Studio-Fotografie: Hintergrund aufhellen

Porträts verbessern durch Beleuchtung des Hintergrunds

In unserem Foto-Blog haben wir bereits erläutert, wie das Hauptlicht und das Aufhellicht gesetzt werden und wie mit einem externen Belichtungsmesser umgegangen wird. Mit den dort geschilderten Techniken werden sich schon hervorragende Porträt-Aufnahmen im Studio realisieren lassen. Wer nun seine Vorgehensweise weiter verfeinern möchte, sollte sich mit dem Thema „Hintergrund beleuchten“ auseinandersetzen, weil ein aufgehellter Hintergrund sich unter Umständen harmonischer in das Gesamtmotiv einfügt. Oftmals sind schon Haupt- und Aufhellicht ausreichend, weil natürlich immer etwas Licht auf den Foto-Hintergrund fällt. Falls nicht, können spezielle Hintergrundlichter eingesetzt werden.

Welche Lichtformer für das Hintergrundlicht?

Im Grunde genommen kann jeder beliebige Lichtformer, also Softbosen, Octoboxen, Durchlichtschirme, für die Aufhellung des Hintergrundes verwendet werden. Recht sinnvoll ist aber durchaus ein spezieller Hintergrundreflektor, weil hier aufgrund eines fehlenden Diffusors weniger Licht geschluckt wird. Das hat den Vorteil, daß auch wenig leistungsstarke Blitze für die Aufhellung des Hintergrundes verwendet werden können. Praktischerweise weisen diese Hintergrundreflektoren auch eine ovale Form auf, wodurch verhindert werden kann, daß Streulicht auf das Motiv fällt. Letztendlich ist es eine Kostenfrage, ob man solche speziellen Hintergrundreflektoreneinsetzen möchte oder nicht. Wichtiger ist es auf jeden Fall, hochwertige Lichtformer für das Hauptlicht zu verwenden.

Hintergrundlichter positionieren

Die beiden Hintergrundlichter können rechts und links neben dem Motiv aufgestellt werden. Der Abstand zwischen Modell und Hintergrund sollte identisch sein, damit eine gleichmäßige Ausleuchtung gewährleistet werden kann. Ausgerichtet werden die beiden Hintergrund-Blitze so, daß sich deren horizontale Achse auf Schulterhöhe des Modells befinden. Spomit erreicht man eine harmonische Ausleuchtung des Hintergrunds auf Höhe des Kopfes und der Schultern.

Einmessen der Hintergrund-Blitze

Selbstverständlich müssen die Hintergrundblitze mit Hilfe eines externen Belichtungsmessers eingestellt werden. Wie das funktioniert haben wir bereits in unserem Blog-Beitrag über den Einsatz des externen Belichtungsmessers erläutert. Wichtig ist, jeden Blitz einzeln zu messen. Sprich: wenn sie die Stärke des linken Blitzes messen und einstellen, sollte der rechte deaktiviert sein und umgekehrt. Wird der Abstand der Hintergrundlichter zum Foto-Hintergrund verändert, müssen selbstverständlich neue Messungen durchgeführt werden.

Wie man den Weißabgleich im Studio manuell durchführen kann, erfahren Sie in unserem nächsten Blog-Beitrag.

Porträts im Studio: Die Positionierung des Aufhellichts

Warum benötigt man ein Aufhellicht?

Die korrekte Setzung des Hauptlichtes in der Porträt-Fotografie im Studio wurde bereits hier beschrieben. Nun soll es um das sogenannte Aufhellicht gehen. Weshalb ist dieses überhaupt notwendig? Verwendet man ausschließlich ein Hauptlicht, das schräg vor dem Motiv plaziert ist, bleibt die dem Hauptblitz abgewandte Seite eher dunkel. Für eine gleichmäßigere Ausleuchtung des Gesichts kann ein Aufhellblitz herangezogen werden.

Welcher Lichtformer als Aufhellicht verwenden?

