Fotografieren im Studio: Studioblitze, Lichtformer & Co

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Unterschiedliche Arten von Studioblitzen

Verwendet man einen Aufsteckblitz mit T-TTL-Modus, hat man es recht leicht, weil die Automatik alle relevanten Blitz- und Kameraeinstellungen übernimmt. Die in der Studio-Fotografie verwendete Blitztechnik ist da schon anspruchsvoller, weshalb in diesem Artikel ein Überblick über die wichtigsten Komponenten vorgelegt werden soll.

Grob werden zwei Arten von Studioblitzen unterschieden. Kompaktblitze, bei denen die komplette Elektronik im Gehäuse verbaut ist und die ihren Strom direkt aus der Steckdose beziehen und Studioblitze, die von einem externen Generator mit Strom versorgt werden.

Je nach Hersteller weisen Studioblitze unterschiedliche Bedienelemente auf. Neuere Geräte werden auch schon komplett digital angesprochen, wobei viele Fotografen nach wie vor die direktere analoge Steuerung bevorzugen. Letztendlich ist es aber Geschmacksache.

Bedienelemente eines Studioblitzes

Folgende Bedienelemente finden sich bei Studioblitz-Geräten:

  • Mit dem Power-Schalter läßt sich ein Studioblitz an und aus schalten.
  • Die Sicherung sollte so verbaut sein, daß das Gerät nicht komplett geöffnet werden muß.
  • An die SYNC-Buchse laß sich ein spezielles Kabel anschließen, das mit der Kamera verbunden dazu dient, den Hauptblitz auszulösen.
  • Mit Hilfe der Photozelle läßt sich ein Studioblitz durch den Blitz des Hauptblitzes auslösen. Die Photozelle sollte natürlich mit einem Schalter deaktivierter sein.
  • Mit dem Test-Schalter läßt sich ein Blitz auslösen, was hilfreich ist, wenn man die Funktionen überprüfen will.
  • Mit einem Schalter läßt sich häufig ein Piepton aktivieren, der immer dann ertönt, wenn der Blitz nach einer Auslösung wieder betriebsbereit ist.
  • Ebenfalls mit einem Schalter läßt sich das Einstellicht aktivieren. Hierbei handelt es sich um eine Dauerlichtquelle, die sich ebenso wie der Blitz hoch und herunterregeln läßt. Mit Hilfe des Einstellichts läßt sich die spätere Ausleichtung des Blitzlichts besser beurteilen. Jeder Studioblitz verfügt über einen Schalter, mit dem sich die Lichtstärke des Blitzlichts einstellen läßt. Dies geschieht häufig über eine Stufenlösung. Besser ist aber eine stufenlose Regulierungsmöglichkeit.

Blitzröhre, Bajonett, Funktionsweise und Auslösung von Studioblitzen

An der Vorderseite eines Studioblitzes befindet sich neben dem bereits erwähnten Einstellicht die Blitzröhre. Man unterscheidet hier Warmlicht- und Kaltlicht-Blitzröhren. Bei der Verwendung mehrerer Studioblitze sollte man darauf achten, die beiden Arten nicht zu „mischen“, weil sonst die Gefahr eines Farbstiches besteht. An dem Bajonett kann man diverse Lichtformer befestigen. Hersteller wie Bowens und Elinchrome verwenden Bajonett-Systeme, die nicht miteinander kompatibel sind. Vor dem Kauf einer Studioblitzanlage sollte man sich deshalb überlegen, an welches System man sich binden will. Im Inneren eines Studioblitzes befinden sich Kondensatoren, die je nach eingestellter Blitzstärke mit mehr oder weniger Strom geladen werden. Löst man das Blitzgerät aus, wird dieser Strom an die Blitzröhre abgegeben. Das Einstellicht wird automatisch während der Auslösung kurz deaktiviert. In der Blitzröhre selbst befindet sich ein Gasgemisch, das durch Abbrennen das eigentliche Blitzlicht erzeugt. Die Auslösung kann wie bereits angedeutet über die SYNC-Büchse erfolgen. Es gibt aber auch andere Wege, die zu bevorzugen sind, weil sich Kabel im Studio nicht selten als hinderlich erwiesen haben. Praktisch ist es, an der SYNC-Büchse einen Funkauslöser zu befestigen, wenn ein solcher nicht schon im Blitzgerät integriert ist. Der Sender wird in der Regel auf den Blitzschuh der Kamera aufgesteckt. Unserer Meinung nach ist das die beste Lösung. Auch praktikabel ist die Verwendung eines Infrarotauslösers, der ebenfalls auf dem Blitzschuh der Kamera montiert wird. Dieser spricht dann die Fotozellen der Studioblitze an. Diese Methode ist aber nicht ganz so zuverlässig, weil die Infrarotsignale durch äußere Einwirkungen abgelenkt werden können.

