Arbeiten mit der Graukarte

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Jeder Fotograf sollte eine korrekte Belichtung anstreben, um optimale Bildergebnisse zu erzielen. Hier kommt die sogenannte Graukarte ins Spiel.

Zunächst sollte man sich einmal klar machen, von welchen Faktoren eine „korrekte“ Belichtung abhängt: 1) Vom auf das Motiv fallenden Licht, 2) von den optischen Geräten, die sich zwischen Film und Motiv befinden 3) von der Empfindlichkeit des Films.

Wie aber funktioniert eigentlich die Belichtungsmessung bei Spiegelreflexkameras? Zunächst einmal fällt das Licht durch das Objektiv auf Messfelder des Belichtungsmesser, woraufhin Belichtungszeit und Blende so ausgewählt werden, daß das Bild durchschnittlich hell erscheint. Diese Methode funktioniert bei Motiven mit ausgewogener Helligkeitsverteilung auch ganz ausgezeichnet. Sobald aber große Bildanteile sehr hell oder sehr dunkel sind, entstehen sehr unbefriedigende Bildergebnisse. Dies äußert sich dann z.B. darin, daß ein schwarzer Gegenstand grau abgebildet wird oder ein weißes Motiv plötzlich viel zu dunkel erscheint. Man muß also die Belichtung manuell korrigieren, weil selbst modernste Spiegelreflexkameras dazu nicht in der Lage sind.

Genau hier kommt dann die sogenannte Graukarte zur Anwendung. Diese reflektiert nämlich das Umgebungslicht mit 18%, was der Eichung des Belichtungsmessers entspricht. Wenn man also nun eine Graukarte fotografiert, erhält man ein Bild, auf dem die Farbe der Karte korrekt abgebildet wird. Dieser Umstand eröffnet dem Fotografen die Möglichkeit, indirekt das Umgebungslicht zu messen.

In der Praxis geht man wie folgt vor: Man richtet seine Kamera ganz normal auf das Motiv aus. Nun hält man die Graukarte vor das Motiv, um die Belichtung zu messen. Hierbei sollten alle wichtigen Meßfelder abgedeckt werden. Hierbei muß darauf geachtet werden, daß die Graukarte im selben Licht steht, wie das eigentliche Motiv. Befindet sich z.B. das Motiv in einem Lichtspot und die Graukarte im Schatten, wird das Ganze nicht funktionieren. Die Graukarte sollte senkrecht zur Aufnahmerichtung gehalten werden. Die Bildschärfe spiekt bei diesem Vorgang keine Rolle. Nun wird die so gemessene Belichtung einfach abgespeichert und für das eigentliche Motiv verwendet.

Graukarten finden sie in den unterschiedlichsten Ausführungen: Graukarte

Eine Alternative sind auch sogenannte Weißabgleich-Objektivdeckel. Diese werden einfach auf das Objektiv aufgesetzt und auf das Motiv ausgerichtet. Die nun erfolgte Belichtungsmessung kann wieder als Referenz für die nachfolgenden Aufnahmen verwendet werden.

Weißabgleich-Objektivdeckel bei www.ares-foto.de

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