In unserem Blog-Beitrag über das Hauptlicht, haben wir bereits die Verwendung einer Octobox propagiert, weil annähernd runde Reflexionen in den Augen erzeugt werden, die sehr vorteilhaft aussehen können. Für das Aufhellicht muß nicht zwingend eine Octobox verwendet werden, aber es ist von Vorteil, weil dann identische Augenreflexionen erzeugt werden. Wenn aber nicht zwei Octoboxen vorhanden sind, kann alternativ auch ein klassischer Durchlichtschirm oder eine viereckige Softbox verwendet werden. Wenn für das Hauptlicht zur Vermeidung von Streulicht ein Wabenvorsatz verwendet wurde, ist es sinnvoll, einen solchen auch für das Aufhellicht zu verwenden. Ein Lichtformer mit 90 cm bringt gute Ergebnisse, es kann aber auch weniger sein, z.B. 60 cm.

Wo das Aufhellicht positionieren?

Wenn sich das Hauptlicht schräg-seitlich auf der rechten Seite befindet, kann das Aufhellicht parallel dazu auf der Linken Seite mit dem selben Abstand (2 bis 3m) aufgestellt werden. Mit dem Aufstellwinkel sollte man einfach etwas „herumspielen“, bis ein ansprechendes Ergebnis herauskommt. Eine erhöhte Perspektive wie auch schon beim Hauptlicht kann für den Anfang gewählt werden, sofern eine dezente Akzentuierung der Konturen erwünscht ist.

Aufhellicht messen

Wie mit einem externen Belichtungsmesser die korrekte Blitzstärke errechnet werden kann, wurde bereits hier skizziert. Genau so kann auch beim Aufhellblitz vorgegangen werden. Bei der Messung sollte man aber den Hauptblitz deaktivieren, weil dessen Licht sonst mit gemessen wird.

Testen, testen, testen…

Nun sollte man die Höhe und den Aufstellwinkel er beiden Blitze solange variieren, bis das Ergebnis zusagt. Wenn aber der Abstand zwischen Model und Blitzen verändert wird, darf man nicht vergessen, eine erneute Belichtungsmessung durchzuführen, weil sonst falsch belichtete Bilder entstehen  können.

Lesen Sie hier weiter, wenn Sie erfahren möchte, wie man Hintergrundlichter zur Aufhellung des Hintergrundes einsetzt.

Studio-Fotografie: Hauptlicht setzen

Zuerst kommt immer das Hauptlicht (Führungslicht)

In der Porträt-Fotografie wird in den meisten Fällen mit mehreren Studioblitzen gearbeitet, weil mit nur einer Lichtquelle weniger spannende Aufnahmen entstehen. Mit welchem Licht fängt man aber an? Normalerweise wird zuerst das sogenannte Hauptlicht gesetzt, das auch häufig als Führungslicht bezeichnet wird. Die Stärke des Hauptlichtes sollte immer adäquat zu der gewählten Blende sein. Wie das mit Hilfe eines Belichtungsmessers zu erreichen ist, haben wir bereits hier beschrieben.

Welcher Lichtformer für Porträt-Fotografie?

Wenn auf das Budget geachtet werden muß, ist natürlich ein einfacher Durchlichtschirm vollkommen in Ordnung, weil man hier auf jeden Fall ein weiches und angenehmes Licht erzeugen kann. Ansonsten lassen sich in der Porträt-Fotografie aber auch hervorragende Ergebnisse mit einer sogenannten Octobox erreichen, welche, wie der Name schon sagt, acht Ecken aufweist. Der große Vorteil einer Octobox ist der Effekt, daß eine fast runde Reflexion in den Augen erzeugt wird. In einem kleinen Foto-Studio kann ein Wabenaufsatz von Vorteil sein, weil hierdurch als unkontrollierbares Streulicht auftretende Reflexionen von den Wänden eingedämmt werden können. Wir empfehlen eine Octobox mit 90cm Durchmesser, weil neben der Handlichkeit auch weniger Anschaffungskosten anfallen. Wer über ausreichend Budget und Platz verfügt, kann natürlich auch mit wesentlich größeren Softboxen arbeiten, die ein besonders weiches Licht erzeugen. Gleichzeitig „schlucken“ große Lichtformer natürlich auch mehr Licht, weshalb unter Umständen stärkere Studioblitze sinnvoll seien können.

