Archiv für März 2013

Canon Speedlite Blitzgeräte im Überblick

Wenn der Geldbeutel es zuläßt, sollte zu einem originalen Canon Speedlite-Blitz der EX-Serie gegriffen werden. Zwar gibt es ebenfalls sehr gute Blitze von Fremdanbietern wie Yongnuo und Metz, jedoch ist nur bei den Canon Blitzen eine hundertprozentige Kompabilität gewährleistet. Im folgenden sollen die aktuellen Canon Speedlite Modelle kurz vorgestellt werden.

  • Beim Canon Speedlite 580EX II handelt es sich ohne Zweifel um das Flagschiff der EX.Serie. Der Preis ist mit 400 Euro relativ hoch, jedoch werden alle Canon-Blitzfunktionen unterstützt und auch die Leitzahl von 58 weiß zu überzeugen. Die Nachladezeit wurde im Vergleich zum Vorgängermodell optimiert, was insbesondere bei Serienaufnahmen ein großer Vorteil ist.
  • Das Vorgängermodell Canon Speedlite 580EX ist nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Es kann sich lohnen nach einem Gebrauchtgerät Ausschau zu halten, weil man hier für einen moderaten Preis einen absoluten Spitzenblitz erhälten kann. Daß nicht alle Funktionen über die Kamera angesteuert werden können, sollte kein allzu großer Nachteil sein.
  • Wer sich nicht im absoluten Profi-Bereich bewegt, sollte das Speedlite 430EX II ins Auge fassen, da der Preis mit ca. 200 Euro recht moderat ist. Die Leitzahl von 43 reicht für den Alltagsgebrauch vollkommen aus. Wer aber über höhrere Distanzen größere Flächen ausleuchten will, sollte vielleicht doch besser zum 580EX II greifen
  • Das Canon Speedlite 420EX ist nur noch im gebrauchte Zustand erhältlich. Das Fehlen eines Displays sollte nicht all zu sehr ins Gewicht fallen. Jedoch ist ein manueller Blitzbetrieb nicht möglich, was natürlich sehr ärgerlich ist. Besitzern eines 420EX sei deshalb empfohlen, auf einen neueren Canon-Blitz umzusteigen oder als Ergänzung den ausgezeichneten YONGNUO YN560 anzuschaffen. Freilich ist der E-TTL Modus ein Segen, gerade wenn es darum geht, ohne große Vorbereitung zu fotografieren. Letztendlich sollte aber kein Fotograf auf den manuellen Blitzmodus verzichten, weil man nur hier die Gestaltung der Bilder vollkommen selbst in der Hand hat. Die High-Speed-Synchronisation und die Blitzbelichtungsspeicherung wird hingegen unterstützt, wobei Ersteres in der Praxis wohl eher weniger Verwendung finden wird. Nützlicher hingegen ist die Möglichkeit des drahtlosen Blitzens. Das 420EX kann hierbei als SLAVE-Gerät in ein Beleuchtungssetup integriert werden.
  • Das Canon Speedlite 320EX läßt sich ebenfalls im SLAVE-Betrieb verwenden. Der Reflektor bietet zwei feste Leuchtwinkeleinstellungen, die manuell gewählt werden müssen. Desweiteren werden eine Videoleuchte und ein Fernauslöser geboten.
  • Das Canon Speedlite 270EX richtet sich aufgrund des niedrigen Preises an Einsteiger. Gerade die handlichen Abmessungen sind der größte Vorteil des Gerätes, auch wenn die Leistung natürlich eher bescheiden ist. Man darf aber nicht vergessen, daß einige Profi Kameras von Canon (z.B. EOS 5D) über keinen integrierten Blitz verfügen. Hier könnte für einige Fotografen das 270EX interessant sein.

