Test: Nikon Coolpix L830

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Test-Bericht: Nikon Coolpix L830 – wie kann die Superzoom-Kamera im Kurz-Test überzeugen?

Mit der Nikon Coolpix L820 brachte Nikon eine äußerst preiswerte Megazoom-Kamera mit guter Austattung heraus. Die Erwartungen an das Nachfolgemodell Nikon Coolpix L830 sind dementsprechend groß. Der Ares Foto-Blog hat freundlicherweise ein Testexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, das an einem Wochenende ausführlich getestet wurde. Kann die Digitalkamera im Test überzeugen?

Genau so wie die L820 ist die L830 heute deutlich unter 200 Euro zu bekommen. Die beiden Modelle ähneln sich sehr stark. Mit 500g ist die L830 allerdings 30g schwerer. Die Abmessungen sind doch eher wuchtig (111 x 91 x 76 mm), weshalb die Kamera in den meisten Fällen wie eine DSLR um den Hals getragen werden wird. Dank zwei Gurtösen stellt dies auch kein Problem dar. Die Kamera ist komplett aus Gummi gefertigt und liegt sicher und rutschfest in der Hand. Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet und dürften auch bei Foto-Anfängern nicht zu Verwirrung führen. Die Nikon-Designer haben sich sichtlich Mühe gegeben, den Eintieg möglichst leicht zu machen. Ein Tastendruck im Hauptmenü reicht aus, um die Positionen Bildqualität, Bildgröße, Weißabgleich, Messfeldvorwahl, ISO, Farb-Effekte und Serienaufnahme anzuzeigen. Bei den Videoeinstellungen geht es genau so übersichtlich zur Sache. Hier finden sich die Positionen: Windgeräuschfilter, Messfeldvorwahl, Auto-Fokus, Video VR und Filmsequenz.

Das scharfe 3-Zoll-Display weiß auf Anhieb zu überzeugen. Es hat eine Auflösung von 307.000 RGB-Bildpunkten, was in dieser Preisklasse keineswegs selbstverständlich ist. Auch wenn man nicht frontal auf das display blickt, sondern stark seitlich, sind alle Details noch hervorragend erkennbar. Der  Bildschirm der Coolpix L830 in sechs Helligkeitsstufen verstellbar. Ein deutlicher Vorteil, im täglichen Praxiseinsatz, ist die Möglichkeit, das Display zu schwenken. Das war beim Vorgängermodell noch nicht möglich.

Die Brennweite des Megazooms wurde noch einmal erweitert. Sie beträgt jetzt 22,5 – 782 (zuvor 22,5 – 675). Die Lichtstärke ist ist dabei mit 3 – 5,9 gar nicht so schlecht. Auch wenn man insgesamt natürlich nicht die Bildqualität wie bei einem DSLR-Teleobjektiv erwarten darf: es ist faszinierend, den Brennweitenbereich der L830 voll auszuschöpfen. Insbesondere auch deshalb, weil die Kamera vergleichsweise handlich ist. Sprich: man nicht mit einem kilogrammschweren Teleobjektiv unterwegs sein muß.

Bei solch schwindelregenden Brennweiten-Werten muß natürlich ein brauchbarer Bildstabilisator zum Einsatz kommen. Hier hat Nikon noch einmal nachgebessert und trumpft mit einem 5-Achsen-Hybrid-Bildstabilisator auf, der seinen Dienst auch ganz ordentlich versieht. Selbstverständlich ist auch ein Stativgewinde verbaut. So muß man sich nicht vollkommen auf den Bildstabilisator verlassen, wenn im Tele-Bereich fotografiert werden soll. Ein echter Knaller ist der Makromodus mit seiner Naheinstellgrenze von 1 cm. Eine ruhige Hand und gutes Licht vorausgesetzt, lassen sich hiermit wirklich brauchbare Makroaufnahmen machen.

Der Autofokus ist jetzt etwas flotter als beim Vorgängermodell. Die Anzahl der Batterien wurde von einer auf vier aufgestockt. Das erscheint uns beim Wechseln nicht ganz so praktisch zu sein.

Der CMOS-Sensor mit seinen 16 Megapixeln liefert eine dem Preis der Kamera entsprechende gute Bildqualität. Leider werden Bilder, um das Rauschen zu unterdrücken, teilweise teilweise recht glattgebügelt. Die Kamera kommt hier offensichtlich an ihre technischen Grenzen.

Fazit

Die Nikon Cooplix L830 ist ein imposantes Stück Kamera, das mit einem beeindruckenden Megazoom aufwarten kann. Dabei darf man jedoch keine Kamera erwarten, die in der Manteltasche verstaut werden kann. Dennoch ist die L830 im Vergleich zu DSLRs hoch als handlich einzustufen. Über die Mängel bei der Bildqualität kann die uppige Brennweite trösten. Das Preis-Leitungsverhältnis ist unserer Meinung phänomenal. Wer „mehr“ möchte, sollte sich bei Systemkameras und DSLRs umsehen. Mit diesen möchte die L830 aber auch gar nicht antreten.

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