Ganz nah dran: So knipsen Sie emotionale Sportbilder

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Ganz nah dran: So knipsen Sie emotionale Sportbilder

Ganz nah dran: So knipsen Sie emotionale Sportbilder

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Im Sport kommt es ganz automatisch zu ganz viel Action: Das macht das Fotografieren in diesem Bereich richtig interessant, zugleich aber auch ziemlich schwierig. Eine spannende Situation kann ganz schnell wieder vorbei sein, und der Fotograf geht mit mittelmäßigen Bildern nach Hause, statt die stärksten Szenen einzufangen. Dagegen gibt es neben der maximalen Aufmerksamkeit des eifrigen Bildermachers auch verschiedene technische Mittel!

 

Die gestochen scharfen Action-Bilder aus den Zeitungen, die so wunderbar emotional rüberkommen, sind natürlich unter Einsatz von Profi-Equipment entstanden, das durchaus fünfstellige Summen kostet. Kaum jemand hat so viel Geld für sein Hobby übrig, selbst dann, wenn das Fotografieren zu seinen größten Leidenschaften zählt. Darum gilt es, das Beste aus einer bestehenden Ausrüstung herauszuholen, auch wenn diese nur einen Bruchteil der Expertengeräte gekostet hat. Vor allem ist es absolut nötig, im Sportbereich auf kurze Belichtungszeiten zu setzen, denn die Ziele sind einfach zu mobil, um erst auf lange Ausleuchtung zu warten. Eine 1/500 Sekunde gilt in diesem Bereich als das Maximum, bei richtig schnellen Sportarten kann es gern auch 1/800 Sekunde sein. Nur ein Objektiv mit Bildstabilisator bewahrt Sie als Fotograf vor diesen Schnellschuss-Belichtungen. Der berühmte Sportfotograf Matthias Hangst arbeitet ganz sicher mit einem solchen hochwertigen Zubehörteil, um die akrobatischen Einlagen von Torwarten, Stürmern und Bodenturnern so gekonnt ins Bild zu bannen.

 

Bei konstanter Lichtsituation empfiehlt es sich, einen manuellen Weißabgleich durchzuführen: Dies gilt zum Beispiel für ein Event im Außenbereich unter strahlendblauem Himmel oder ein Hallenturnier mit gleichbleibender künstlicher Beleuchtung. Bei Flutlicht- und Hallenspielen lohnt es sich außerdem, auf eine Empfindlichkeit von mindestens ISO2000 zu setzen, falls die Kamera das hergibt. Ansonsten wird die Bildschärfe ziemlich leiden. Findet das zu fotografierende Sport-Ereignis an einem wechselhaften Tag im Außenbereich statt, so greifen Sie am besten auf den automatischen Weißabgleich zurück, da die Farbtemperatur sich ständig wieder ändert. Allerdings gibt es Kameras, die Schattenbilder stets sehr kühl darstellen und künstliche Beleuchtung allzu warm erscheinen lassen: In diesem Fall stellt der manuelle Weißabgleich doch wieder die bessere Wahl dar.

 

Nicht immer umgibt einen Sportler strahlende Helligkeit oder zumindest ein gewisses Quantum an Tageslicht. Einige Events finden in eher dämmriger Atmosphäre statt, vor allem dann, wenn es eher weniger um körperliche als vielmehr um geistige Aktivitäten geht. Dies ist zum Beispiel bei einem Schachturnier der Fall oder bei anderen intensiven kognitiven Auseinandersetzungen. Neil Stoddart, offizieller Fotograf von PokerStars, gehört zu den ganz Großen, wenn es darum geht, Emotionen in Bildern festzuhalten. In einer Sportart wie dem Pokerspiel, wo es den Teilnehmern gerade darum geht, Gefühle so gut es geht aus der eigenen Mimik zu verbannen, ist dieser Umstand natürlich ganz besonders bemerkenswert! Ein absolutes Muss beim Fotografieren in eher düsteren Räumen ist es natürlich, die Kamera so gut wie möglich zu stabilisieren, damit die Aufnahmen nicht verwackeln. Ein taktisch klug aufgestelltes, möglichst flexibles Stativ dient dazu, aus mehreren Perspektiven in das Geschehen hineinzukommen, ohne dafür mit dem Fotoapparat in der Hand herumlaufen zu müssen. Die Vorfokussierung erfolgt stets punktgenau auf das Gesicht der Person, die gerade in Bedrängnis kommt oder wahrscheinlich triumphieren wird. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Fotograf ein tiefes Know-how für das zu fotografierende Event mitbringt und damit selbst nicht außen vor bleibt, sondern direkt ins Spiel gezogen wird. Nur so kann er genau abschätzen, wer von den Spielern vielleicht ganz kurz die Fassung verliert und – knips! – das Foto des Tages ist im Kasten.

 

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Auch die Unterwasserfotografie gehört zu den wichtigen Sparten der Sportfotografie, atemberaubende Taucherlebnissen lassen sich hiermit auf eindrucksvolle Weise festhalten. Daniel Botelho gehört zu den echten Stars auf diesem Gebiet, als Fotojournalist heimste er bis jetzt zahlreiche Preise ein. Sein Rezept: Keine Zeit mit langen Überlegungen verlieren, sondern intuitiv mit dem Herzen fotografieren. Neben der eigenen, tiefen Leidenschaft für die Unterwasserwelt bringt er auch seine intensiven Tauchkenntnisse mit ins Spiel, denn nur wer sich unter Wasser wirklich wohl und sicher fühlt, kann sich voll und ganz aufs Knipsen von Weltklasse-Bildern konzentrieren. Und noch eines sollten Sie als sein freudiger Nachahmer stets beachten: In der Unterwasserfotografie ist Licht einfach alles, denn je tiefer es hinuntergeht, desto mehr gehen die Farben und die Leuchtkraft verloren. Bei 5 Meter Tiefe sind bereits alle Rottöne verschwunden und irgendwann ist alles einfach nur noch blau – es sei denn, Sie haben die passenden Unterwasser-Blitze sowie Filter dabei. Mit einer Griffschiene und speziellen Blitzarmen lässt sich die Beleuchtung so verschieben, dass perfekt ausgeleuchtete Bilder entstehen.

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Technik ist nicht alles – aber schon sehr viel. Das i-Tüpfelchen für herrlich emotionale Sportbilder bildet ganz gewiss eine zugewandte, positive Einstellung des Fotografen. Er benötigt selbst ein Herz für den Sport, den er aufs Bild bannen möchte, um mitzufühlen und vorauszuahnen, was als nächstes geschehen wird.

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