Positionierung des Hauptlichtes

Das Modell wird vor einem Foto-Hintergrund plaziert. Die Octobox kann dann in einem Abstand von 2 bis 3 Metern vom Motiv positioniert werden. Der genannte Abstand ist natürlich kein fester Wert. Je nach Abstand des Hauptlichtes zum Motiv verändert sich der Lichteinfall durch die unterschiedliche Lichtstreuung. Der Hauptblitz selbst sollte nicht frontal vor dem Modell aufgestelllt werden, sondern schräg seitlich. Natürlich gibt es keine feste Regeln, aber als Einsteiger kann man sich schon an gewissen Richtwerten orientieren. So ist es empfehlenswert, die Hauptlichtquelle  so auszurichten, daß sie das Motiv von einer höheren Perspektive ausleuchtet. Dadurch werden Konturen im Gesicht akzentuiert, wie es auch bei natürlichem Sonnenlicht der Fall ist. In Kombination mit einer korrekten Belichtungsmessung wird man hier schon ein recht professionelles Ergebnis erreichen. Doch wird man merken, daß für eine ausgewogene Ausleuchtung des Motivs noch eine weitere Lichtquelle sinnvoll seien kann: das sogenannte Aufhellicht. Wie dieses gesetzt werden sollte, erfahren Sie in unserem nächsten Blog-Beitrag.

 

Welches Objektiv für die Porträt-Fotografie im Studio?

Welches Objektiv optimalerweise für die Porträt-Fotografie verwendet werden sollte, läßt sich nicht pauschal beantworten. So sind im Studio-Alltag Objektive mit 50mm Normalbrennweite, Teleobjektive um die 70mm oder auch Zoom-Objektive im Einsatz. Weitwinkel-Objektive sieht man hingegen weniger, wegen der perspektivischen Verzerrungen, weil hier ein sehr niedriger Arbeitsabstand gewählt werden muß. In der Studio-Fotografie ist in der Regel ein Abstand zwischen 1,5m und 3m gängig. Wir selbst arbeiten mit einem 70mm – 200mm Objektiv, wobei man sagen kann, daß der Bereich zwischen 80mm und 130mm für gute Ergebnisse sorgt, weil Gesichter verzerrungsfrei abgebildet werden können. Übertreibt man es aber mit der Brennweite, kann ein abgelichtetes Gesicht schnell einmal flach wirken. Ein Zoom-Objektiv ist insofern ganz praktisch, weil der Fotograf sich nicht so viel bewegen muß, wenn der Bildauschnitt verändert werden muß. Selbstverständlich kann auch eine Festbrennweite verwendet werden; diese überzeugen in der Regel auch mit überragender Bildqualität. Letztendlich muß aber jeder Fotograf selbst entscheiden, welches Objektiv ihm für die Porträt-Fotografie am meisten liegt. Hier empfiehlt es sich, vor dem Kauf einige Linsen zu testen. Erfreulicherweise gibt es immer einige Foto-Fachhändler, die ein Objektiv für kurze Zeit verleihen können.

Der externe Belichtungsmesser im Studio

Belichtung in der Fotografie

An einer korrekten Belichtung führt in der Fotografie kein Weg vorbei. Moderne Digitalkameras besitzen sehr hochleistungsfähige interne Belichtungsmesser, die in der Regel auch für ordentliche Ergebnisse sorgen. Auch bei der Verwendung von Aufsteckblitzen, vorausgesetzt diese verfügen über E-TTL wie eta alle Canon Speedlites, gibt es keine Probleme, weil Kamera und Blitz miteinander kommunizieren, wodurch die Errechnung einer sinnvollen Belichtung ermöglicht wird. Bei Studioblitzen gibt es aber keine TTL-Messung. Hier muß alles manuell eingestellt werden, weshalb es Sinn macht, sich mit einem externen Belichtungsmesser, wie er z.B. von Gossen oder Sekonic angeboten wirdvertraut zu machen.