Lichtformer

Eine gezielte Steuerung des Lichts wird erst mit Lichtformern möglich. Besonders beliebt bei Fotografen sind die sogenannten Softboxen, die es in unterschiedlichen Formen zu kaufen gibt: quadratisch, als achteckige Softbox (Octobox) oder als Striplight (rechteckig mit einem Seitenverhältnis von 1:3). Die Rückwand einer Softbox ist für Licht nicht durchlässig und darüber hinaus silber- oder goldbeschichtet, wodurch das Licht entsprechend reflektiert wird. Der vordere Teil ist besteht aus einem lichtdurchlässigen Material, das für ein weiches Licht sorgt. Es versteht sich von selbst, daß ein Teil das Lichts beim Passieren dieser Membran geschluckt wird. Hochwertige Softboxen verfügen häufig über doppelte Diffusor-Wände. Hier ist dann aber auch ein entsprechend leistungsfähigerer Studioblitz  notwendig, sofern mit weit geschlossener Blende gearbeitet werden soll. Für die Porträt-Fotografie eignen sich am besten die Octoboxen, die durch ihre achteckige Form für fast kreisrunde Reflexionen in den Augen sorgen. Häufig zum Einsatz kommen auch Reflektoren in der Studio-Fotografieren. Diese erzeugen ein härteres Licht als Softboxen und sind mit silberner, weißer oder goldener Beschichtung erhältlich. Normalerweise werden Reflektoren standardmäßig mit Studioblitzen ausgeliefert. Oft weisen sie eine Befestigungsvorrichtung auf, an der ein Durchlichtschirm befestigt werden kann. Die meisten Einsteiger in die Studio-Fotografie werden mit so einem System begonnen haben. Sogenannte Abschirmklappen, mit denen ein Teil des Lichts ausgesperrt werden kann, lassen sich auf Reflektoren montieren. Wird ein Wabenvorsatz verwendet, ist auch mit einem Reflektor weiches Licht kein Problem mehr. Anstelle eines Wabenvorsatzes können aber auch Farbfolien angebracht werden, wodurch z.B. ein Fotohintergrund eingefärbt werden kann. Ebenfalls montiert werden können oval geformte Hintergrundreflektoren, die eine breite Ausleuchtung des Foto-Hintergrundes ermöglichen, ohne daß all zu viel Streulicht auf das Hauptmotiv fällt. Neben einer Octobox gehört der Beauty Dish zu den bevorzugten Lichtformern von Porträt-Fotografen. Ein Beauthy Dish erzeugt durch einen verbauten konvexen Spiegel besonders weiches und angenehmes Licht. Weniger Verwendung findet der sogenannte Spotvorsatz, der durch seine Trichterform ein gebündeltes Licht in Form eines Spots erzeugt. Zusätzlich kann ein Wabenvorsatz verwendet werden, wodurch die Lichtstreuung zusätzlich minimiert wird. Ebenfalls im Zubehör-Handel erhältlich sind Farbfolien, wodurch ein farbiger Lichtspot generiert werden kann.

 

 

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