E-TTL Modus und Blendenvorwahl (AV-Modus)

Hier wurde bereits die Kombination von E-TTL Modus und der Canon Eos Programmautomatik erläutert. Die Programmautomatik arbeitet mit sehr niedrigen Blendenwerten, was insofern ein Vorteil ist, weil somit in der Regel veracklungsfreie Bilder gelingen. Möchte man aber mit einer größeren Schärfentiefe arbeiten, kommt man mit diesem Programm nicht weiter. Eine Lösung stellt hier die Blendenvorwahl (AV-Modus) der Canon Eos Kameras dar. Mit diesem ist es nämlich möglich, die Blende beliebig einzustellen, während die Kamera die dazu notwendige Belichtungszeit errechnet. Der E-TTL Modus der Canon Speedlites arbeitet problemlos mit der Blendenvorwahl zusammen. Wenn aber zu wenig Licht vorhanden ist, kann es hier trotz Blitzlicht-Unterstützung zu recht hohen Belichtungszeiten kommen, weshalb unter Umständen ein Stativ verwendet werden muß, wenn verwackelte Bilder vermieden werden sollen. Selbstverständlich ist auch hier das indirekte Blitzen möglich. In Kombination mit hohen Blendenwerten würde dann aber die Problematik mit den zu hohen Belichtungszeiten noch verschärft werden.

E-TTL Modus und die Programmautomatik der Canon Eos

Auch wenn eingeschworene Anhänger der Available-Light Fotografie die Verwendung von Systemblitzen ablehnen – befürchtet man doch, die natürliche Lichtstimmung könne verloren gehen, führt in vielen fotografischen Situationen kein Weg an einem Systemblitz vorbei. Der frisch gebackene Besitzer eines Canon Speedlite-Systemblitzes wird sich aber schnell fragen, wie er ohne großen Aufwand zu guten Bildergebnissen kommen kann. Eine gute Möglichkeit bietet hier die Kombination von Eos-Programmautomatik und des E-TTL-Modus des entsprechenden Speedlite-Blitzes. Bei diesen Einstellungen arbeiten sowohl Blitz, als auch Kamera vollautomatisch, was in den meisten Fällen zu passablen Ergebnissen führt. Die Automatik wird sich meistens für eine Belichtungszeit um 1/60 sec entscheiden, wodurch verwackelte Aufnahmen kaum noch vorkommen werden. Durch eine eher geöffnete Blende wird auch das Umgebungslicht mit einbezogen werden, wobei der Blitz aber immer die Hauptlichtquelle bleiben wird. Freilich hat diese Methode nicht nur Vorteile. Bei Porträt-Aufnahmen kann es zum Rote-Augen-Effekt kommen. Von der eigentlichen Lichtstimmung bleibt zumeist auch nicht mehr so viel übrig. Je nach Bildsituation können starke Schlagschatten entstehen, während der Vordergrund immer sehr gut ausgeleuchtet ist, versinkt der Hintegrund nicht selten in Dunkelheit.

Da ist es natürlich von Vorteil, daß die Canon Speedlite Blitze flexibel zur Seite oder nach Oben geschwenkt werden können. So kann man in geschlossenen Räumen an die Wand blitzen, wodurch das Blitzlicht indirekt auf das Motiv trifft. Der Rote-Augen-Effekt wird so nicht mehr auftreten und das Motiv wird dadurch, daß es nicht mehr frontal „totgeblitzt“ wird, viel besser in Szene gesetzt werden können. Freilich hat das indirekte Blitzen einen sehr hohen Energieverbrauch zur Folge. Durch die längeren Aufladezeiten des Blitzes werden auch Serienaufnahmen deutlih erschwert. Dennoch sollte Jeder, der Wert auf ansprechende Blitzaufnahmen legt, nicht auf die Technik des indirekten Blitzens verzichten.

Übersicht: Objektivtypen

Man unterscheidet zwischen fünf Haupt-Objektivarten, die alle je nach Einsatzgebiet ihre Vor- und Nachteile haben.