Kurztutorial: Belichtungsmessen im Studio

Die Belichtungsmessung im Studio ist gar nicht so kompliziert, wenn man weiß, was man tun muß. Natürlich benötigt man einen Studioblitz, der mit einem beliebigen Lichtformer ausgestattet werden kann. Dann empfiehlt es sich, einen Fotohintergrund aufzubauen, um das alltägliche Setting im Studio nachzustellen. Nun kann man auf dem Boden eine Stelle markieren, die ungefähr 1,5m Abstand zum Foto-Hinergrund haben darf. Dies stellt später eine Erleichterung dar, weil die Lichtstärke immer mit gleichbleibendem Abstand von Belichtungsmesser und Lichtquelle gemessen werden muß. Nun kann der Studioblitz schräg vorne in 2 bis 3 Metern Abstand zu der Markierung plaziert werden. Die Stärke des Blitzes kann man vorerst auf Maximum stellen. Nun nimmt man den externen Belichtungsmesser zur Hand und stelle feste Parameter ein. Z.B. ISO 100 und eine Belichtungszeit von 1/60sec. Nun stellt man sich mit dem Belichtungsmesser auf die zuvor gemachte Bodenmarkierung und richtet die Kalotte in Richtung des Blitzes aus. Nach Auslösung des Blitzes kann das Messergebnis direkt am Belichtungsmesser abgelesen werden. Man regelt jetzt die Blitzstärke solange herunter, bis man einen Messwert von „Blende 8“ erhält. Hierbei handelt es sich um einen Wert, der in der Studio-Fotografie häufig zum Einsatz kommt. Nun kann man bereits in Modell, das auf der Markierung steht, korrekt belichtet fotografieren.

Bildrauschen in der analogen und digitalen Fotografie

Bildrauschen zu analogen Zeiten: das Filmkorn

Bildrauschen ist ein unter digitalen Fotografen gefürchtetes Phänomen. Analoge Fotografen sahen das durchaus gelassener. Dabei war es zu analogen Zeiten mühseliger, dem Bildrauschen entgegenzuwirken. Jeder analoge Film besitzt nämlich eine bestimmte Empfindlichkeit. Will man in einer dunklen Umgebung ohne Blitzlicht fotografieren, sollte logischerweise ein Film mit hoher Empfindlichkeit gewählt werden. Befindet sich noch ein weniger empfindlicher Film in der Kamera, muß dieser erst zu Ende belichtet werden. Das Bildrauschen macht sich in Form des sogenannten Filmkorns bemerkbar. Dieses kann man besonders gut auf mit hoch-empfinflichen Filmen gemachten Aufnahmen erkennen, wenn man das jeweilige Bild mit einer Lupe betrachtet.

In der digitalen Welt hat man es da schon einfacher…

Im digitalen Zeitalter läßt sich die Empfindlichkeit des Sensors innerhalb von Sekunden mit Hilfe des ISO-Wertes steuern. Digitale Fotografen haben es also deutlich leichter als ihre analogen Kollegen. Sie können den ISO-Wert nämlich jederzeit in kleinen Schritten anpassen. Analogfilme sind hingegen nur mit relativ großen ISO-Abständen verfügbar. Am besten ist es natürlich, wenn man erst gar nicht mit hohen ISO-Werten arbeiten muß. Bei dunklen Lichtverhältnissen, bei Nichtverwendung eines Blitzes und bereits geöffneter Blende ist es aber die letzte Möglichkeit, die Belichtungszeit dahingehend zu verringern, daß verwacklungsfrei gearbeitet werden kann.

Bildrauschen? Was ist das eigentlich?

Immer wenn bei einem digitalen Foto durch Bildstörungen Details verloren gehen, spricht man von Bildrauschen. An den „gestörten“ Stellen haben die Pixel nicht dieselbe Farbe wie die benachbarten Pixel. Unterschieden wird zwischen dem Helligkeitsrauschen (auch Luminanzrauschen genannt) und dem Farbrauschen (Chrominanzrauschen). Das Helligkeitsrauschen tritt meistens bei flächigen Motiven auf. Es wird eher weniger störend wahrgenommen. Das Farbrauschen kann man häufig in dunklen Bildteilen beobachten. Wenn es zu stark ist, kann ein Bild schnell ruiniert sein, denn die falschfarbigen Pixel treten auf dem dunklen Untergrund, beispielsweise bei Nachtaufnahmen, deutlich hervor.

Weshalb tritt Bildrauschen auf?

