Sinnvolles Zubehör für die Makro-Fotografie

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Makro-Fotografen leiden in der Regel unter Lichtarmut, weshalb oft mit sehr weit geöffneter Blende gearbeitet werden muß. Wenn sich bewegende Objekte oder mit höherer Tiefenschärfe Makro-Aufnahmen gemacht werden sollen, führt eigentlich kaum ein Weg an einem Blitz vorbei. Eine gute Möglichkeit für den Anfang ist ein klassischer Canon-Speedlite. der optimalerweise  entfesselt betrieben werden sollte. Wer keine Kompromisse eingehen möchte, kann zu einem speziellen Makroblitz – in der Regel handelt es sich hier um Ringblitze – greifen. Diese haben leider einen stolzen Preis. Der Sigma EM-140 DG z.B. 400 Euro und der Canon Ringlite MR-14 EX 550 Euro. Bei diesen Spezialblitzen verläuft die Blitzröhre meistens kreisförmig um das Objektiv, wodurch weitgehend schattenfreie Aunahmen entstehen. Die sieht nicht immer natürlich aus. Der bereits erwähnte Sigma EM-140 DG verfügt aber über zwei separate seitlich angebrachte Blitze, wodurch ein natürlicheres Schattenszenario generiert werden kann. Natürlich ist ein spezielles Makro-Objektiv der perfekte Partner für einen Ringblitz. Wer aber nicht gleich zu Beginn so viel Geld investieren möchte, kann auch zu alternativem Fotozubehör greifen, mit dem sich ebenfalls gute Ergebnisse erzielen lassen.

Eine sehr günstige Möglichkeit ist die Verwendung einer sogenannten Nahlinse. Eine solche kann wie ein normaler Filter vorne auf das Objektivfiltergewinde aufgeschraubt werden. Eine Nahlinse führt zu einer Vergrößerung des Abbildungsmaßstabs, weil man näher an das Motiv heranrücken kann. Mit Normalobjektiven kann durchaus ein Abbildungsmaßstab von 1:1 erreicht werden. Von einer Kombination meherer Nahlinsen muß an dieser Stelle dringend abgeraten werden, weil es hier zu einer signifikanten Bildverschlechterung kommen kann. Gerade bei billigen Nahlinsen kann es zu chromatischen Abberationen kommen, weshalb es sich lohnt, etwas mehr zu investieren. Zu beachten ist auch, daß eine Nahlinse immer nur auf eine bestimmte Filtergewinde-Größe passt. Wenn sie an mehreren Objektiven verwendet werden soll, kann man aber auch einen Filteradapter verwenden.

Eine weitere Möglichkeit, um einen größeren Abbildungsmaßstab zu erreichen, ist die Verwendung eines Makro-Umkehrringes (Retroadapter). Dieser ermöglicht es, ein Objektiv in Retrostellung am Kamera-Bajonett zu befestigen. Zum Teil lassen sich Abbildungsmaßstäbe erreichen, die größer als 1:1 sind. Der Datenaustausch zwischen Kamera und Objektiv ist nicht mehr möglich, weshalb Einstellungen manuell vorgenommen werden müssen. Wenn kein Blendenring vorhanden ist, muß immer mit Offenblende gearbeitet werden, wodurch die Tiefenschärfe sehr begrenzt ist. Bei Canon Eos Kameras gibt es aer einen Trick, um dieses Problem zu umgehen: 1. Manm stellt die gewünschte Blende ein 2) Man hält die Abblendtaste gedrückt und entfernt gleichzeitig das Objektiv vom Gehäuse 3) Nun bleibt die gewählte Blende erhalten, obwohl ein Retroadapter eingesetzt wurde.

Eine Alternative zu Makro Umkehrringen stellen Zwischenringe dar, mit denen ebenfalls Abbildungsmaßstäbe erreicht werden können, die größer sind als 1:1. Genau so wie bei Retroadaptern ist der Anschaffungspreis sehr gering, weshalb sich dieses Fotozubehör gerade für Einsteiger eignet. Es gibt jedoch auch hier eine Luxus-Ausführung, bei denen die Daten für den Autofokus und die Belichtungsmessung elektronisch übertragen werden. Hier ist der Anschaffungspreis aber sehr hoch, weshalb man unter Umständen gleich darüber nachdenken kann, ein richtiges Makro-Objektiv zu erwerben. Zwischenringe werden in unterschiedlichen Dicken angeboten. Auch lassen sie sich miteinander kombinieren. Sie werden zwischen Kamera und Objektiv befestigt, wodurch sich der Abstand zwischen Sensor und Linse vergrößert. Mit einer Verschlechterung der Bildqualität ist nicht zu rechnen, weil keine optischen Linsen verbaut sind, wie es z.B. bei Telekonvertern der Fall ist. Es sei aber noch erwähnt, daß Zwischenringe „Licht schlucken“, was wiederrum die Verwendung eines Blitzes sinnvoll macht.

Insgesamt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um in die Makrofotografie einzusteigen. Wie gezeigt werden konnte, muß es nicht immer gleich ein teures Spezial-Objektiv sein.

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