  • Normalobjektive entsprechen mit ihrer Brennweite den Sehgewohnheiten des menschlichen Auges, wodurch die Aufnahmen oftmals sehr lebensecht erscheinen. In der Regel spricht man bei Objektiven mit 50mm von Normalobjektiven, jedoch bezieht sich dieser Wert auf Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor. Bei allen übrigen DSLRs liegt der Wert zwischen 30mm und 50mm. Die Bildergebnisse wirken nicht selten eher unspektakulär. Man sollte Normalbrennweiten aber nicht unterschätzen, ermöglichen sie doch natürliche Bildkreationen.
  • Unter Weitwinkelobjektiven versteht man Linsen, deren Blickwinkel größer ist als der von Normalobjektiven. Der sehr große Bildausschnitt erlaubt äußerst interessante Aufnahmen, was z.B. bei Architekturaufnahmen schön zur Geltung gebracht werden kann. Man sollte im Auge behalten, daß Weitwinkel-Aufnahmen eine große Schärfentiefe aufweisen. Das Spiel mit Schärfe/Unschärfe ist insofern nur begrenzt möglich. Befindet man sich sehr nahe am Motiv, hat man auch mit perspektivischen Verzerrungen zu kämpfen, Objekte erscheinen dann übertrieben groß. Andererseits ist es bei weit entfernten Motiven dann das Gegenteil der Fall: sie erscheinen unnatürlich klein. Bei Landschafts- und Gebäudefotografie spielt das natürlich weniger eine Rolle. Bei Porträt-Aufnahmen wird man hingegen nur mäßigen Erfolg haben. Tip: Haben Sie ein Weitwinkel-Objektiv im Einsatz, empfiehlt sich die Verwendung einer speziellen Weitwinkel-Sonnenblende, damit Abschattungen an den Bildrändern vermieden werden können.
  • Objektive, deren Brennweitenbereich größer als der von Normalobjektiven ist, bezeichnet man als Teleobjektive. Vergleichbar wie bei einem Fernglas wird bei Teleobjektiven das zu fotografierende Objekt herangeholt, wodurch es zu einer Verkleinerung des Bildausschnitts kommt. Der leichte Telebereich – 50mm bis 100mm – eignet sich insbesondere für Porträtaufnahmen sehr gut. Sogenannte Superteleobjektive (ab 200mm) eigenen sich vortrefflich für die „wildlife“-Fotografie, bei der es oftmals darauf ankommt, Fluchttiere formatfüllend abzubilden. Leider sind Superbrennweiten teuer, schwer und unhandlich, weshalb sie sich eher für Foto-Enthusiasten und weniger für Gelegenheitsfotografen eignen.
  • Makroobjektive sind durchaus wie Normal- und Teleobjektive auch für reguläre Aufnahmen geeignet. Sie verfügen aber über eine äußerst geringe Naheinstellungsgrenze, wodurch man mit der Linse extrem nah an das Motiv heranrücken kann. Darüber hinaus sind Makroobjektive so konstruiert, daß brillante Detailaufnahmen möglich sind. In der Regel werden Makro-Linsen als Festbrennweiten angeboten. Vor dem Kauf sollte man sich gut überlegen, welche Motive man bevorzugt fotografiert. Für die Produktfotografie hat sich etwa eine Brennweite von 50mm sehr gut bewährt. Möchte man aber Fluchttiere wie etwa Bienen ablichten, ist es ratsam, zu längeren Brennweiten – z.B. 100mm – zu greifen.
  • Fisheye-Objektive gehören eigentlich zur Kategorie der Weitwinkel-Objektive. Jedoch ist die Brennweite derartig gering – nicht selten weniger als 10mm – daß ein extremer Blickwinkel von bis zu 180 Grad erreicht werden kann. Aufnahmen erscheinen hierdurch so, daß die Bildmitte nach vorne gewölbt ist, während die Motive an den Bildrändern kleiner abgebildet werden. Die Bildergebnisse muten deshalb ziemlich bizarr an, weshalb Fisheye-Linsen vorwiegend im künstlerischen Bereich Anwendung finden.

Grundlagenwissen: Objektivfehler

Objektivfehler können auch bei den teuersten Objektiven auftreten. Jedoch ist es ohne Zweifel so, daß Abbildungsfehler bei aufwendig konstruierten Linsen – etwa die Canon L-Serie – weniger auftreten.

Was sind aber nun die am meisten vorkommenden Objektivfehler?