Bildrauschen kann verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist das sogenannte Dunkelrauschen, welches durch Bildsensoren wie die CCD- und CMOS-Sensoren entsteht. Verursacht wird es durch Dunkelstrom, ohne das Licht auf den Sensor fällt. Ein Sensor besteht aus Millionen lichtempfindlicher Fotodioden. Wenn ein Pixel einen besonders hohen Dunkelstrom aufweist, spricht man von „Hotpixel“. Diese kann man auf Aufnahmen daran erkennen, daß sich ihre Helligkeit deutlich von ihrem Umfeld unterscheidet. Von Fotodiode zu Fotodiode kann der Dunkelstrom unterschiedlich sein. Bei kleineren Schwankungen zwischen den Dioden spricht man von „Photonenrauschen“. Die Größe der Fotodioden und deren Abstand zueinander ist auch ein relevanter Faktor. Kleine Fotodioden können immer weniger Licht absorbieren als größere. Bei kleinen Fotodioden, die dann noch einen kleinen Abstand zueinander haben, beispielsweise bei digitalen Kompaktkameras – tritt das  Rauschen früher auf, als bei Spiegelreflexkameras.

Auch bei der Umwandlung der analogen Signale in digitale Daten kann es bei dem Umrechnungsprozess zu einer Verstärkung des Bildrauschens kommen. Darauf hat der Fotograf aber keinen Einfluß. Jeder Kamerahersteller verwendet hier unterschiedliche Verfahren.

Auch die Wärme des Sensor kann das Rauschverhalten verschlechtern. Das kann beispielsweise bei Serienaufnahmen passieren, wobei hier schon eine extrem hohe Anzahl an schnell aufeinander folgenden Auslösung notwendig ist, um einen negativen Effekt zu erzeugen. Die lang andauernde Verwendung des Live-View-Modus ist da schon kritischer, weil auch hier eine Erwärumg des Sensors herbeigeführt werden kann.

Bildrauschen reduzieren?

Analoge Fotografen machten kein großes Aufsehen um das Phänomen des „Filmkorns“. In der digitalen Fotografie gilt ein Bild aber schnell als mißlungen, wenn das Bildrauschen zu stark ist. Eine Reduzierung des Bildrauschens ist aber nicht ganz einfach. Wer es dennoch machen möchte, kann mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen wie Neatlmage oder Noise Ninja (beide kostenlos!) versuchen das Rauschen nachträglich zu vermindern. Eine vollständige Beseitigung wird aber kaum glücken.

Arbeiten mit entfesselten Canon Speedlite Blitzen

E-TTL oder doch lieber manuelles Blitzen?

Grundsätzlich sind zwei Varianten des entfesselten Blitzens mit Canon Speedlites zu unterscheiden:

  1. Ein manueller drahtloser Blitzaufbau
  2. Ein drahtloses E-TTL-System

Bei der E-TTL Methode wird die Stärke der Blitze durch die Kameraautomatik berechnet. Die Eingriffe der Automatik sind dabei derart schwerwiegend, daß spezielle kreative Vorhaben nur bedingt umgesetzt werden können. Andererseits gelingen mit E-TTL auch ohne größere fotografische Vorkenntnisse gelungene Aufnahmen.

Welche Einstellungen für das drahtlose Blitzen?

Um überhaupt drahtlos blitzen zu können, benötigt man zunächst einen Sender (Master). Hierfür eignen sich neuere Canon Eos Modelle, die bereits einen Transmitter integriert haben, das externe Transmitter-Gerät Canon ST-E2 oder eben ein Master-Blitz der Speedlite Serie wie etwa der Speedlite 580EX II.  Das letztgenannte Gerät läßt sich ganz einfach in den Master-Modus versetzen. Hierfür drückt man die Zoom-Taste 2 Sekunden lang. Nun fängt die Statusanzeige für das drahtlose Blitzen an zu blinken. Mit dem Einstellrad läßt sich die Funktion („on“) aktivieren. Nun ist es empfehlenswert. die Funktionen wieder auf die Standardwerte zurückzusetzen. Die Datenübertragung findet über insgesamt vier Kanäle statt. Hier muß man darauf achten, daß sich sowohl Master, als auch Slave auf dem selben Kanal befinden. Im Prinzip ist es egal, welcher Kanal gewählt wird. Fotografiert man aber – bsp. bei einem Foto-Workshop – zusammen mit anderen Fotografen, ist es sinnvoll, sofern diese auch mit Canon Speedlites arbeiten, sich mit diesen abzusprechen, wer welchen Kanal benützt.  Als Zoom-Wert ist 24mm empfehlenswert, weil damit die Slave-Bitze am besten ausgelöst werden können. Nun drückt man so lange die Zoom-Taste, bis das Symbol für den Sender-Blitz aufblinkt. Mit Hilfe des Wahlrades läßt sich hier der Master-Blitz deaktivieren; er fungiert also nur noch als Sender und nicht mehr als aktives Blitzgerät. Lassen Sie sich nicht davon irritieren, daß nun immer noch Blitze durch das Master-Gerät ausgesendet werden. Diese dienen nämlich nicht zur Ausleuchtung des Motivs, sondern nur noch zur Belichtungssteuerung sowie der Steuerung der Slave-Blitze. Je nach Kamera-Modell ist es aber auch möglich, die Funktion des drahtlosen Blitzens über das Kameramenü einzustellen.

