 Euro erhältlich. Erfreulicherweise ist mit dem Canon EF 70 – 200 1:4 L USM eine L-Linse auf dem Markt, die mit ca. 550 Euro in dieser Klasse zu den Einstiegsmodellen zählt. Der niedrige Preis soll wohl Unschlüssigen die L-Serie schmackhaft machen. Darüber hinaus fehlt auch der inzwischen obligatorische Bildstabilisator „IS“, für den Canon ca. 500 Euro Aufpreis verlangt, wenn man sich für die IS-Variante entscheidet. Mit durchgehender 4er-Blende handelt es sich um ein ausreichend lichtstarkes Telezoom-Objektiv, das trotz seines hohen Alters immer noch als eine der besten Canon-Linsen gilt.

Canon 70 - 200 L Box

Das Canon 70 – 200 wird mit einem hochwertigen Objektivköcher ausgeliefert.

Canon 70 - 200 L Objektivköcher

Mit aufgesetzter Sonnenblende macht das Canon 70 – 200 einen imposanten Eindruck. Für ein Zoom-Objektiv ist es aber verhältnismäßig leicht und handlich.

Sonnenblende Canon 70 200 L

Die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben. Paralel zum Canon 70 – 200 hat die Ares Foto Redaktion auch das Tamron AF 70-300mm 4-5.6 Di SP VC USD unter die Lupe genommen, das für viele eine Alternative darstellen könnte und das darüber hinaus mit günstigerem Preis und größerer Brennweite aufwarten kann. Was die Verarbeitung betrifft, kann das Tamron jedoch überhaupt nicht mit dem Canon mithalten, wofür auch der hervorragende Bildstabilisator nur mäßig entschädigen kann.

Der Autofokus des Canon 70 – 200 arbeitet schnell und zuverlässig. Erfreulicherweise fährt der Tubus beim Zoomen nicht heraus. Abgesehen vom fehlenden Bildstabilisator konnten keine wirklichen Schwächen ausgemacht werden. Viele dürften das günstigste „L“ als zuverlässiges Reise-Zoom-Objektiv im Einsatz haben, das aufgrund des relativ geringen Gewichtes auch im Dauereinsatz nicht zur Last wird. Für die Tier-Fotografie dürfte die Brennweite in vielen Fällen nicht ausreichend sein. Ambitionierte „Wildlife“-Fotografen würden deshalb eher zum Canon 100 – 400 L greifen, das jedoch aufgrund seines hohen Gewichtes sicherlich nicht so wie das 70 – 200 als „Immer-drauf“ geeignet ist.

Insofern können wir eine klare Kaufempfehlung für das Canon 70 – 200 aussprechen, von dessen Alter man sich nicht abschrecken lassen sollte.

Canon Eos 600D: Das Aufnahmemenü 1

Mittels des Menüpunktes Qualität kann man bei der Canon Eos 600D festlegen, ob Bilder im RAW– oder im JPG-Format abgelegt werden sollen. Beim JPG-Format kann die Bildgröße und Qualität individuell eingestellt werden, wohingegen beim RAW-Format immer die maximale Auflösung zum Einsatz kommt. Werden Bilder in beiden Formaten benötigt,läßt sich auch dies problemlos einstellen.

Wenn der Autofokus ein Motiv scharf eingefangen hat, ertönt ein Piepton. Dieser kommt auch bei Benutzung des Selbstauslösers zum Einsatz, wenn er durch immer kürzer werdende Intervalle den Zeitpunkt der Aufnahme signalisiert. Bei manchen Veranstaltungen ist der Piepton nicht angemessen, weshalb er im Aufnahmenü 1 der Canon Eos 600D deaktiviert werden kann.

Es ist auch möglich Bilder ohne Speicherkarte zu schiessen, wenn die Funktion Auslöser ohne Karte betätigen aktiviert ist. Dies kann dann sinnvoll sein, wenn man gerade keine Speicherkarte zur Hand hat und trotzdem einige Testbilder machen will. Vergißt ein Fotograf das Einlegen der Speicherkarte, kann es schnell einmal passieren, ohne ein Bild nach Hause zu kommen. Deaktiviert man die Option wird man Durchdrücken des Auslösers der Hinweis „Card“ angezeigt.

Nimmt man ein Bild auf, wird dieses für zwei Sekunden auf dem Display angezeigt. Dieser Zeitraum ist zur genaueren Kontrolle des Ergebnisses recht kurz gehalten, weshalb man die Rückschauzeit manuell verlängern kann. Stellt man gar Halten ein, verbleibt die gemachte Aufnahme bis zur nächsten Auslösung auf dem Display. Dies ist durchaus praktisch, erhöht aber auch den Stromverbrauch. Letztendlich läßt sich die Rückschau auch komplett deaktivieren, was bei niedrigem Akkustand sinnvoll seien kann.

In der Weitwinkelfotografie ist es häufig so, daß die Bildränder sehr wenig Licht abbekommen. Wenn in den Bildecken weniger Licht als in der Bildmitte ankommt, kann es zur Vignettierung kommen. Dem Vignettierungseffekt kann entgegengewirkt werden, wenn die Blende etwas geschlossen wird. Darüber hinaus sollte die Vignettierungskorrektur aktiviert werden. Die Canon Eos 600D erkennt automatisch das gerade eingesetzte Canon-Objektiv, was insofern wichtig ist, weil jedes Objektiv verschieden zu Randabschattungen tendiert. Die Vignettierungskorrekur hellt die abgedunkelten Bildränder digital auf, was aber nicht im jedem Fall gewünscht ist. So setzen manche Fotografen die Vignettierung gezielt als Mittel zur Bildgestaltung ein.