  • Gerade bei günstigen Objektiven hat man häufig mit chromatischen Aberrationen zu kämpfen. Das Licht wird durch die Linsen in einzelne Farben zerlegt. Die hierdurch entstandenen Spektralfarben können unter Umständen den Sensor gerade an den Rändern nicht genau an einem Punkt erreichen. Auf der Aufnahme äußert sich dieses Phänomen oft durch violett-grüne Farbsäume. Insbesondere bei Weitwinkel-Objektiven treten chromatische Aberrationen an den Bildrändern auf. Mit aufwendig konstruierten Linsen kann dieser Bildfehler aber auf ein Minimum begrenzt werden.
  • Sphärische Aberrationen sind Abbildungsfehler, die ihre Ursache in den abgerundeten Oberflächen der Linsen haben. Dabei werden Lichtstrahlen, die auf dem Rand der Linse auftreffen, abgelenkt, wodurch Unschärfe entstehen kann. Es gibt aber Möglichkeiten, diesen Effekt zu verhindern. So werden in Profi-Objektiven asphärisch geschliffene Linsen oder sich gegenseitig ausgleichende Linsen verbaut.
  • Verzeichnungen erkennt man an Linien, die nicht gerade, sondern verbogen verlaufen. Das Phänomen tritt insbesondere bei Zoom-Objektiven im Weitwinkel-Bereich auf. Durch die Wahl einer längeren Brennweite läßt sich der Effekt minimieren.
  • Bei der Vignettierung wird nicht die ganze Blendenöffnung mit Licht ausgefüllt, was durch schräg auftreffende Lichtstrahlen verursacht wird. Auf der Aufnahme macht sich die Vignettierung durch abgedunkelte Bildränder bemerkbar. Wenn die Vignettierung auftritt, empfiehlt es sich, um zwei Blendenstufen abzublenden.

Basiswissen: Objektive

Für jeden Käufer einer Spiegelreflexkamera stellt sich früher oder später die Frage nach einer sinnvollen Erweiterung des Objektivparks. Dabei hat man es nicht leicht. Allein Canon bietet beispielsweise rund 60 verschiedene Objektive an. Auch ist es möglich, günstigere Objektive vom Fremdherstellern zu beziehen – z.B. Sigma, Tamron oder Tokina – oder Objektive fremder Hersteller mittels eines Objektivadapters zur eigenen Kamera kompatibel zu machen. Um so wichtiger ist es, sich mit den wichtigsten Grundbegriffen vertraut zu machen.