Mit dem Transmitter ST-E2 funktioniert es ähnlich. Man steckt ihn einfach auf die auf und wählt den selben Kanal, wie er auch bei den Slaves konfiguriert wurde. Dann kann das entfesselte Blitzen im Prinzip schon beginnen.

Selbstverständlich muß auch bei den entfesselten Blitzen der richtige Kanal eingestellt werden, sowie der Slave-Modus aktiviert werden. Man sollte beachten, daß der Zoom bei den Slave-Geräten nicht drahtlos gesteuert wird. Man sollte ihn also händisch so einstellen, wie man es möchte. Um zu testen, ob alles richtig konfiguriert ist, kann man die Pilot-Taste drücken. Die Slave-Blitze sollten jetzt ausgelöst werden. Bei der Verwendung von mehreren Slaves werden die Blitze nach Betätigung der Pilot-Taste nacheinander ausgelöst. Hierdurch kann man besser kontrollieren, ob auch jeder Blitz funktioniert.

Aktiver Master-Blitz und Slave-Blitz: Lichtverteilung steuern

Eine einfache Möglichkeit des entfesselten Blitzen ist ein aktiver Master-Blitz, der in Gruppe A seien muß und ein Slave-Blitz, der sich in Gruppe B befindet. Hierbei kann die Lichtverteilung zwischen Master und Slave gesteuert werden. Die Gruppe läßt sich ganz einfach verändern. Hierfür drückt man beim Slave die Taste Zoom so oft, bis Slave abfängt zu blinken. Mit dem Wahlrad läßt sich jetzt die Gruppe einstellen. Wenn man keinen Wert auf eine gezielte Lichtverteilung legt, braucht man sich übrigens mit der Einstellung der Gruppe nicht auseinandersetzen. Um nun auf die Lichtverteilung Einfluß nehmen zu können, drückt man die Zoom-Taste am Master so lange bis RATIO blinkt und stellt dann auf ON. Anschließend kann dann mit demn Wahlrad das Verhältnis der Leuchtstärke von A und B festgelegt werden. Man sollte darauf achten, den Master-Blitz nicht all zu stark einzustellen, weil sonst der klassische Effekt des entfesselten Blitzens neutralisiert werden kann. Es ist ja gerade das von der Seite oder von Oben kommende Licht, das viele Aufnahmen von frontal „totgeblitzen“ Motiven abhebt.

Verwendung mehrerer Blitze

Je mehr Blitze verwendet werden, desto wichtiger ist es auch, über Ratio die Lichtverteilung manuell zu steuern. Z.B. wenn mit einem Blitz das Motiv aufgehellt wird, mit einem zweiten die Haare aufgehellt werden und mit einem dritten der Hintergrund ausgeleuchtet wird. Verläßt man sich hier vollends auf den E-TTL Modus und verzichtet auf das Anlegen mehrerer Gruppen, wird man kaum befriedigende Ergebnisse erhalten.

Bestandteile eines drahtlosen Speedlite-Blitzsystems

Das sogenannte entfesselte Blitzen mit Canon Speedlites bietet auch ohne schwerfällige Studio-Blitzausrüstung die Möglichkeit, ein Motiv professionell auszuleuchten.