Die Rote-Augen-Korrektur sollte immer dann eingestellt werden, wenn der gefürchtete Rote-Augen-Effekt auftaucht. Dieser wird durch das frontale Anblitzen häufig hervorgerufen, weil die stark durchblutete Netzhaut des menschlichen Auges das Blitzlicht stark reflektieren kann. Ist diese Funktion aktiviert, wird während der Aufnahme ein organgefarbenes Hilfslicht aktiviert, das zur Verengung der Pupillen der fotografierten Person beiträgt. Wenn der Auslöser nun halb durchgedrückt wird, erscheinen im Sucher die Balken der Belichtungskorrektur. Mit dem Auslösen wartet man dann, bis die Balken verschwunden sind.

Ein sehr wichtiger Bereich ist die Blitzsteuerung, wo Einstellungen zum internen und externen Blitzen vorgenommen werden können.

  • Die Blitzzündung ist werksmäßig aktiviert, wodurch der interne oder ein externer Blitz ausgelöst wird. Die Option kann aber auch unterdrückt werden, wenn man komplett auf den Blitz verzichten möchte.
  • Mit den E-TLL II Mess. Einstellungen läßt sich die Belichtungsmrthode für die Blitzstärke modifizieren. Mit Mehrfeld wird das ganze Bild berücksichtigt, wobei die Teile des Motives, die den Blitz reflektieren, besonders durch die Messung berücksichtigt werden. Alternativ kann auch die Integralmessung verwendet werden, bei der das gesamte Bild mit leichter Betonung der Mitte gemessen wird.
  • Das Menü Funktionseinst. int. Blitz beinhaltet vier Untermenüs, in den Einstellungen für den internen Blitz. Im Bereich Interner Blitz hat man die Auswahl zwischen Normalblitz, EinfDrahtlos und ManuDrahtlos.  Mit den Drahtlos-Funktionen lassen sich externe Blitze steuern. Verwendet man externe Blitze, die drahtlos angesteuert werden, kann man noch einstellen, ob deren Blitzstärke manuell oder via E-TTL II  gesteuert werden soll. Die Einstellmöglichkeiten im Bereich Verschluss-Sync sind für all diejenigen interessant, die sich bewegende Motive mit langen Belichtungszeiten aufnehmen wollen. Normalerweise zündet der Blitz genau dann, wenn sich der erste Verschlussvorhang komplett geöffnet hat. Wenn sich nun das Motiv bewegt, wird durch die Bewegungsunschärfe das ganze Bild überlagert. Aktiviert man aber die Option 2. Verschluss wird die Bewegung erst kurz vor Beendigung der Belichtung mit Hilfe des Blitzes eingefroren, wodurch bessere Bildergebnisse erzielt werden können. Mit der Bel.korrekt. kann man die Blitzstärke direkt beeinflussen, indem man sie erhöht oder reduziert.
  • Mit den Funktionseinst. Ext. Blitz kann man externe Blitze einstellen.  Die Einstellmöglichkeiten unterscheiden sich von Blitz zu Blitz.
  • Mit den C.Fn-Einst. Ext. Blitz. lassen sich individuelle Einstellungen für externe Bitze vorgenommen werden, die sich von Modell zu Modell unterscheiden.

 

Wechselobjektive für DSLR-Kameras

Bei professionellen Fotografen sind Spiegelreflexkameras besonders beliebt, weil sich die Objektive flexibel austauschen lassen. Dies ist bei Kompaktkameras oder Bridge-Kameras grundsätzlich nicht möglich. Die vergleichsweise neue Gattung der Systemkameras bieten jedoch ebenfalls die Möglichkeit, das Objektiv auszutauschen.

Das fest verbaute Objektiv einer Kompaktkamera ist dahingehend konzipiert, daß der Weitwinkel- , der Zoom- und der Makrobereich gleichermaßen abgedeckt werden. Jedoch ist so ein Allround-Objektiv auf keinen der genannten Bereiche spezialisiert, weshalb eher mäßige Ergebnisse zu erwarten sind. Die kleinen Objektive der Kompaktkameras sind auch kaum dazu geeignet, die mögliche Sensor-Auflösung voll auszureizen. Hier sind die großen DSLR-Objektive klar überlegen was die Bildqualität angeht. Gerade bei den ausladenden Tele-Objektive kann man aber längst nicht mehr von Handlichkeit sprechen. Hat man sich aber dennoch für eine Spiegelreflexkamera entschieden, kann es durchaus erst einmal sinnvoll sein, ein Allround-Objektiv zu nutzen, das alle wichtigen Brennweitenbereiche abdeckt. Genau so wie bei den Kompaktkameras wird man hier mit eher mäßigen Ergebnissen rechnen müssen. Allerdings wird man schnell merken, welche Motive man präferiert und in welchen Aufnahmesituationen (hell? dunkel?) man sich häufig befindet. Dann kann man, ohne einen neuen Kamera-Body anschaffen zu müssen, Spezialobjektive anschaffen, die in ihrem Bereich optimale Bildergebnisse herausholen können.