  • Die Brennweite ist letztendlich dafür verantwortlich, welchen Bildauschnitt die Kamera aufnehmen kann. Bei Teleobjektiven – man spricht hier von langen Brennweiten – handelt es sich um Linsen, mit denen man weit entfernte Motive näher heranholen kann, wodurch eine formatfüllende Aufnahme unter Umständen möglich wird. Gerade in der Tierfotografie sind solche langen Brennweiten sehr beliebt, weil es in der Regel eher problematisch ist, nahe an Tiere heranzukommen.
  • Auch die Lichtstärke ist ein wichtiges Kriterium. Sie gibt an, wie weit die Blende eines Objektives geöffnet werden kann. Objektive, die einen kleinen Blendenwert ermöglichen, sind recht teuer. Sie bieten aber den Vorteil, daß auch in lichtschwachen Situationen verwacklungsfreie Aufnahmen möglich sind. Darüber hinaus erhöhen sich die kreativen Möglichkeiten mit dem Stilmittel der Schärfe-Unschärfe.
  • Man sollte immer im Auge behalten, daß der kleinstmögliche Blendenwert bei Zoom-Objektiven sich oftmals  auf die kleinste Brennweite bezieht. Zoomt man an ein Motiv heran, sind je nach verwendeter Linse nur höhere Blendenwerte möglich. Hochwerte L-Objektive von Canon – beispielsweise das Canon 70 – 200 1:2,8 L IS USM – bieten aber auch eine durchgehend hohe Blendenleistung. In diesem Beispiel kann die Blende bis „2,8“ geöffnet werden. Beim Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 L IS USM sieht es etwas anders aus. Hier kann bei kurzer Brennweite ein Blendenwert von 4 gewählt werden. Zoomt man heran, ist nur noch ein Blendenwert von 5,6 möglich.
  • Das menschliche Sehen wird im Rahmen eines spezifischen Blickwinkels vollzogen. Wenn man geradeaus schaut, kann man nur einen begrenzten Bereich scharf erkennen, der zwischen 36 und 60 Grad liegt. Verschiedene Brennweiten eines Objektives generieren unterschiedliche Blickwinkel. 50mm entsprechen z.B. den natürlichen Sehgewohnheiten des menschlichen Auges. Weitwinkel-Objektive ermöglichen einen höheren Blickwinkel, was letztendlich ganz andere Bildkreationen zuläßt.
  • Bei dem Kauf eines Objektives sollte man immer auch den Autofokus im Auge behalten. Ein langsamer, laut brummender Autofokus kann einem schnell die Freude am Fotografieren verderben. Das automatische Scharfstellen ist durch einen im Objektiv verbauten Motor möglich, der eine Verschiebung der Linsen vornimmt. Wenn der Geldbeutel es zuläßt, sollte man möglichst ein Objektiv mit Ultraschallmotor (bei Canon „USM“ genannt) wählen, da hier ein geräuscharmes und blitzschnelles Scharfstellen möglich ist.
  • Praktisch ist ohne Zweifel ein sogenannter Bildstabilsator, der dem Fotografen bei verwacklungsarmen Aufnahmen unterstützt. Einige Linsen sind hierfür beweglich und mit Sensoren ausgestattet, die horizontale und vertikale Bewegungen registrieren können. Bewegt sich die Kamera nun leicht hin und her, bewegen sich die Linsen in die entgegengesetzte Richtung, wodurch das Bild regelrecht „festgefroren“ wird. Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Dadurch, daß deutlich höhere Belichtungszeiten gewählt werden können, ermöglicht ein Bildstabilisator auch in lichtschwachen Situationen scharfe Ergebnisse.

Farben richtig darstellen mit dem Weißabgleich

Die Wirkung einer Aufnahme hängt grundlegend von den abgebildeten Farben ab. Man denke beispielsweise an die rötlichen Farben bei einem Sonnenuntergang, die eine romantische Atmosphäre erzeugen. Werden die Farben allerdings nicht korrekt abgebildet, kann dies katastrophale Auswirkungen auf die Bildwirkung haben. Der Vorgang der richtigen Farbbelichtung ist für die Kamera allerdings gar nicht so einfach, weshalb der Fotograf in manchen Fällen korrigierend eingreifen sollte.

Um dies bewerkstelligen zu können, sollte man sich mit dem Begriff der Farbtemperatur vertraut machen. Licht besteht in den meisten Fällen aus Farbanteilen des gesamten Farbspektrums. Das Mischungsverhältnis fällt jedoch je nach Tageszeit unterschiedlich aus. Je nachdem, welche Farben dominieren, wird ein anderer Farbeindruck erzeigt, der wiederum als Farbtemperatur bezeichnet wird. Die Farbtemperatur selbst wird in Kelvin gemessen.

  • Kerzenlicht: 2000 Kelvin
  • Sonnenuntergang: 3000 Kelvin
  • Sonne am Abend: 4500 Kelvin
  • Sonne zur Mittagszeit 5200 Kelvin
  • klarer blauer Himmel: 10 000 bis 20 000 Kelvin

Bei den oben genannten Beispielwerten handelt es sich selbstverständlich nur um Richtwerte, die durch zahlreiche Faktoren beeinflußt werden.

Was bedeutet dies aber nun für die Foto-Praxis? Je nachdem, welche Farbtemperatur eingestellt ist, erzeugt die Kamera farblich unterschiedliche Bilder. Bei einem zu niedrigen Kelvin Wert erhält man oft einen Blaustich, bei einem zu hohen Wert einen Rotstich.

