Geschichte: Die Nikon F und ihre Nachfolger

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Die Nikon F Spiegelreflexkamera wurde stetig weiterentwickelt. Es dauerte aber 12 Jahre, bis mit der F2 eine Nachfolgekamera vorgestellt wurde (1971), was im Hinblick auf die heutige Zeit, in der jährlich neue Kameramodelle vorgestellt werden, natürlich ein sehr langer Zeitraum ist.

1962 spendierte Nikon der F einen fortschrittlichen Belichtungsmesser, der „Photomic“ genannt wurde. Dieser konnte einfach durch den Einbau eines neuen Suchers eingebaut werden, in dem der Belichtungsmesser integriert war. Die Belichtungsmessung wurde stetig weiterentwickelt. So erschien 1965 die Nikon F Photomic T, deren Belichtungsmesser erstmalig dazu fähig war, das Licht innen auf der Mattscheibe zu messen, wodurch präzisere Messungen vorgenommen werden konnten (TTL-Messung: Through the Lens). Die Messung erfolgte nun als „durch das Objektiv“ und nicht mehr wie zuvor durch den im Sucher befindlichen Belichtungsmesser. Diese fortschrittliche Technik wurde weiter verfeinert. So bewertete der Belichtungsmesser der Nikon F Photomic TN die Bildmitte stärker als die Ränder. Die mittenbetonte Belichtungsmessung findet man heute bei allen aktuellen Spiegelreflexkamera-Modellen. 1968 folgte die Nikon F Photomic FTN, bei der die Lichtstärke des jeweiligen Objektivs in die Belichtungsmessung mit einbezogen werden konnte.

Wir schon der Korea-Krieg, sorgte auch der Vietnam-Krieg für eine zunehmende Bekanntheit der Marke. Denn viele Pressefotografen, die insbesondere von der Robustheit der Nikon F begeistert waren, waren mit der „F“  unterwegs. Die immer größer werdende Auswahl an Objektiven trug zusätzlich zur Beliebtheit der Marke bei.

Nikon bot seine Spiegelreflexkameras mit einem silbernen Gehäuse an und daneben auch etwas teurere Ausführungen im schwarzen Design. Diese Tradition hatte bis in das digitale Zeitalter Bestand. Heute werden die Nikon-DSLRs in der Regel mit schwarzen Gehäusen ausgeliefert.

Interessanterweise hatte Nikons Aufstieg zu einem der führenden Kamerahersteller mit professionellen Modellen begonnen. Doch wollte man natürlich auch weniger ambitionierte Kunden gewinnen. Frucht dieser Bemühungen war die Nikkorex 35 (1960), die von Mamiya hergestellt wurde. Das Objektiv konnte bei diesem Modell nicht ausgewechselt werden. Jedoch wurden als Zubehör Vorsatzobjektive angeboten, mit deren Hilfe man den Weitwinkel- und/oder Telebereich abdecken konnte. Die Nikkorex erschien bis 1963 in verschiedenen Ausführungen, war aber nicht besonders erfolgreich und recht reparaturanfällig.

An dieser Stelle sei noch die Nikonos-Reihe erwähnt, die von 1963 bis 1984 entwickelt wurden. Hierbei handelte es sich um Spezialkameras, die für die Unterwasser-Fotografie konzepiert wurden.

Nachdem die Nikkorex-Modelle nur mäßige Erfolge erzielen konnten, folgte 1965 eine neue Serie, deren Verkaufszahlen schon eher zu überzeugen wussten: die Nikkormat-Kameras. Das erste Modell dieser Reihe war die Nikkormat FT, eine robst gefertigte Präzisionskamera, bei der sich das Zeiteinstellrad nicht mehr auf dem oberen Teil des Gehäuses befand, sondern auf einem Ring um das Objektivbajonett. Im Gegensatz zur Nikon F (100%) konnte man bei der Nikkormat nur 92% des späteren Bildauschnitts im Sucher sehen. Auch heute ist es noch so, daß viele Amateurkameras einen kleineren Bildauschnitt darstellen, als Profikameras. Auch der Austausch des Suchers blieb den professionellen Fotografen vorenthalten. 1967 folgte mit der Nikkormat FS eine abgespeckte Version, die aber kaum Käufer fand.

Ein riesiger Erfolg wurde hingegen die 1967 vorgestellte Nikkormat FTN, welche die mittenbetonte Belichtungsmessung beherrschte. Erstmalig wurden bei diesem Modell die Verschlusszeiten im Sucherbild eingespiegelt.

Das eigentliche Erfolgsmodell blieb aber die Nikon F, die mit der Nikon F2 1971 ein leicht verbessertes Nachfolgermodell bekam. Der Sucher war nun wesentlich kompakter und auch die Position des Auslösers wurde dahingehend optimiert, daß er etwas nach vorne versetzt wurde.

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