Aus welchen Komponenten besteht aber ein drahtloses Blitzsystem? Das wäre zum einen immer ein Sender, der bei Canon auch als „Master“ bezeichnet wird. Darüber hinaus ist auch ein Empfänger notwendig, der im Fachjargon „Slave“ genannt wird. Folgende Canon Speedlites eignen sich als Empfänger: 420EX, 430EX (II) und 580EX (II). Natürlich können auch diverse Geräte von anderen Herstellern wie etwa Metz oder Yongnuo verwendet werden, sofern sie über eine Fotozelle verfügen.

Leider eignen sich nicht alle Speedlites als Master-Einheiten. Nur die Blitze der 500er-Reihe und die beiden Makroblitze MR-14 und MT-24 unterstützen dieses Feature. Darüber hinaus gibt es aber von Canon mit dem ST-E2 einen speziellen Blitz-Transmitter, mit dem Blitze drahtlos angesteuert werden können. Neuere Canon DSLR-Modelle haben bereits einen Transmitter integriert, weshalb der ST-E2 bald in der Bedeutungslosigkeit versinken sollte.

Beispielsweise hat schon das Einstiegsmodell Canon Eos 600D die Möglichkeit, als Master Slave-Blitze anzusteuern, integriert.

Im Studio-Bereich sieht man häufig den Einsatz sogenannter Softboxen. Auch auf dieses Feature muß man bei dem entfesselten Blitzen mit Canon-Speedlites heute nicht mehr verzichten. So gibt es mittlerweile Mini-Softboxen, die sich problemlos in ein drahltloses Canon-Speedlite-Blitzsystem integrieren lassen.

diffusor fuer nikon sony canon

Die Idee, Softboxen für Systemblitze zu verwenden, hat uns außerordentlich gut gefallen, weshalb Sie das Produkt auch in unserem Fotozubehör-Onlineshop versandkostenfrei bestellen können.

Warum Objektivdeckel mit Innengriffen?

Kauft man eine neue Spiegelreflexkamera oder ein Objektiv, liegt in der Regel ein passender Objektivdeckel bei. Die Verwendung eines solchen ist auch überaus sinnvoll, weil ansonsten die Frontlinse verstaubt oder gar Kratzer abbekommen kann. Herkömmliche Objektivdeckel verfügen über Außengriffe, was normalerweise auch kein Nachteil ist. Verwendet man jedoch eine Sonnenblende, hat man das Problem, daß sich die Außengriffe nicht mehr betätigen lassen. Abhilfe schafft hier ein Objektivdeckel mit Innengriffen. Das ganze sieht dann so aus:

Objektivdeckel Sonnenblende Canon Eos

Eine Ausnahme stellen unsere Metall-Gegenlichtblenden dar. Bei diesen wird nämlich der Objektivdeckel vorne auf der Sonnenblende aufgesetzt. Hier können ohne weiteres auch Objektivdeckel mit Außengriffen verwendet werden.

Fotozubehör-Vorstellung: Diffusor für weicheres Licht

Jeder Fotograf, der den internen Blitz seiner Spiegelreflexkamera verwendet, kennt das Problem. Durch das ungefilterte direkte Anblitzen des Motivs entstehen harte Schlagschatten und insbesondere Porträts machen einen „totgeblitzen“ Eindruck.

Erfreulicherweise bietet der Fotozubehör-Spezalist JJC einen Diffusor an, der auch bei der Verwendung des internen Kamera-Blitzes weiches Licht ermöglicht.

Diffusor Blitzschuh

Der Diffusor kann ganz einfach auf den Blitzschuh der jeweiligen Kamera aufgesteckt werden. Durch einen beigelegten Adapter sind nicht nur Canon, Nikon, Pentax, Sigma und Olympus Kameras kompatibel, sondern auch Sony Alpha/Nex-Geräte, die einen etwas anders konstruierten Blizuschuh aufweisen.

Die Diffusor-Front selbst ist austauschbar. Im Set enthalten sind neben dem weißen Diffusor auch noch ein gelber und ein blauer. Der gelbe Diffusor sorgt für ein warmes Licht – besonders für Porträts geeignet – während der Blaue für einen kühlen Gesamteindruck sorgt.

Unserer Meinung nach handelt es sich um ein gelungenes Produkt, weshalb wir uns dafür entschieden haben, es in unserem Onlineshop (natürlich versandkostenfrei) anzubieten.