Hilfreich ist es da, daß Kameras über einen automatischen Weißabgleich verfügen. In der Regel führt dieser zu sehr guten Ergebnissen. In schwierigen fotografischen Situationen, wenn etwa nur wenige Referenzfarben auf einem Motiv vorhanden sind, kann es aber besser sein, den Weißabgleich selbst einzustellen. Bei der Canon Eos 600D ist es hierbei möglich, verschiedene Farbtemperatur-Profile einzustellen. Besser ist es jedoch, den Weißabgleich mittels einer Graukarte manuell einzustellen. Hierfür plaziert man einfach die Graukarte dort, wo später die eigentliche Aufnahme vollzogen werden soll, um sie anschließend formatfüllend zu fotografieren. Die entstandene Aufnahme kann man nun als Referenz für  den Weißabgleich in den Speicher der Kamera laden. Wichtig ist hierbei der Umstand, daß eine Veränderung der Lichtverhältnisse dazu führen, daß der gespeicherte Weißabgleich nicht mehr richtig ist. Verschwindet also etwa die Sonne hinter einer Wolke, sollte man den Weißabgleich erneut durchführen.

Belichtungsmessung mit der Canon Eos 600D

Grundsätzlich ist es möglich, Aufnahmen mit falscher Belichtung nachträglich mit Hilfe der elektronischen Bildbearbeitung am PC zu korrigieren. Dabei solle man aber nicht vergessen, daß eine derartige Vorgehensweise immer auch mit Qualitätsverlusten verbunden ist. Daher ist es ratsam, sich schon vor dem Auslösen mit der Belichtungsmessung der Canon Eos 600D auseinanderzusetzen.

Besonders schwierig ist die Belichtungsmessung in extremen Lichtsituationen, wenn ein Teil des Bildes sehr hell ist und ein anderes sehr dunkel, wie es beispielsweise bei starkem Gegenlicht passieren kann.

Um flexibel auf unterschiedliche fotografische Situationen reagieren zu können, ist es deshalb sinnvoll, die Belichtungsmessverfahren der Canon Eos 600D manuell anzusteuern. Hierfür drückt man die Schnelleinstellungataste „Q“, die sich an der Rückseite der DSLR-Kamera befindet, woraufhin es möglich ist, das gewünschte Belichtungsmessverfahren mit den Pfeiltasten auszuwählen.

  • Mehrfeldmessung: Bei der Mehrfeldmessung handelt es sich um eine recht komplexe Methode der Belichtungsmessung. Das Bild ist in 63 gleich große Messsektoren aufgeteilt, wobei die Software der Kamera auf Grundlage von Erfahrungswerten entsprechende Gewichtungen vornimmt. Sofern der Autofokus verwendet wird, werden die Autofokus-Messfelder in die Berechnung miteinbezogen. Gerad bei Schnappschüssen empfiehlt es sich, die Mehrfeldmessung zu aktivieren, weil sie in der Regel zu ausgeglichenen und guten Ergebnissen führt. Durch die bereits erwähnte Einbeziehung der Autofokus-Messfelder, erhöht sich die Chance auf ein korrekt belichtetes Bild. Die Messung wird dann vollzogen, wenn der Auslöser halb durchgedrückt wird. Das Ergebnis bleibt auch dann gespeichert, wenn die Kamera stark geschwenkt wird. Dies sollte man beachten, um Fehlbelichtungen zu vermeiden.
  • Selektivmessung: In fotografischen Situationen, in denen das Motiv andere Lichtverhältnisse aufweist als die Umgebung, kann die Selektivmessung zu guten Ergebnissen führen, da nur ein kleiner Bereich in der Bildmitte zur Belichtungsanalyse herangezogen wird. Diese Messmethode eignet sich insbesondere für Portäts, bei denen es vor allem darauf ankommt, daß das Gesicht korrekt belichtet wird. Die Bilränder finden bei dieser Methode keine Beachtung.
  • Spotmessung: Die Spotmessung ähnelt im Prinzip der Selektivmessung. Allerdings ist der Messbereich noch kleiner, was unter anderem dann hilfreich ist, wenn das Motiv nur einen kleinen Bildbereich ausfüllt.
  • Mittenbetonte Messung: Die mittenbetonte Messung ähnelt der Spotmessung, allerdings ist hier der Messbereich in der Mitte größer und auch die Bildränder werden leicht in die Berechnung mit einbezogen. Auch hier lassen sich gute Ergebnisse bei Portätaufnahmen erzielen.